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1320 - Wolfsmond

1320 - Wolfsmond

Titel: 1320 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit anderen Frauen im Raum. Die sind dann vor Ihnen gegangen, nehme ich an.«
    »Klar.«
    »Dann muss eine von ihnen einen Blackout gehabt haben«, murmelte Betty. »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Soll ja vorkommen, wenn man zu heiß sauniert hat.«
    »Nun ja, ich lebe ja noch.«
    »Zum Glück, Glenda.«
    Die Frau meinte es ehrlich. Sie konnte auch wieder lächeln und sagte: »Ich werde jetzt nach vorn in die Kantine gehen und erst mal einen Kaffee trinken.«
    »Tun Sie das.«
    »Und was tun Sie?«
    Glenda wollte ihr nichts von ihren Plänen verraten. Sie sagte nur:
    »Ich gehe dann auch gleich.«
    »Ja, das wird wohl am besten sein.« Kopfschüttelnd verließ Betty den Umkleideraum.
    Glenda wartete noch eine Minute ab, bis sie sicher war, dass die Frau nicht mehr zurückkehren würde. Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht.
    Glenda wäre nicht sie selbst gewesen, wenn sie jetzt aufgegeben hätte. Sie gehörte zu den Personen, die gewissen Dingen auf den Grund gingen. So einfach ließ sie sich nicht fertig machen. Dass die verschlossene Tür ein Versehen war, daran konnte sie nicht so recht glauben. Sie hatte eher den Eindruck, dass es extra passiert war, und wenn sie den Gedanken weiter verfolgte, gelangte sie nur zu einem Resultat.
    Es war ein Mordanschlag gewesen!
    ***
    Glenda Perkins kannte die Sauna. Sie war für sie so etwas wie ein zweites Zuhause, auch wenn sie keine regelmäßige Besucherin war und nur in die Sauna ging, wenn es ihre Zeit erlaubte.
    Jetzt allerdings konnte sie das Gefühl der Fremdheit einfach nicht unterdrücken. Es war wirklich ungewöhnlich. Sie kam sich vor, als würde sie diesen Bereich zum ersten Mal in ihrem Leben betreten.
    Dabei hatte sich nichts verändert. Auch die Stille kam ihr nicht mehr ungewöhnlich vor, die kannte sie von anderen Besuchen her, wenn die Frauen sich in Ruheräumen aufhielten, nachdem sie den kleinen Pool mit dem eiskalten Wasser verlassen hatten.
    Glenda ging auch nicht normal weiter. Sie setzte ihre Schritte mehr vorsichtig. Nach einem Saunagang fühlte sich der Mensch zumeist entspannt, bei Glenda war das nicht der Fall. Sehr angespannt war sie. Das gehörte dazu, wenn man gewissen Dingen auf den Grund gehen wollte. Das Herrenhemd war sportlich geschnitten und besaß zwei Brusttaschen. In der linken spürte Glenda das leichte Gewicht des Handys. Und das gab ihr irgendwie Sicherheit. Sie war ansonsten kein Mensch, der den kleinen Quälgeist immer mit sich herumschleppte. An diesem Tag war es nun mal der Fall, und es lag nicht in ihrer Reisetasche.
    Es war sehr still innerhalb der Sauna. Dafür gab es verschiedene Gründe. Zum einen war es schon recht spät. Zwar längst noch nicht Nacht, aber zumindest Abend. Die Gruppe, zu der Glenda gehörte, war die letzte, die die Sauna besuchte.
    Als sie an der bestimmten Tür vorbeikam, schauderte sie leicht zusammen. Die Scheibe war noch immer beschlagen. Von innen liefen die Tropfen in langen Bahnen herab.
    Glenda hörte nur ihre eigenen Geräusche. Von den anderen Frauen vernahm sie nichts. Sie lagen wahrscheinlich im Ruheraum auf den Liegen und entspannten.
    Konnten sie das wirklich?
    Wenn sie das taten, dann waren sie verdammt abgebrüht. Dies musste Glenda zugeben. Sie überlegte, dass sie eigentlich nicht viel über die Personen wusste. Man traf sich hin und wieder, das war auch alles. Aber gemeinsam essen gegangen waren sie noch nie und hatten auch nicht viel Privates ausgetauscht. Auch nicht, wenn sie auf den Bänken lagen. Hin und wieder eine kurze Bemerkung, mal ein Satz, einen knappen Kommentar, das war alles. Ansonsten wollten die Besucher ihre Ruhe haben und sonst nichts.
    Glenda konnte sich auch schlecht vorstellen, dass eine der Frauen Mordabsichten verfolgte. Aber sie wusste auch, dass man einem Menschen nur vor die Stirn schaute und nicht dahinter.
    Eine Treppe mit drei Stufen führte in den Bereich, der als Ruhezone deklariert war. Hier unten gab es auch den Pool. Zu ihm führte eine Glastür, deren Hälften offen standen. Schon auf der Treppe wurde Glenda klar, dass sich niemand in diesem Bereich aufhielt, sonst hätte sie das Klatschen der Wellen hören müssen.
    Trotzdem warf sie einen Blick hinein. Sie fand den Poolbereich leer. Auf den Liegen hielt sich niemand auf. Mit Handtüchern gefüllte Regale befanden sich an einer Wand. Überall gab es die kleinen hellen Fliesen, und das Licht fiel von Strahlern aus der Decke, wobei die Reflexe auf der Wasserfläche tanzten.
    Die Kühle

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