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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
Verwüstung so groß wie möglich zu machen. Sie wollte zerstören, dieses Labor
unbrauchbar machen und gleichzeitig Hindernisse hinter sich errichten, die eine
Verfolgung erschwerten.
    „ Ihr nach!", brüllte Frankenstein. „Sie
darf uns nicht entkommen! “ Der unheimliche Experimentator alarmierte sein
Faktotum, und das Monster stapfte augenblicklich heran und setzte sich der
Fliehenden auf die Fersen.
    Petra Mahler flog förmlich der Wand entgegen,
die noch knapp zehn Schritte entfernt war. Dort stand eine halbhohe Steinsäule.
Sie wirkte ein wenig verloren, ohne jegliche Zier. Normalerweise hätte sich
darauf Blumenschmuck sehr gut gemacht. Doch die Säule hatte einen anderen Sinn.
Petra erreichte sie, warf einen schnellen Blick zurück und erschrak zu Tode.
Frankensteins Monster hatte mit mächtigem Sprung über den umgekippten Tisch für
Scherben und das ganze Durcheinander gesorgt und torkelte mit Riesenschritten
heran. Die junge Frau stöhnte. Mit zitternden Händen umklammerte sie die fünf
Zentimeter dicke Abdeckplatte, drehte sie ...
    Es ging nicht! Petra schrie auf. Der Schatten
des Monsters berührte sie schon. Sie war verloren, wenn sie ihm in die Hände
fiel. Aber das war nicht allein die Gefahr. Auch Dr. Frankenstein war ihr
Feind. Er durfte nicht zu nahe herankommen. Während ihrer Gefangenschaft hatte sie
herausgefunden, wie es dem unheimlichen Widersacher gelungen war, sie seinem
Willen zu unterwerfen. Dr. Frankenstein hatte sich in jener fraglichen Nacht
durch die Geheimtür in das verlassene Haus geschlichen. Weder ihr noch Jörg war
etwas aufgefallen. Durch die Anstrengung der vergangenen Tage, die hinter ihnen
lagen, hatten sie geschlafen wie Murmeltiere. Dr. Frankenstein hatte Petra im
Schlaf die Hand auf die Stirn gelegt und ihr den hypnotischen Auftrag erteilt,
den Raum zu verlassen und ins Labor zu gehen. Schwach konnte Petra Mahler sich
an diesen Spaziergang, der zwischen Träumen, Wachen und Hypnose erfolgte,
erinnern. Daher wusste sie, dass sie Dr. Frankenstein ebenso wenig an sich
heranlassen durfte wie das Monster!
    Weshalb drehte die steinerne Abdeckplatte der
Säule sich nicht? Petras Herz schlug wie rasend. Das Monster und der
Bestienschöpfer kamen näher. Aus den Augenwinkeln registrierte Petra Mahler bei
dieser Gelegenheit im dämmrigen Halbschatten die Nischen in der dunklen Wand.
Dort nahm sie die Umrisse zweier Geschöpfe wahr, die dem Frankenstein-Monster
aufs Haar glichen. Sie konnte jedoch nicht erkennen, ob es sich um wächserne
Modelle, um Nachbildungen oder - um Neuschöpfungen handelte. Sie hegte den
Verdacht, dass ihre früheren Vermutungen zutrafen und Dr. Frankenstein hier an
diesem einsamen Ort gewissermaßen durch eine teuflische Macht gezwungen wurde,
sein früheres Dasein weiterzuführen.
    Verzweifelt und mit aller Kraft versuchte
sie, den Stein zu drehen. Da erkannte sie ihren verhängnisvollen Irrtum, den
sie in ihrer Aufregung beging. Sie drückte in die falsche Richtung und hätte
sich ohrfeigen können. Blitzschnell drehte sie in die entgegengesetzte
Richtung, und da wich die steinerne Tür knirschend zurück. Petra Mahler warf
sich nach vom und zwängte sich durch den Spalt, noch ehe er breit genug war, um
ihr ein bequemes Durchkommen zu ermöglichen. Aber sie brachte es nicht fertig,
auch nur noch eine einzige Sekunde länger zu warten. Sie keuchte, zwängte sich
durch den Spalt, riss die Augen auf und kreischte wie am Spieß, als die
klobigen Hände des Frankenstein-Monsters sich ihr näherten. Sie fühlte die
harten Fingernägel, die durch den dünnen Stoff ihres weißen Kleides drangen. Es
ratschte. Petra warf sich mit aller Gewalt nach draußen und riss sich an dem
scharfkantigen Stein die Rückenpartie ihres Kleides auf. Blutige Striemen, die
höllisch brannten, entstanden auf ihren Schulterblättern. Petra Mahler stöhnte
vor Schmerz. Aber sie hatte es geschafft!
    Um Haaresbreite entging sie dem Zugriff des
Monsters, kam auf der anderen Seite der Tür an und lief wie von Furien gehetzt
in den dunklen Gang, den sie in jener Nacht zum ersten Mal halb bewusst
registriert hatte.
    Monster Frankenstein stieß seinen Arm noch
nach. Der Unheimliche mit der narbenübersäten Stirn, der man ansah, wie die
Schädeldecke angenäht worden war, gab unartikulierte Laute von sich. Der Spalt
war noch zu eng, als dass die massige Gestalt hätte durchschlüpfen können.
Monster Frankenstein verlor wertvolle Zeit, die er dennoch durch sein Verhalten
abkürzte. Er

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