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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Jahre alt wäre
und sich im Bauch des Berges befände, in dem er damals schon Zuflucht gesucht
und seine Arbeit wieder aufgenommen hatte. Er wollte dem Leben und Sterben
seine Geheimnisse entreißen. Nun, nach der langen Wartezeit, über die sie
nichts Näheres erfuhr, so sehr sie sich auch bemühte, hatte er seine
Experimente wieder aufgenommen. Petra legte sich in Gedanken einen genauen Plan
zurecht. Sie spürte Frankensteins Zuneigung sehr wohl und wusste, dass sie
hieraus Nutzen ziehen konnte. Nutzen auch für - Jörg Vernau, den sie liebte?
Hier hatte Dr. Frankenstein jedoch ihre Grenzen aufgezeigt. Er besaß die
Fertigkeit, Jörg zu operieren und ihn wieder zusammenzuflicken. Frankensteins
Hände wurden von einer teuflischen Macht geführt, denn alles, was hier geschah,
ging nicht mit rechten Dingen zu. Seine Existenz war nach den bekannten
Naturgesetzen eine Farce. Der Mann, der aussah wie ein Mitsechziger, musste in
Wirklichkeit fast zweihundert Jahre alt sein! Alles, was an chirurgischen
Instrumenten und chemischen Substanzen zur Verfügung stand, hatte Dr.
Frankenstein sich neu beschafft. Unsichtbare Höllenkräfte unterstützten ihn
dabei, denn er war ein Verlorener, einer, der seine Seele verkauft hatte.
    Dr. Frankenstein sah Petra als sein Eigentum
an. Er wollte ihre Zuneigung jedoch freiwillig. Dies war ein Ziel, das er sich
gesteckt hatte. Unter diesen Umständen war Jörg Vernau ein Rivale. So war er
nicht daran interessiert, ihn wieder in den Vollbesitz seiner Kräfte zu
versetzen. Vernau war ohne Körper ein lebender Toter, und Frankenstein hatte
sie wissen lassen, dass er aus Vernau ein ähnliches Geschöpf machen wollte, wie
es das weltweit bekannte Monster schon war. Es war zu seinem Markenzeichen
geworden, und es schien, als sei er dazu verdammt, weiter in dieser Richtung zu
arbeiten.
    Petra hatte viel gesehen und sich noch mehr
Gedanken über alles gemacht. War Dr. Frankenstein dazu verurteilt, sein Leben
lang die gleichen unheimlichen Experimente durchzuführen? Trat er auf der
Stelle? War dies ein Teil der Hölle, die er sich selbst geschaffen hatte und
aus deren Teufelskreis er nicht mehr entrinnen konnte?
    Die Tatsache, dass Jörgs Schicksal besiegelt
war, ließ Petra Mahler in dieser Minute endgültig handeln. Als Dr. Frankenstein
ihr Gepäck aus dem Haus holte, zu dem es einen Zugang gab, hatte sie genau
beobachtet, wie er das anstellte. Und sie hatte es sich gemerkt... für ihre
Flucht, die sie dann begehen wollte, wenn der Zeitpunkt am günstigsten war. Als
das Monster und sein Schöpfer beschäftigt waren, hielt Petra Mahler den
Zeitpunkt für gekommen Sie setzte alles auf eine Karte.
    Als das Monster und sein Herr ganz auf den
fremden Neuankömmling konzentriert waren, entschloss Petra sich zur Flucht. Wie
von Sinnen rannte sie aus ihrer unbewachten Kammer. Die dunkelblonde junge Frau
lief, so schnell sie konnte, durch die Höhle, an dem langen Tisch vorbei. Aber
ihr Kleid raschelte, und die Geräusche, die ihre nackten Füße auf dem
Steinboden verursachten, waren zwar leise, aber sie entgingen dem geschärften
Gehör ihres Widersachers nicht.
    Dr. Frankenstein spurtete los. „Stehen
geblieben!“, befahl er. Seine scharfe Stimme hallte lautstark durch das
Gewölbe. Petra Mahler fuhr zusammen, blieb aber nicht stehen. Im Laufen
reagierte sie mit einem massiven Angriff. Sie stieß beide Hände gleichzeitig
gegen die Flaschen und gläsernen Ballons, die auf dem langen Tisch standen oder
in Gestellen hingen. Es klirrte, als die Behältnisse am Boden zerschellten.
Petra blieb kurz stehen und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Längskante
des Tisches und kippte ihn um. Da fielen die medizinischen Bestecke zu Boden
und alles, was sonst noch auf der Tischplatte stand, geriet in Bewegung und
fiel dem Verfolger Dr. Frankenstein vor die Füße. Der sprang mit wildem Fluch
auf den Lippen zur Seite. Petra gewann wertvolle Sekunden auf ihrem Weg zum
geheimen Ausgang. Sie rannte wie von Sinnen und stieß Aufbauten, Gestelle und
Behälter um, in denen Organpräparate schwammen. Die Konservier- und
Nährflüssigkeiten ergossen sich über den Boden. In den verschiedenfarbigen
Lachen lagen Gliedmaßen, zwei Augen und eine Hand. Sie zuckte noch, weil sie an
elektrischen Drähten angeschlossen war. Funken sprangen empor und bildeten eine
knisternde Brücke über der Hand und den Kabeln. Petra Mahler achtete nicht auf
diese Dinge. Sie registrierte auch nicht, was sie alles zu Boden riss, um

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