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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgenommen worden waren. Das Fragment dieser Gurke füllte einen Teil des Bildschirms der rechten Seite.
    Dahinter war ein Stiefel zu sehen, dazu ein ganz kurzes Stück eines Beines. Irgendwie sah das verteufelt terranisch aus.
    Als Waringer Daniel darauf ansprach, konnte der damit wenig anfangen. Der Roboter richtete aber einen Tentakel auf den Stiefel und fuhr mit einem Vergrößerungssystem diesen Bildteil ab.
    „Da steht etwas, Geo", behauptete er dann. „Es ist Interkosmo. Es lautet: Echt Plophos-Leder. Dann folgt etwas in den gleichen Buchstaben, aber ich kann den Sinn nicht interpretieren."
    „Buchstabiere", bat Waringer.
    „M-A-D-E-Lücke-O-N-Lücke-T-E-R-R-A."
    „Made on Terra", wiederholte Geoffry Abel Waringer. „Es gibt sicher noch heute auf der Erde ein paar Firmen, die aus Werbungsgründen diesen alten Slogan benutzen. Hol's der Teufel, Daniel! Das ist das Bild eines terranischen Stiefels. Das ist unmöglich, unmöglich wie die Gurke."
    „Du hast den Überblick verloren, nicht wahr?"
    Waringer nickte.
    „Die Bilder und die Daten lassen nur einen Schluß zu, Daniel: Die beiden Sonden waren nicht in einem Paralleluniversum. Sie waren im KLOTZ! Zumindest habe ich das bis jetzt angenommen. Nun muß ich aber erfahren, daß es im KLOTZ terranische Stiefel aus Plophos-Leder und Gurken gibt. Das paßt hinten und vorn nicht zusammen, mein Freund."
    „Vielleicht ein Gurkenhändler", meinte der Roboter, „der zu den Leuten vom KLOTZ übergelaufen ist."
    „Du spinnst!" fauchte der Terraner. Sein Blick ging ruckartig von dem Roboter zu dem Schirm. Die Positronik hatte inzwischen die Schrift auf dem Stiefel ebenfalls erkannt und in der gleichen Weise interpretiert wie Daniel.
    Der Hyperphysiker schüttelte noch immer den Kopf. Seine streng wissenschaftlichen Überlegungen, Untersuchungen und Bemühungen hatten durch dieses eine Bild einen argen Schlag erlitten. Die Widersprüche und Gegensätzlichkeiten waren wissenschaftlich nicht zu bewältigen.
    „Ich sehe deine Verzweiflung." Daniel glitt an Geoffry Abel Waringer heran und legte das Ende eines Tentakels auf seine Schulter. „Ich blicke da auch nicht mehr durch, Geo. Aber genau diesen Durchblick brauchst du. Und ich. Und vielleicht auch Ynk, Unk und Friz. Wir brauchen beide Klarheit. Ja, altes Haus, ich auch. Ich habe nicht nur ein Loyalitätsprogramm in meiner Basisstruktur. Da ist auch ein Dankbarkeitsprogramm. Das hat zwar mein Teil namens Iel allein aufgebaut, aber der ganze Daniel akzeptiert es.
    Klarheit finden wir nur am oder im KLOTZ. Und damit auch Hilfe für die drei Netzgänger, für den Unterleibsverberger und die beiden Gravo-Flatterer."
    Der Aktivatorträger starrte den uralten und rein elektronischen Roboter mit düsterer Miene lange Zeit schweigend an. Dann lichteten sich seine Blicke. Ein leicht verzweifeltes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    „Hau ab, altes Aas!"
    Unhörbar für Waringer rauschte eine Folge von Digitalimpulsen durch den robotischen Leib Daniels. Sie nahm ihren Ausgang im Loyalitätsprogramm und erreichte gleichzeitig die beiden synthetischen Bewußtseine Dan und Iel.
    Die Folge von Digitalimpulsen stellte ein Wort dar: „Ätsch!"
     
    6.
     
    Huakaggachua: Ich fühle mich wesentlich besser, seit ich erkannt habe, daß ich meinem Ziel, nein, eigentlich beiden Zielen, noch sehr fern bin. Ich mußte suchen, und ich mußte Comanzatara finden. Beide Ziele hatten nichts gemeinsam. Aber beide entstammten mir.
    Das eine dem Gefühl, das andere dem Verstand.
    Was lag näher, als mich um das Ziel zu kümmern, das ich verwirklichen konnte?
    Natürlich! Comanzatara.
    Je länger ich über sie nachdenke, über die Bilder aus dem Übergeordneten, desto klarer wird mir, daß sie noch lebt. Natürlich lebt sie! Ich merke das durch den Einfluß der Andersartigkeit, die in mich weht wie eine warme Erkenntnis. Diese Andersartigkeit könnte mir auch helfen, die schweren Erinnerungslücken zu überwinden.
    Der gute Boden, den ich hier gefunden habe, hat mich belebt. Sein Wasser und seine Nährstoffe haben mich erfrischt. Ich fühle mich gut, obwohl mein Blütenkopf dunkelblau ist und nicht leuchtet.
    Was macht's? Nichts! Ich habe wieder Lebensfreude. Ich sehe zwei Ziele. Das macht mich vergessen, daß ich durch widrige Umstände vergessen mußte.
    Comanzatara hat getötet. Ich könnte das nie. Ich bin echt. Aber ich beginne, ihre Handlungsweise zu verstehen. Es liegt an der Andersartigkeit, die wie ein lauer Wind voller Wasser und

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