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1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachfühlen, denn er hatte bereits Bekanntschaft mit dem Wesen gemacht. Dessen Zähne hatten ihm eine blutende Wunde zugefügt. Jetzt hielten sich die Schmerzen bei ihm in Grenzen. Aber die Angst war da, die den Jungen anders aussehen ließ. Er wollte seinen Protest bekannt geben. Er keuchte nur noch. Speichel spritzte aus seinem Mund. Tropfen berührten die Scheibe. Dünne Fäden rannen an seinem Kinn entlang. Er heulte mehr als dass er die Luft einsaugte. Er schlug seine Hände vors Gesicht. Er jammerte, und mit seiner Reaktion machte er auch Johnny verrückt.
    »Hör endlich auf!«, fuhr der seinen Kumpel an.
    »Ich kann nicht! Ich will nicht sterben! Ich will es nicht…!« Seine Stimme überschlug sich. Er schüttelte sich. Tränen strömten aus seinen Augen. Bei ihm traf wirklich das Sprichwort zu, dass er Rotz und Wasser heulte.
    Johnny überlegte, was er unternehmen sollte. Es stand für ihn fest, dass sie hier nicht ewig im Wagen sitzen konnten, um auf bessere Zeiten zu warten. Wenn es ihnen nicht gelang, die Bestie zu töten, würde der verdammte Mutant sie weiterhin verfolgen. Auf seinen Kumpel konnte sich Johnny auch nicht verlassen. Er machte ihm nicht mal einen Vorwurf. Ich hätte bestimmt nicht anders gehandelt!, dachte Johnny. Aber ich habe mehr erlebt. Ich weiß, dass es andere Welten mit anderen Feinden gibt. Und ich bin kein Kind mehr.
    Kein Kind!
    Fast erwachsen.
    Als Kind war er von Nadine, der Wölfin mit der menschlichen Seele, beschützt worden. Das war nun vorbei. Ihr war die menschliche Gestalt wieder zurückgegeben worden, und sie lebte jetzt in einer anderen Welt.
    Also allein aus dieser Klemme kommen. Ohne Hados Hilfe. Das ging nur, wenn er das Wohnmobil verließ. Er musste sich dem Monster stellen. Als er sich mit diesem Gedanken angefreundet hatte, dachte er darüber nach, welche Waffen er besaß.
    Leider keine mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole. Aber in der Seitentasche seiner Cargohose steckte ein Taschenmesser mit recht langer Klinge.
    Johnny handelte sofort. Als er den Klettverschluss aufriss, zuckte Hado zusammen.
    »Was war das?«
    »Keine Aufregung.«
    »Was hast du vor?«
    Johnny warf einen Blick nach links. Er blickte in eine schweißüberströmte Maske der Angst. »Es ist alles ganz einfach. Ich werde nach draußen gehen und mich dem Monster stellen.«
    Hado konnte nichts dazu sagen. Trotzdem sah er aus, als wollte er fragen oder schreien, aber er bekam keinen Ton heraus.
    »Du bleibst hier!«
    Hados Mund klappte zu. Er nickte. Doch verstanden hatte er es nicht. Das konnte er auch nicht. Für ihn war es nicht zu fassen, dass sich ein Mensch in diese Gefahr begab.
    Als hätte die lauernde Bestie etwas von dem Plan erfahren, setzte sie sich in Bewegung.
    Ein schneller Schlag mit den Schwingen reichte aus, um die Scheibe zu erreichen. Übergroß erschien sie davor. Beide Freunde duckten sich. Sie hörten den Aufprall, doch sie sahen nicht, was wirklich passiert war. Sehr schnell blickten sie wieder in die Höhe.
    Die Bestie war nicht mehr zu sehen. Und auch die Scheibe hatte gehalten.
    Für Johnny stand fest, dass sie keinesfalls den Rückflug angetreten hatte. Sie würde ihre Kreise drehen und einen erneuten Anlauf nehmen.
    Beim zweiten Mal würde der Aufprall stärker sein. Dann zerbrach das Sicherheitsglas der Scheibe, und das verdammte Vampirwesen würde in die Enge des Wagens eindringen.
    »Ich muss weg!«
    »Was?«, keifte Hado.
    »Ich muss raus!«
    Johnny ließ sich nicht beirren. Zwei Sekunden später hatte er die Tür aufgestoßen. Er ließ sich aus dem Wagen fallen und hämmerte die Tür sofort wieder zu. Dann lief er mit schnellen Schritten auf das Buschwerk am Rande des Parkplatzes zu.
    Ihr Wohnmobil stand allein hier. Niemahd dachte hier daran, von der Autobahn abzufahren und eine Rast einzulegen. Genau das kam Johnny sehr entgegen. Zeugen konnte er nicht gebrauchen.
    Wenn, dann musste er allein damit fertig werden.
    Er war in das Buschwerk eingetaucht. Mit dem rechten Fuß war er noch in einen weichen Hundehaufen getreten, was ihm in diesem Fall nichts ausmachte. Er schob sich durch das Buschwerk, bis er die Rückseite erreicht hatte. Erst hier zog er das Taschenmesser hervor und klappte es auf. Sein Blick blieb an der relativ langen Klinge hängen, und in seinen Augen war der Glanz zu sehen.
    Johnny wusste, was er sich zutrauen konnte. Nicht zum ersten Mal stand er einem gefährlichen Gegner gegenüber. Dieser aber würde ihn töten und dabei zerreißen

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