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1322 - Rebellion der Haluter

Titel: 1322 - Rebellion der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entspannte sich rasch wieder und vermochte die Projektionen mit distanziertem Interesse zu mustern.
    Da war schräg unter dem Landungsboot eine rötlich glimmende Sichel. Das mußte Halut sein, denn die Sichel schwoll immer mehr an. Die Sonne Haluta konnte Nagy allerdings nicht entdecken. Wahrscheinlich ging ihr Licht im vieltausendfachen Leuchten der viel größeren Sonnen in ihrer Nähe unter.
    Nagy konzentrierte sich auf Halut.
    Sekunden später bekam er etwas anderes zu sehen, was sein Herz höherschlagen ließ: einen riesigen zwölfzackigen Stern, der im Reaktivierungslaserlicht von vier dicht aufgeschlossen fliegenden Elfahder-Schiffen mattgrau glänzte und seine zahnradähnliche, relativ flache Form sowie die geometrischen Gebilde seiner Aufbauten und Vertiefungen offenbarte. Die Aufbauten wiesen gelbe und rote Leuchtflächen auf und bildeten Farbtupfer auf der Schiffshülle (denn es war ein Schiff, nämlich die GOMSTAR des Sothos Tyg Ian).
    Nagys Blick saugte sich förmlich am Aufbau im Mittelpunkt der Oberseite des Schiffes fest. Dort erhob sich der Hauptturm zu seiner Höhe von hundert Metern, und seine Basis, eine „Scheibe" von zwanzig Metern Durchmesser, war die Kommandozentrale, in der der Sotho residierte, auf den alle Gardisten der Milchstraße eingeschworen waren.
    Dieses Bild war nur für ein paar Sekunden zu sehen - und Nagy war nicht einmal sicher, ob es tatsächlich innerhalb dieser Sekunden aus den unmittelbar eingehenden Ortungsdaten „komponiert" worden war oder ob es sich um ein abgerufenes Archivbild handelte. Doch das spielte für ihn keine Rolle. So oder so versetzte es ihn in eine Euphorie, die seine Motivation für den Einsatz auf Halut bis zum Optimum steigerte ...
     
    *
     
    Harkon von Bass-Thet wartete, bis alle 120.000 Waben-Landungsboote aus den Gardistenschiffen ausgestoßen waren, dann befahl er den sechs auf der KALMER III zurückbleibenden Pterus, seine Kommandoeinheit zu starten.
    Gleich darauf wurde die Einheit aus ihrem Tubenhangar geschleudert. Im Unterschied zu den Wabenröhren der Gardisten übernahm der Krieger sie sofort danach in Manuellsteuerung. Er lenkte sie über die vier Gebilde hinweg, die aus je zehn Kugeln von zwanzig Metern Durchmesser bestanden und mit ihren Reaktivierungslaserstrahlern die sternförmige GOMSTAR des Sothos aufleuchten ließen.
    Vier Elfahder-Schiffe!
    Links und rechts von der GOMSTAR stürzten die wabenförmigen Landungsboote der Gardisten gleich Meteorschauern in die Tiefe, auf die von seinem Muttergestirn rötlich angestrahlte Welt mit dem Namen Halut zu, deren Bewohner offenbar ihre bisherige Passivität aufgeben und in der galaktischen Politik mitmischen wollten.
    Ihre Rolle konnte tatsächlich bedeutungsvoll werden, wenn auch vielleicht anders, als sie es sich heute vorstellten. Es war natürlich undenkbar, daß sie die Politik mitbestimmten, ohne sich dem Kriegerkult vorbehaltlos verschworen zu haben. Genau das schienen sie aber zu wollen. Falls sie sich nicht anders besannen, würden sie lediglich in den Permanenten Konflikt verwickelt werden und nur Amboß sein statt Hammer.
    Aber vielleicht besannen sie sich noch rechtzeitig anders und nahmen die einmalige Chance wahr, sich zu Kriegern ausbilden zu lassen und der großen ESTARTU und damit dem Dritten Weg zu dienen.
    So wie er, Harkon von Bass-Thet.
    Eigentlich war er nur zu Sotho Tyg Ian gestoßen, weil er sich von ihm Hilfe bei der Suche nach seiner Schwester Iruna erhoffte. Iruna war vor rund siebzehn Jahren bei einem Geheimeinsatz für das akonische Energiekommando spurlos verschwunden.
    Bisher war nicht eindeutig geklärt worden, ob die Nachfolgeorganisation der Condos Vasac, auf die sie angesetzt gewesen war, hinter ihrem Verschwinden gesteckt, hatte oder ob eine andere galaktische Untergrund-Machtgruppe sie gekidnappt hatte.
    Die ganze Geschichte war unter äußerst merkwürdigen Umständen über die Bühne gegangen. Nicht ein einziger Zeuge hatte sich damals finden lassen. Es gab lediglich Gerüchte und ein paar vage Informationen aus dritter Hand. Manche besagten, unglaublich fremdartige Wesen hätten Iruna in einen Stahlblock verbannt, andere sprachen von einer Überspielung ihres Bewußtseins auf eine feste Form, was immer darunter zu verstehen war, und eine anschließende Auflösung ihres Körpers.
    Harkon glaubte weder das eine noch das andere. Er war eigentlich immer sicher gewesen, daß seine Schwester Iruna noch irgendwo lebte und irgendwann dazu mißbraucht werden

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