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1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer wieder selbst etwas, aber nicht hier, sondern in der normalen Welt, die für sie voller Nahrung steckte. Sie hatte versucht, sich auf der normalen Welt eine Gefolgschaft aufzubauen, was ihr leider nicht gelungen war, denn da gab es einen mächtigen Störenfried namens John Sinclair.
    Sie hassten sich.
    John hätte sie gern vernichtet, und Justine hätte mit großem Vergnügen das Blut des Geisterjägers getrunken.
    Aber es gab seit einiger Zeit eine Gemeinsamkeit. Das war der Schwarze Tod. Auch John Sinclair hasste ihn. Er hatte ihn schließlich getötet und hätte nie damit gerechnet, dass er auf so spektakuläre Art und Weise zurückkehren würde.
    Er war da.
    Die Welt sah jetzt anders aus.
    Man musste sich Gedanken machen und neue Strategien finden.
    Es bedeutete, dass alte Feindschaften ruhig gestellt wurden, um den gemeinsamen Gegner zu bekämpfen.
    Das war noch nicht ganz gelungen, aber irgendwann musste auch Sinclair einsichtig werden.
    Er konnte auch zu einer Zusammenarbeit gezwungen werden, denn Justine glaubte nicht daran, dass der Schwarze Tod seinen alten Feind in Ruhe lassen würde.
    Strategien finden. Sich von einem Schock erholen. Nachdenken.
    Mit aller Kraft gemeinsam zuschlagen. Das alles schoss ihr durch den Kopf. Noch waren es Theorien, doch Justine würde alles daransetzen, um dies zu ändern. Das musste sie einfach tun.
    Zunächst einmal wollte sie hier für klare Verhältnisse sorgen, und deshalb blieb sie auch nicht mehr an dieser Stelle stehen, sondern fing an zu klettern.
    Für sie war es wichtig, eine gewisse Höhe zu erreichen. Sie wollte einfach den Überblick bekommen.
    Und so stieg sie in die Felsen hinein. In die schräge Böschung, die sie mit Leichtigkeit erkletterte, denn sie fand an recht vielen Stellen Halt für ihre Füße.
    Eine Katze hätte sich nicht besser zurechtfinden können, und Justine lachte leise auf, als sie die Kuppe erreichte und dort erst mal stehen blieb. Der Platz war ideal. Hier konnte sie sich umschauen.
    Hier würde sie den Himmel besser beobachten können, und hier bot sie selbst auch ein gewisses Ziel.
    Sie hoffte sogar darauf, dass sie noch von einigen der Flugbestien angefallen wurde, aber im Moment war der dunkle Himmel leer. Es glitt kein Schatten über ihn hinweg. Am meisten berührte sie negativ, dass ein gewisser Will Mallmann nicht zu sehen war. Dass er geflohen war, konnte sie sich nicht vorstellen.
    Der Himmel blieb finster.
    Auf der Erde sah er manchmal dunkelblau aus. Hier war davon nichts zu merken. Ein tiefes Grau, von keinem Lichtfleck durchbrochen. Die große Decke, die alles andere unter sich verschwinden ließ.
    Keine Sterne. Kein Mond, nicht mal ein Schimmern – und trotzdem bewegte sich dort etwas.
    Justine lächelte. Es war ein großes Wesen. Sie rechnete auch mit Dracula II, aber sie hatte sich geirrt. Sehr schnell musste sie feststellen, dass dies nicht der Fall war.
    Ihr Gesicht verzerrte sich. Wäre sie ein Mensch gewesen, hätte sie scharf eingeatmet. So aber war nur ein Zischen zu hören, und dann bekamen ihre Augen eine Starre.
    Jetzt sah sie, wer sich dort zeigte.
    Der Schwarze Tod!
    ***
    Nicht mehr im Spiegel. Nicht mehr so etwas wie gefangen. Er hatte die Grenzen gesprengt und war tatsächlich in die Vampirwelt eingedrungen, was für Justine kaum nachvollziehbar war, obwohl sie damit hatte rechnen müssen. Aber diese plötzliche Konfrontation bereitete ihr schon Probleme, denn sie fühlte sich allein. Da gab es keinen Helfer an ihrer Seite. Leider hielt sich Will Mallmann zurück.
    Der Schwarze Tod kam nicht, er trat auf. Er genoss seinen Auftritt. Er brauchte auch nicht zu gehen, er musste keine harte Unterlage haben, denn er schwebte heran. Er war das gewaltige Monstrum, das alles beherrschte. Er kam, er war der Sieger, er war es von altersher gewohnt, und das hatte er nicht vergessen.
    Er war der Mächtige. Seine Gegner aber lagen im Staub. Tot, vernichtet, verloren.
    Auf einmal war der Himmel und die Umgebung darunter für die blonde Bestie zu einer riesigen Leinwand geworden, die der Tod als Regisseur nutzte. Das dunkle Knochengestell, das leicht grünlich schimmerte, besaß den perfekten Überblick. Es schwebte näher und hatte die skelettierten Arme ausgebreitet, als wollte es damit die gesamte dunkle Fläche des Vampirwelthimmels umfassen.
    In einem genügenden Abstand schwebten seine Helfer. Sie wirkten harmlos im Vergleich zu dieser mächtigen Gestalt, die schon in der alten Vergangenheit Angst und Schrecken

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