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1318 - Terror am Totenbett

1318 - Terror am Totenbett

Titel: 1318 - Terror am Totenbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch erhöht.«
    Die Plätze konnten wir uns aussuchen. Entweder in der Nähe der Verkaufstheke, wo Wurst-, Käse- und andere Spezialitäten den Käufer lockten oder nicht weit von den bis zum Boden reichenden Fenstern entfernt. Dort war es heller, und da fanden wir unsere Plätze.
    Es gab eine kleine Karte, die wir nicht brauchten. Wir bestellten Cappuccino.
    »Jetzt bin ich gespannt, was Sie mir zu sagen haben, Mr. Sinclair.«
    Claudia Anderson strich eine Haarsträhne aus ihrer Stirn. »Eine Wohnung oder ein Haus haben Sie wohl nicht kaufen wollen.«
    »Nein, so vermögend ist ein Polizist nicht. Ich fühle mich in meinen kleinen Räumen recht wohl. Außerdem bin ich oft unterwegs.«
    »Klar.« Sie nickte mir zu. »Das sieht man auch immer in den Krimis.«
    »So extrem ist es nicht«, log ich. »Nun ja, es geht um etwas anderes. Ich habe Kor Rifkin besuchen wollen, weil er sich vergiftet hat. Da wollte ich nachschauen, wie es ihm geht.«
    Jetzt staunte die Frau mit den grünen Augen. Wahrscheinlich hatte sie alles Mögliche erwartet, nur nicht diese fast schon banale Normalität. »Vergiftet«, flüsterte sie, nachdem unsere Getränke gebracht worden waren.
    »Ja.«
    Sie trank, setzte die Tasse wieder ab und hatte an der Oberlippe einen hellen Schaumbart bekommen. »Wenn die Polizei sich dafür interessiert, wird er doch vergiftet worden sein. Oder denken Sie dabei an einen Selbstmord?«
    »Moment, er ist ja nicht tot.«
    »Stimmt. Ich habe nicht nachgedacht.« Das tat sie jetzt, was ich ihr ansah und deshalb auch keine Fragen stellte. Claudia Anderson wusste, worauf es ankam. »Ich habe ihn als normalen Geschäftsmann kennen gelernt. Er erschien mir auch seriös, sonst wäre ich nicht zu ihm gegangen. Ich wollte mir eine Wohnung kaufen. Wir standen in guten Verhandlungen. Ich konnte den Preis akzeptieren, doch als ich ihn besuchen wollte, da erklärte man mir, dass er im Krankenhaus liegt. Das sind eigentlich meine gesamten Beziehungen zu ihm. Aber dass es ihn so schwer erwischt hat, tut mir ehrlich Leid. Er war ein Mensch, mit dem man auskommen konnte.« Sie schaute in den Nieselregen und hob die Schultern. »Sie haben möglicherweise einen Fall am Hals und müssen recherchieren, doch bei mir sind Sie an der falschen Adresse.«
    »Sie haben wirklich nichts Ungewöhnliches an ihm festgestellt bei ihren Besuchen?«
    »Nein.« Mit der ausgestreckten Hand machte sie einen Schnitt.
    »Es ging bei unseren Treffen nur um rein berufliche Interessen. Über seine anderen Klienten und persönliche Dinge sprachen wir nicht.« Sie lächelte vor sich hin. »Dabei war die Wohnung toll. Ich erwarte eine Erbschaft von meinem Großonkel, zu dem ich noch fahren werde.«
    »Da haben Sie es ja gut.«
    Sie konnte das Lachen nicht zurückhalten. »Wie man es nimmt, Mr. Sinclair. Zu viel wird es auch nicht sein, die Verwandtschaft ist groß, aber für die Wohnung reicht es möglicherweise. Außerdem habe ich auch noch Geld gespart.«
    »Aber ihr Großonkel ist nicht tot?«
    »Nein, nein, noch nicht. Man sagt, er liegt auf dem Sterbebett. Aber er ist schon ein komischer Kauz, dieser Lord Peter Wexley.«
    »Der Name sagt mir im Moment nichts.«
    »Ist auch nicht wichtig, Mr. Sinclair.« Sie drehte die Tasse auf dem Untersatz. »Eigentlich hat er sich ja nie um die Verwandtschaft gekümmert. Es hieß immer, dass er sie hasst. Umso überraschender ist es, dass er jetzt etwas vererben will, wobei das auch noch einen Haken hat, denn einige aus dieser großen Verwandtschaft sind verschwunden.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wie?«
    »Nicht wieder aufgetaucht. Sie waren weg.«
    »Tot?«
    Claudia Anderson streckte die Beine aus. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß es nicht. Ich höre nur, dass aus dem Clan plötzlich einige nicht mehr aufgetaucht sind, und man kann davon ausgehen, dass sie nicht unbedingt im Bett gestorben sind, denn auch jüngere Leute befanden sich darunter.«
    »Was taten Sie?«
    »Ich? Ha, ich tat nichts. Warum auch? Ich bekam nur am Rande mit, dass die Polizei schon informiert wurde. Herausgefunden hat sie allerdings nichts.«
    »Also blieben die Leute verschwunden?«
    »Ja.«
    »Seit wann?«
    »Keine Ahnung. Aber schon länger als eine Woche oder einen Monat. Das können Sie mir glauben.«
    Ich ließ sie die Tasse leer trinken und fragte dann: »Könnte es mit Ihrem Großonkel zusammenhängen?«
    »Könnte ist keine Antwort, denke ich. Mich macht das nur sehr nachdenklich und auch ängstlich, weil ich das Gefühl

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