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1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nichts dagegen unternehmen können.
    Das fliegende Grauen hielt sie voll im Griff.
    Sarah hörte sich atmen. Zischend stieß sie die Luft aus. Noch konnte sie es, und sie merkte, wie der warme Atem an ihrem Gesicht entlangfuhr. Schweiß klebte auf der Haut. Der Druck in ihrem Rücken war schwer. Sie merkte, wie sich die Krallen bewegten.
    Sie schabten über den Rücken hinweg.
    Der Stoff ihres Kleides riss!
    Die zweite Bestie flog heran. Sehr tief, sodass selbst sie als liegende Person das Monster sehen konnte. Ein schneller flüchtiger Schatten, aus dessen Maul schrille Schreie drangen.
    Einen Moment später landete das Wesen ebenfalls auf ihrem Rücken. Jetzt spürte sie die Gewichte zweier Bestien. Sie konnte nicht mehr atmen, nur noch stöhnen, und vor ihren Augen veränderte sich etwas. Ihr wurde schwarz, als wäre schon der Schatten des Todes herangeglitten. Wenig später war er wieder verschwunden. Leider nicht der Druck auf ihrem Rücken, den sie immer stärker erlebte.
    Noch verhielten sich beide recht still. Nur hin und wieder zuckten ihre Krallen. Die dann…
    Ihre Gedanken rissen ab. Eine Welle aus Schmerzen überspülte sie. Es war grauenhaft. Sarah hatte so etwas noch nie erlebt. Ihr gesamter Rücken schien in Flammen zu stehen, und dieses Flammenmeer erwischte auch ihren Kopf.
    Sie wusste nicht mehr, wo sie war. Die Flammen löschten alles aus. Kein Fühlen, keine normale Welt. Kein Sehen, alles war vorbei.
    Es gab nur die Schmerzen, die mit ihrer brutalen Kraft auch den Kopf erreichten.
    Lady Sarah atmete nicht mehr. Sie röchelte nur noch. Blut sickerte aus Wunden. Sie hatte auch keine Chance mehr, sich zu bewegen, geschweige denn, in die Höhe zu kommen. Das Leben wurde ihr entrissen, und sie spürte auch die Zähne an zwei verschiedenen Stellen an ihrem Hals.
    Schatten rollten lautlos heran.
    Tiefschwarze Schatten…
    O Gott!, dachte sie noch. O Gott – hilf… hilf mir bitte …
    Die Schatten wurden stärker…
    ***
    Jane war vor mir in den Flur hineingegangen. Nach zwei Schritten stoppte sie, während hinter mir die Tür wieder zufiel. Langsam drehte die Detektivin den Kopf. Als ich in ihr Gesicht schaute, wusste ich, was sie dachte.
    Das Gesicht zeigte kaum einen Ausdruck. Es war zu einer Maske geworden, und in die Züge hinein hatte sich so etwas wie ein Wunsch gedrängt.
    Bitte nicht! Hoffentlich nicht!
    »Es ist so still, John…«
    »Ja«, sagte ich mit einer Stimme, die auch einem Fremden hätte gehören können. »So verflucht still…«
    »Sarah hätte uns gehört.«
    »Ich weiß.«
    »Sie wäre gekommen.«
    Ich nickte.
    Jane schwankte etwas. »Ich kann nicht mehr, John. Bitte, ich kann es nicht. Geh du vor – bitte…«
    »Okay.« Ich schob mich an ihr vorbei und hatte den Eindruck, über einen weichen Sumpfboden zu laufen. Mein Herz schlug noch.
    Nur war es in der Brust eingepresst, und irgendwann würde es zerdrückt werden. Schweiß war mir ausgebrochen, der Flur, den ich so gut kannte, kam mir plötzlich vor wie der Weg in ein Leichenhaus.
    Ich würde die Küche zuerst erreichen. Sie lag an der linken Seite.
    Schon jetzt sah ich, dass die Tür offen stand. Nichts Besonderes, in diesem Fall schon. Da sah ich alles mit anderen Augen. Als ich näher auf das erste Ziel zuging, erschrak ich zutiefst. Ich erlebte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich hatte noch nichts gesehen, doch ich wusste Bescheid.
    Die letzten Schritte fielen mir am schwersten. Ich ging sie auch nur sehr langsam.
    Hinter meinem Rücken hörte ich die scharfen Atemzüge meiner Freundin Jane. Sie erlebte die gleichen Gefühle wie ich.
    Ich erreichte die Tür.
    Die Drehung nach links.
    Der erste Blick!
    Nein, nein, nein…
    ***
    Hados Schrei klang in Johnny Conollys Ohren nach. Auch er hätte am liebsten aufgeschrien, aber er riss sich zusammen. Stattdessen stierte er durch die Scheibe, und was er sah, das entsprach einer grausamen Wirklichkeit. Es war nicht aus der Welt zu schaffen. Ein grauenhaftes Wesen flatterte vor dem Wagen in der Luft. Es war ihnen nicht neu, die beiden jungen Männer kannten es aus der Raststätte, aber es hatte an Scheußlichkeit nichts verloren.
    Die sperrigen Flügel. Der hässliche Körper, das grässliche Maul mit den Zähnen, die bösen Augen. Das Lauern darauf, dass etwas passierte, um dann zuschlagen zu können.
    Hado Quentin, Johnnys Begleiter, hatte sich wieder beruhigt. Er atmete tief ein, und es hörte sich an wie ein Röcheln. Johnny konnte es ihm

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