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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Knattern und Rauschen erzeugten.
    Gespenstische Lichter huschten über die SERUN-Monturen der Männer und Frauen, die mit Galbraith Deighton zusammen durch das offene Schott schwebten. Mit einer gewissen Besorgnis überblickte Deighton die Schar seiner Getreuen. Das Enterkommando bestand aus 28 Mann, ihn selbst mitgerechnet. Die Standardbesatzung eines Gardistenschiffs zählte 10.000 Mitglieder. 28 gegen 10.000 - darüber würde man in der Milchstraße reden!
    Drei große, kanisterähnliche Behälter begleiteten den Flug des Enterkommandos. Sie veriügten über eigene Triebwerke und folgten automatisch dem Kurs, den Galbraith Deighton vorgab. Deighton hatte es nicht sonderlich eilig. Im Getöse der Entladungen war dem Gegner die Möglichkeit genommen, die winzigen Energiequellen der SERUNS und der Kanistertriebwerke zu orten. Andererseits mochte seine Entscheidung, die Aufforderung der WEEKIVA zu befolgen, jeden Augenblick fallen. Das gegnerische Feuer war jetzt etwas koordinierter als noch vor wenigen Minuten. Aber es war deutlich zu erkennen, daß die Feldschirme des Halbkugelschiffs zusammenbrechen würden, bevor an der WEEKIVA ernst zu nehmender Schaden entstand. Das Moment der Überraschung hatte in diesem ungleichen Kampf den Ausschlag gegeben.
    Einzelne Rufe wurden laut, als die Energiebalken der Intervallgeschütze plötzlich erloschen. Es gab verschiedene Möglichkeiten, diesen Vorgang zu deuten. Aber die Frauen und Männer des Enterkommandos waren von Optimismus beseelt. Es gab nur eine Erklärung.
    Mellan Goor meldete sich den Bruchteil einer Sekunde später. „Unsere Aufforderung wird akzeptiert", hörte Galbraith Deighton die Stimme des Plophosers im Helmempfänger. „Feuer beidseitig eingestellt."
    „Der Schutzschirm muß weg", antwortete Deighton. „Sag ihnen das."
    „Ist bereits angefordert", sagte Goor. „Sie haben ..."
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Die leuchtende Wand des gegnerischen Feldschirms flackerte ein letztes Mal auf und sank in sich zusammen. Nackt und kahl lag die glatte Metallwand des Gardistenschiffs, hoch wie die Flanke eines Berges, vor Deightons Blick. „Alles in Ordnung", brummte er. „Tempo jetzt!"
    Die Schleusenschotte in der Wandung des Gardistenschiffs waren unübersehbar markiert. Quer über den Leib des Schiffes zog sich in riesigen Lettern des Sothalk-Alphabets die Aufschrift MUUNILOPAR. „Der Stolz von Muun" - das schien Galbraith Deighton Beweis genug, daß es sich bei dem Fahrzeug tatsächlich um Pelyfors Scout handelte.
    Er hielt auf eine kleine Schleuse zu, die in Hecknähe lag. Im rückwärtigen Teil des Schiffes befanden sich die Unterkünfte der 10.000 Gardisten, die die Besatzung bildeten. Auf sie galt es in erster Linie zu achten. Sie waren auf den Kampf trainiert. Sie würden sich wehren, auch wenn der Kommandant des Schiffes die Kapitulation angeboten hatte.
    Ob man an Bord das Enterkommando bereits bemerkt hatte, wußte Deighton nicht. Er hatte auf das Schlimmste vorbereitet zu sein. Fünfzig Meter vor dem Schott begann er zu bremsen. Er beobachtete, wie die Männer und Frauen sich rings um den Schleuseneingang verteilten. Wie Fliegen klebten sie an der Wand des mächtigen Raumschiffs. Im Innern der MUUNI LOPAR herrschte künstliche Schwerkraft - sie würden sie zu spüren bekommen, sobald sie das Schott passiert hatten. Hier draußen dagegen waren sie noch schwerelos.
    Zwei Experten machten sich an der Verriegelung zu schaffen. Sie arbeitete auf syntronischer Basis, leistete den Kodegebern, die mit ausgetüftelten Randomisierungstaktiken arbeiteten, jedoch keinen ernsthaften Widerstand.
    Schon nach einer Minute wich die schwere Metallplatte zur Seite. Als der erste Lichtschein aus dem Schleusenraum drang, aktivierten Galbraith Deighton und seine Begleiter die Feldschirme ihrer Monturen.
    Der Schleusenraum, den sie nach Passieren des zweiten Schottes erreichten, war rech'teckig und völlig kahl. Von der rückwärtigen Wand führten stollenähnliche Gänge ins Innere des Schiffes. Bisher hatte das Enterkommando keinen Kontakt mit dem Gegner gehabt. Galbraith Deighton achtete sorgfältig auf die Anzeigen, die die Sensoren des SERUNS lieferten. Zahlreiche Energiequellen wurden registriert, aber keine davon war beweglich. Die Gardisten hielten vorläufig noch still.
    Der innere Aufbau eines Gardistenschiffs war aufgrund mehrerer Vironautenberichte vage bekannt. Deighton wählte den mittleren unter den fünf Ausgängen. Er führte zum Hauptdeck, von dem

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