1326 - Gegenschlag der Kartanin
Schiffe der Kartanin zogen sich tatsächlich aus dem Andorja-System zurück. Sie hatten ein paar Boote ausgeschleust, die in den Trümmern des explodierenden Schiffes nach Überlebenden suchten. Diese Boote kehrten jetzt eilig zurück. Die Feliden hatten Opfer bringen müssen, und sie waren selbst daran schuld.
Wenn die Aufdeckung der Station das einzige Ziel gewesen war, dann fragte Nikki sich, wieso es dann einen direkten Angriff auf die unterirdische Station gegeben hatte.
„Funkverkehr!" meldete Wido. „Die Kartanin sprechen mit den Maakar!"
Die Hohe Frau wandte sich an Melerk-1. Sie betonte, daß sie von Anfang an die Wahrheit gesagt hatte und es nicht ihre Absicht gewesen war, die Flotte der Methanatmer anzugreifen oder ihre Artgenossen zu belästigen, die auf der Oberfläche Kabareis ihrer Tätigkeit nachgingen. Sie bedauerte das Mißverständnis zwischen ihren „Brudervölkern" und versicherte, daß die Kartanin das Friedensabkommen weiterhin und in vollem Umfang einhalten würden. Kabarei blieb im Besitz der Maakar, und zwar in vollem Umfang.
„Ha!" machte Narktor. „Das geht an unsere Adresse. Sie will uns nochmals darauf hinweisen, daß wir keinen Anspruch auf diesen Planeten haben. Sie hat natürlich recht.
Die Maakar können uns jederzeit dazu auffordern, den Stützpunkt zu räumen und Kabarei zu verlassen. Wenn sie das tun, dann können wir das Unternehmen gegen die Stimme von Ardustaar endgültig streichen!"
„Das werde ich zu verhindern wissen", sagte Nikki Frickel laut. „Es wäre doch gelacht, wenn wir uns mit den Maakar nicht einigen könnten!"
Sie gab den Befehl, die Tarnung des Stützpunktes aufzugeben. Die Türme wurden wieder ausgefahren, die Transmitter in Betrieb genommen. Die Station begann ihre übliche energetische Aktivität zu entfalten, und die Maakar beobachteten es. Die Kartanin waren inzwischen verschwunden, und die Schiffe der PIG hatten abgedreht und setzten zur Landung an. Langsam schoben sich die riesigen Hangartore in der Wüste auf, und das Personal machte sich auf, die Vorbereitungen für die Abfertigung der Schiffe zu treffen. Roboterkolonnen wurden in Marsch gesetzt, die mit den Aufräumungsarbeiten in den zerstörten oder beschädigten Sektoren der Station begannen.
Und Narktor machte sich auf, einen Gleiter für den Flug in den Orbit herzurichten, wo die riesigen Trägerschiffe damit begonnen hatten, ihre alten Positionen einzunehmen und die kleineren Kampfeinheiten einzuschleusen. Melerk-1 gab damit zu verstehen, daß er die PIG für harmlos hielt, und Wido machte tatsächlich ein Gesicht, als könnte er kein Wässerchen trüben, als er den Kommandanten der Maakar zu sprechen wünschte, um in einer diplomatischen Mission tätig zu werden, die zumindest in diesem Raumsektor der Galaxis außergewöhnlich war.
8.
Melerk-1 empfing Nikki Frickel in der Riesenstadt am Äquator. Er war der Kommandantin entgegengekommen, in dem er sich aus dem Orbit herabbemühte. Seine Artgenossen hatten eine seinem Raumanzug entsprechende Sitzgelegenheit aufgestellt, und davor stand ein Kasten, der die Funktion eines Translators wahrnahm. Nikki selbst ließ sich auf einem Schemel nieder, den Narktor aus dem Gleiter brachte. Eine Weile musterten sich die beiden so unterschiedlichen Wesen schweigend. Schließlich ergriff der Maakar das Wort.
„Es überrascht mich, auf dieser Welt Galaktiker zu treffen", rumpelte der altertümliche Translator. „Was sucht die PIG auf Kabarei?"
„Nichts. Weder Schrott noch etwas anderes. Die Oberfläche ist uns völlig egal. Der geheime Stützpunkt existiert jedoch bereits seit fünfzehn Jahren, seit der Gründung der Organisation", antwortete Nikki Frickel. „Nun ist es vorbei mit der Geheimnistuerei, wir können uns offen zeigen. Tatsächlich scheint es so zu sein, daß den Kartanin allein daran lag, den Stützpunkt aufzudecken. Sie versuchten es mit einer subtilen Methode. Als das nicht funktionierte, erschienen sie mit einer kleinen Flotte, um den Stützpunkt anzugreifen."
„Es ist logisch. Es gibt keine andere Erklärung als die, daß wir absichtlich zu diesem Planeten geschickt wurden", stimmte Melerk-1 zu. „Aber warum legten die Felnachin darauf einen so großen Wert?"
„Sie brauchen einen freien Rücken. Die PIG ist eine Gefahr für sie. Sie erhofften sich von ihrem Schachzug eine Konfrontation zwischen den Maakar und meiner Organisation Daß es nicht dazu kam, ist der Umsicht zu verdanken, mit der die Station angelegt
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