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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Standbild."
    „Das Bild hat nur eine Dauer von 0,12 Sekunden", erläuterte die Hauptpositronik, die alle Maßnahmen koordinierte. „Es stammt aus einem anderen Kanal und wurde wahrscheinlich aufgrund einer Störung hier aufgezeichnet."
    Sosehr sich Waringer auch bemühte, er konnte in dieser hellen Erscheinung nichts Konkretes erkennen. Im Hintergrund war ein dunkler Fleck, der regelmäßig und etwas kantig wirkte. Aber das war alles.
    „Weiter", ordnete er an.
    Die erhofften Bilder fremder Galaxien erschienen nicht. Dunkelheit und Dämmerung wechselten sich ab. Dazwischen erschienen immer wieder Konturen, die regelmäßig wirkten - und klein! Nicht galaktisch. Nichts, was dem Leerraum zuzuordnen war.
    „Ein seltener Zufall", hetzte Daniel. „Deine Sonde ist in einem unterirdischen Friedhof des anderen Universums gelandet."
    „Schnauze!" fauchte Waringer, ohne seine Augen vom Bildschirm zu nehmen.
    Größere Schattenflächen erschienen. Sie wirkten wie Wände. Sie glitten schnell vorbei.
    Die Sonde schien zu rasen und dabei oft die Richtung zu wechseln. Die automatischen Aufnahmesysteme schienen zwischen Nah- und Fernfokussierung wahllos zu wechseln, so daß kaum ein scharfes und deutbares Bild entstand. Aber eines stand nach diesen dürftigen und verwirrenden Eindrücken fest: Diese Sonde mußte sich im Innern von „irgend etwas" befunden haben.
    Dann tauchte wieder ein Lichtblitz auf. Waringer ließ auch diesmal ein lichtgedämpftes Standbild erzeugen. Die Aufnahme war absolut unscharf. Die Automatik des Systems schien bei der Aufzeichnung des Bildes technisch überfordert gewesen zu sein.
    Aus dem einzigen dunkleren Bildteil im Hintergrund, der ebenfalls absolut unscharf war, ließ sich mit etwas Phantasie ein Kreuz herausdeuten, das auf einem flachen Tisch stand.
    Eigentlich waren nur die annähernd regelmäßigen Umrisse zu erkennen, sonst nichts.
    „Was siehst du darin?" fragte der Aktivatorträger sein robotisches Faktotum.
    „Einen Baum", antwortete Daniel, „der unten zu breit und oben mit zwei jämmerlichen Ästen zu dünn ist. Es könnte aber auch ein Mikrofon sein, das von der Decke herabbaumelt, wenn man das Bild auf den Kopf stellt."
    Waringer verzichtete auf eine Antwort, denn Daniels Worte halfen ihm auch nicht weiter.
    Der Rest der Aufzeichnung bestand wieder nur aus dunklen Bildern, in denen man bisweilen gerade Linien erkennen konnte.
    „Verdammter Mist!" schimpfte Waringer.
    Die Laborpositronik hatte inzwischen die Meßdaten der Sonde ausgewertet. Die ganze Aufzeichnung und die Resultate der Analysen stellte sie auf mehreren Bildschirmen dar.
    Der Hyperphysiker machte sich sein eigenes Bild. Er brauchte dazu nicht lange. Sein Verstand arbeitete mit der gewohnten Schärfe. Nach wenigen Minuten besaß er den Überblick.
    Die Meßdaten der Sonde vermittelten drei klare Erkenntnisse.
    Erstens: Die Sonde hatte das Standarduniversum, dem sie entstammte, verlassen.
    Zweitens: Die Sonde hatte das Standarduniversum, dem sie entstammte, nicht verlassen.
    Drittens: Die Sonde war in einem umschlossenen Etwas gewesen, nicht aber im Leerraum.
    Die ersten beiden Aussagen widersprachen einander. Die dritte Aussage erklärte, warum nicht die erwarteten Bilder zu sehen gewesen waren.
    Der Widerspruch blieb, bis die zweite Sonde, die die Überwachungsstation AR-148 aufgespürt hatte, eintraf. Ihre Meßdaten waren nahezu identisch mit denen der ersten Sonde. Insbesondere unterstrichen sie, daß auch diese Grigoroff-Sonde das Standarduniversum ihrer Herkunft sowohl verlassen hatte...
    ... als auch nicht!
    Waringer machte sich seinen eigenen Reim darauf. Aber noch schwieg er selbst Daniel gegenüber. Der Hyperphysiker nahm zur Kenntnis, daß die Zeit für die erfolgreiche Rückkehr weiterer Sonden verstrichen war. Zwei von zwölf. Dabei würde es wohl bleiben.
    Auch die Aufzeichnungen der AR-148-Sonde waren intakt geblieben. Waringer erhoffte sich davon keine neuen Erkenntnisse, aber er wollte auch diese Bilder sehen.
    Sie ähnelten denen der ersten Sonden zu fast 100 Prozent, enthielten aber sieben helle Einblendungen von Sekundenbruchteilen. Sechs der daraus von der Laborpositronik erzeugten Standbilder waren nur weiße Flächen.
    Aber auf einem Bild waren ganz deutlich zwei Dinge zu erkennen, die überhaupt nicht in Waringers Vorstellungen paßten. Dieses Bild war so scharf, daß eine Mißdeutung auszuschließen war.
    Im Vordergrund ragte das Mittelstück einer Gurke auf, deren Anfang und Ende nicht

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