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1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefahr der Entdeckung.
    Der Striktor bot sich dem Blick als imposanter, aber ansonsten langweiliger Kasten dar.
    Ein Würfel von 35 Metern Kantenlänge, aus einer beigegrauen Substanz aufgeführt - mehr war nicht zu sehen.
    „Was ihr seht, ist natürlich nur die Schutzhülle", erklärte Enza Mansoor. „Wir sprachen schon darüber, daß der Striktor überaus störanfällig ist."
    „Unsere Psi-Technik", fiel Notkus Kantor ein, „steckt immer noch in den Kinderschuhen.
    Erst allmählich kommen wir dem Wissen der Sotho-Techniker auf die Spur. Im Augenblick, sagt man bei uns spaßhaft, genügt es noch, in der Nähe eines Striktors zu husten, und das Gerät ist für mehrere Stunden unbrauchbar."
    „Die Wand des Würfels", übernahm Enza von ihrem Partner, „besteht aus mehreren eigens für diesen Zweck entwickelten Polymermetallschichten. Sie absorbiert Störungen vierdimensionalen Charakters aufgrund ihrer Zusammensetzung. Zur Neutralisierung von Störungen höherdimensionaler Natur dient ein Feldschirm, der in der Art eines energetischen Films die Innenwände des Würfels überzieht."
    „Der eigentliche Striktor", fuhr Notkus fort, „besteht aus einem Transformator, der die Nutzenergie in ultrahochfrequente Hyperenergie verwandelt, einem Resonator, der wie ein unebener Schlauch aussieht, und zehn spiralförmigen Abstrahlantennen. Kontrolliert wird die Anlage von dieser Konsole aus." Er wies auf einen reichlich primitiv wirkenden Kasten, der seitlich des Würfels aufgestellt war und mit seinen Schaltern, Drucktasten und fest eingebauten Meß- und Anzeigegeräten wie ein Produkt der Technik des beginnenden dritten Jahrtausends wirkte. „Der dazugehörige Steuercomputer ist unterirdisch installiert."
    „Der Computer arbeitet auf positronischer Basis", erläuterte Enza. „Auf alles Syntronische mußten wir wegen des Streuenergierisikos verzichten. Es gibt also nur fest eingebaute, keine virtuellen Nachweisgeräte."
    „Habt ihr noch Fragen?" erkundigte sich Notkus.
    „Ja", sagte Tirzo. „Was ist das für ein Kasten dort hinten?"
    Er wies zur rückwärtigen Wand des Vorschlags. Dort stand ein Gebilde aus ebensolchem Material wie der Würfel, der den Striktor umhüllte. Es maß fünf mal zehn Meter im Grundriß und war an der Vorderkante zwei Meter hoch. Die Abdeckung besaß eine deutliche Schräge, so daß die Höhe der Hinterkante etwa zweieinhalb Meter betrug.
    „Das ist der Paraflektor, ein Experimentalmodell", antwortete Enza.
    „Was tut der Paraflektor?" wollte der Blue wissen.
    „Wenn wir mit unseren Experimenten fertig sind", erklärte Notkus, „wird er hoffentlich in der Lage sein, segmentierte Teile eines Stygfadens hin- und herzuschieben. Wir sind schon ziemlich weit gediehen. Aber ein paar Testläufe werden wir noch fahren müssen."
    „Sonst noch Fragen?" erkundigte sich Enza.
    „Ja", sagte Tirzo. „Ich will wissen, wie das Ganze funktioniert."
     
    *
     
    Die Beleuchtung war gedämpft. Eine große Bildfläche auf der altertümlichen Konsole war zum Leben erwacht und zeigte das Gewirr der Stygfäden, die sich im Styx-System kreuzten.
    Enza Mansoor und Notkus Kantor saßen vor der Konsole und nahmen abwechselnd Schaltungen vor, wobei sie sich durch kurze Worte miteinander verständigten. Sid Avarit und der Blue hatten es sich in Sesseln zu beiden Seiten der Wissenschaftler bequem gemacht, so daß sie die Darstellung auf der Videoscheibe verfolgen konnten.
    „Es handelt sich um eine Demonstration", erklärte Notkus. „Im Augenblick besteht kein Grund, einen der Stygstränge zu schneiden. Es liegt keine Anzeige vor, daß sich durch einen der Stränge etwas bewegt."
    „Wir nehmen uns diesen Strang vor", sagte Enza.
    Eine der energetischen Bahnen auf der Bildfläche begann zu flackern.
    „Woran erkennt man, daß sich in den Strängen nichts befindet?" wollte Tirzo wissen.
    Notkus wies auf eine Gruppe von Digitalanzeigen.
    „Alles null", erläuterte er. „Wenn etwas käme, würde man es hier sehen."
    „Wie weit blickt ihr in die Stränge hinein?" fragte Tirzo.
    „Entfernungen im Psiraum lassen sich nicht mit herkömmlichen Maßstäben bestimmen.
    Die höchste Geschwindigkeit im Innern der Stygstränge wird von Psifunk-Impulsen erzielt.
    Sie liegt etwas über einer Milliarde Ül..."
    „Ül?" sagte Tirzo.
    „Überlicht", erklärte Notkus. „Psifunk-Impulse nehmen wir aus einer Entfernung von dreißig Sekunden wahr."
    „Habt ihr Bezeichnungen für die einzelnen Stränge?" erkundigte sich der

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