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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiter. Die Psi-Taster- und Striktor-Herstellung war in großem Maßstab angelaufen. Die GOI unterhielt zahlreiche geheime Stützpunkte, in denen robotische Fertigungsanlagen tätig waren. Unter Julian Tifflors Führung war die Organisation der GOI gestrafft, der Umfang ihrer Mittel vergrößert und ihr Einflußbereich erweitert worden. All das waren jedoch nur Vorbereitungen gewesen. Das Licht der Öffentlichkeit hatte die GOI weiterhin scheuen müssen. Es war. Julian Tifflors fester Entschluß, daß die Organisation erst dann zuschlagen würde, wenn die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs größer als 95 Prozent war. Wurde der erste Vorstoß ein Fehlschlag, dann würde es eine zweite Chance nicht mehr geben.
    Julian Tifflors Standpunkt war im Präsidium der GOI nicht unumstritten. Es gab viele, die befürchteten, daß durch zu langes Zögern der Defätismus unter den Völkern der Milchstraße gefördert werde. Vielerorts machte sich tatsächlich schon eine tiefverwurzelte Niedergeschlagenheit breit, die aus dem Wissen um die eigene Ohnmacht wuchs. Es gab nichts mehr, glaubten die Massen, womit dem Sotho hätte ernst zu nehmender Widerstand geleistet werden können. Die Bürger der Galaxis waren bereit, aufzugeben.
    Solchen Erwägungen gegenüber war Tifflor standhaft geblieben. Er wußte um die Gefahr. Deswegen drängte er darauf, daß die Vorbereitungen der Offensive mit dem größten Eifer und unter Ausschöpf ung aller Mittel und Reserven betrieben würden. Aber von seinem Grundsatz, daß die Schaffung eines erfolgversprechenden Ausgangspunkts wichtiger sei als voreilige Öffentlichkeitsarbeit, ging er nicht ab. Der erste Schlag muß ein Volltreffer sein, so hieß Julian Tiffiors Kredo.
    Heute war der Tag der Wahrheit. Heute würden die neuen Waffen der GOI zum erstenmal im Ernst sprechen.
    Deswegen war der heutige Tag für Galbraith Deighton der Beginn einer neuen Epoche der Milchstraßengeschichte. „Fremdes Fahrzeug materialisiert an der Schnittstelle", meldete die Stimme des Syntrons.
    Das Bild wurde aus den Daten des Orters und des Psi-Tasters erstellt. Es zeigte die Umgebung des zerschnittenen Stranges. In der smaragdgrünen Bahn des Stygfadens klaffte eine finstere Lücke. In der Lücke schwebte ein halbkugelförmiges Raumfahrzeug. Galbraith Deighton sah es so deutlich, als wäre es nur eiri paar Kilometer entfernt. Dabei betrug die Distanz vom Standort der WEEKIVA gute drei Lichtsekunden. „Energieglocke - Feuer!" sagte Galbraith Deighton.
    Der Bordsyntron reagierte binnen Millisekunden auf das akustische Kommando. Ein gleißend heller Lichtstrahl stach durch die Finsternis des Orterhimmels, geradewegs auf die Halbkugel des fremden Raumschiffs zu.
    Ein greller Blitz zuckte auf. Im nächsten Augenblick war das fremde Schiff verschwunden, ersetzt durch eine Kugel, die in intensivem Weißblau leuchtete. „Energieglocke stabil", kam die Rückmeldung.
    Auch die Energieglocke war eine neue Waffe, entwickelt allerdings auf der Basis längst bekannter Prinzipien.
    Die Glocke funktionierte nach der Art eines Transformgeschützes, aber sie verschoß keine Bomben von vielen Gigatonnen Sprengkraft, sondern ein ultraintensives Energiefeld, das den Zielort kugelförmig einhüllte. So intensiv war das Feld, daß es in seinem Innern einen vom Rest des Universums getrennten Mikrokosmos ausbildete -ähnlich, wie die Grigoroff-Schicht es tat, wenn Fahrzeuge mit Metagravantrieb in den Hyperraum gingen.
    Der Fremcle war gefangen. Er konnte sein Graven-Triebwerk aktivieren und an der Innenwand des Mikrokosrhos entlanggleiten, aber verlassen würde er ihn nicht können. Es führte aus dem Innern der Energiekugel auch kein Weg zurück ins Stygische Netz. Und wichtiger noch: Kommunikation gleich welcher Art war durch die Wand des Mikrokosmos hindurch ebenfalls unmöglich.
    An Bord der WEEKIVA hatte man den Abschuß der Energieglocke nicht spüren können. Auch als Galbraith Deighton jetzt den Marschbefehl gab und das Schiff sich in Bewegung setzte, verrieten nur die Anzeigen im Datensichtfeld, daß die Anweisung befolgt wurde. Die WEEKIVA beschleunigte mit Maximalwerten, erreichte den Halbierungspunkt der zurückzulegenden Strecke und schaltete auf Bremsbeschleunigung. All das geschah, ohne daß man an Bord den kleinsten Ruck, die geringste Erschütterung spürte. Moderne Kriegführung war lautlos -und heimtückisch, fügten manche rasch hinzu.
    Wie von magischer Hand bewegt, wuchs die leuchtende Kugel der Energieglocke auf die

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