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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Vor der Tür zögerte sie. Ihr Herz klopfte heftig. Sie fürchtete sich davor, auf ein leeres Bett zu blicken, wenn sie die Tür öffnete.
    Was war in den letzten Tagen geschehen? Hatten die Kartanin nicht auf den Vorfall reagiert? Es wäre doch so leicht für sie gewesen, die Space-Jet an sich zu bringen, da niemand an Bord sie hätte abwehren können.
    Sie öffnete die Tür.
    Poerl lag auf dem Bett. Sie hatte starke Verbrennungen erlitten, sah aber den Umständen entsprechend recht gut aus. Seltsamerweise waren die Augenpartien und der Mund so gut wie unverletzt geblieben.
    Sie lächelte.
    „Wie ich sehe, geht es dir schon wieder ganz gut", sagte sie.
    „Und dir auch."
    „Die Medo-Roboter haben uns gut versorgt. Die Wunden heilen unwahrscheinlich schnell ab." Sie erhob sich und zeigte zur Zentrale hoch. „Ich war schon oben. Wir befinden uns in einer Umlaufbahn um den zweiten Planeten des Rand-Systems."
    „Mich wundert, daß sich die Wissenden nicht um uns gekümmert haben."
    „Darüber habe ich auch schon nachgedacht, Nikki. Die spontane Deflagration des Parataus hat einen Schock bei ihnen ausgelöst. Ich bin sicher, daß sie uns für tot halten."
    „Du meinst, sie glauben, daß wir durch die Eruption der Psichogene den Tod gefunden haben?"
    „Davon sind sie überzeugt. Und sie sind sich ihrer Sache so sicher, daß sie es noch nicht einmal für nötig halten, nach uns zu suchen."
    Im zentralen Antigravschacht schwebten die beiden Frauen nach oben. Sie hatten Hunger und Durst.
    „Wohin fliegen wir jetzt?" fragte Poerl.
    „Wir gehen auf Kurs nach Kabarei", antwortete die PIG-Chefin. „Und dann werden wir uns Gedanken darüber machen, wie wir den Wissenden noch ein wenig mehr von ihrem Geheimnis entreißen."
    „Von der bisherigen Methode habe ich eigentlich die Nase voll", lächelte Poerl. „Ich habe mir sozusagen die Finger verbrannt, und das reicht mir vorerst."
    „Natürlich", stimmte Nikki zu. „Du kannst nicht jedes Mal dein Leben riskieren, wenn es darum geht, die Wissenden, zu belauschen. Wir werden einen anderen Weg finden."
    Poerl befragte die Positronik, welche Speisen sie anzubieten hatte, obwohl sie die Antwort schon kannte. Dann wählte sie eine leichte Mahlzeit für sich und Nikki aus.
    „Es ist seltsam", lächelte sie. „Ich habe immer Angst vor dem SHC-Effekt gehabt. Die Furcht vor den Flammen war tief in mir. Aber jetzt, nachdem ich mich wirklich schwer verbrannt habe, ist es vorbei."
    „Es hätte uns beinahe umgebracht", stellte die PIG-Chefin fest.
    „Ich weiß. Viel schlimmer hätte es gar nicht mehr kommen können, aber es hat fast gar nicht weh getan, und ich habe keine Angst mehr davor."
    „Ich denke lieber gar nicht darüber nach", entgegnete Nikki. „Ich fürchte nämlich, bei mir ist es genau umgekehrt."
    Sie lächelte. So ganz ernst hatte sie ihre Worte nicht gemeint.
    „Und jetzt?" fragte Poerl.
    „Wenn wir gegessen haben, setzen wir uns mit der ALAMBRISTA in Verbindung. Wir müssen uns schließlich bei den vier Paratensoren bedanken, die uns geholfen haben. Ich glaube, die haben auch einige recht ungemütliche Minuten durchgemacht, aber sie haben durchgehalten. Ohne sie hätten wir es wohl nicht geschafft."
    „Und dann?"
    „Dann muß ich unbedingt mit Wido Helfrich reden."
     
    *
     
    Als die PIG-Chefin mit Wido Helfrich sprach, erfuhr sie, daß die gefangenen Kartanin inzwischen freigelassen worden waren. Helfrich hatte ihnen erlaubt, mit der SANAA davonzuziehen.
    Das war vor zwei Tagen, am 3. 4. 446 NGZ gewesen.
    Als Antwort auf diese Geste hatten die Kartanin heute den Stützpunkt LAMBDA CURSOR geräumt und alle Gefangenen freigelassen, die sie dort gemacht hatten.
    Dennoch hatte sich die Situation in M33 - genannt Pinwheel - keineswegs entspannt. Es blieb abzuwarten, wie die Kartanin auf das psionische Belauschen der Wissenden reagierten.
     
    ENDE

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