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1328 - Die Harmonie des Todes

Titel: 1328 - Die Harmonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächsten Standardmonaten erarbeitete er sich mit der Nambicu ara wada einen sängerischen Vorsprung, den niemand wettzumachen imstande war. Jedes Mal trafen sie in der Endausscheidung auf die Belku namtal. Mit schöner Regelmäßigkeit unterlag Kaleng Proo, aber Salaam Siin spürte förmlich, daß der andere etwas vorbereitete.
    Gewiß; es gab weiterhin die hinterhältigen Versuche, einander Schüler und ausgebildete Sänger abzuwerben, aber daran beteiligten sich in begrenztem Ausmaß alle Singlehrer.
    Auch Salaam Siin hätte ohne abtrünnige Sänger aus anderen Schulen seine Chance nicht nutzen können.
    „Wir haben Ruhe", erklärte er einmal einem Ophaler, der dem verstorbenen Ondech entfernt ähnelte, „aber es ist die Ruhe vor dem Sturm. Kaleng Proo wird sich niemals geschlagen geben. Nicht so einfach. Er kann niemals damit fertig werden, nur zweiter zu sein."
    In der Folge suchte er oft die HARMONIE auf, wo er neue Gesänge und Chromatiken entwickelte. Die routinemäßige Chorarbeit überließ er gern anderen Sängern, die bald den Schritt zum Meistersinger tun würden. Manchmal unternahm er auch Reisen durch die ophalische Einflußsphäre. Genau wie früher zog er dann als Troubadour von Planet zu Planet, hielt Ausschau nach jungen Talenten und lebte von dem, was die abendlichen Vorstellungen einbrachten. Meist jedoch gab er sich nicht als Salaam Siin zu erkennen.
    So hatte er wenigstens die Möglichkeit, durch die Präferenzstränge des psionischen Netzes zu reisen. Eine Berühmtheit seiner Klasse hätte man andernfalls nicht aus den Augen gelassen.
    Irgendwann erreichte ihn die Nachricht, daß Fremde aus einer fernen Galaxis nach ESTARTU gekommen waren. Als er das erste Mal eine Holoprojektion der Fremden sah, traf ihn fast der Schlag: Sie alle sahen aus wie Alaska Saedelaere, der ihm das Leben gerettet und ihn nach Sabhal gebracht hatte. Manche von ihnen waren kleiner und rundlicher als der Terraner, aber im großen und ganzen ähnelten sie einander sehr.
    Salaam Siin erfuhr, daß die Fremden sich Vironauten nannten. Ihre Schiffe zeigten sich den estartischen Produkten als überlegen, verfügten jedoch kaum über Bewaffnung.
    Mit der Zeit geriet der dünne Informationsfluß ausführlicher. Es waren nicht nur Terraner unter den Vironauten, sondern auch eine Vielzahl anderer Völker. Und das vielleicht erstaunlichste daran schien ihm die Tatsache, daß alle diese Völker Musik kannten - wenn sie auch auf rein akustischer Basis funktionierte und keine psionischen Beimengungen enthielt. In ESTARTU waren die Ophaler bislang fast einzigartig gewesen. Nun entwickelte Salaam Siin die Hoffnung, daß ihre eigene Kunst vielleicht neue Impulse erfahren möge, doch es kam nicht dazu. Die Kontakte reduzierten sich auf ein Minimum, und die Vironauten zerstreuten sich in alle Winde.
    Trotzdem schien es, als sei die Ankunft der Fremden auf irgendeine Weise ein Katalysator gewesen.
    Einige von ihnen traten in die Organisation der Netzgänger ein. Salaam Siin hörte zwar nur am Rande davon, aber wie alle Netzgänger besaß er ja Zugang zu ihren Informationsknotenpunkten. Dort hatten andere - vermutlich von Sabhal aus - die Daten der Fremden eingespeichert. Sie hießen Perry Rhodan, Atlan, Gesil, Jen Salik, Fellmer Lloyd und Ras Tschubai. Salaam Siin hörte auch von zwei weiteren Fremdwesen, die sich äußerlich von den vorher Genannten stark unterschieden. Ihre Namen waren Gucky und Icho Tolot, und sie sollten, wie ein Teil der anderen auch, über besondere Fähigkeiten verfügen.
    Aber das war weit entfernt von Salaam Siin. Die Wahrscheinlichkeit, mit ihnen näher in Kontakt zu kommen, stand schlecht, denn er hatte nicht die Absicht, Mardakaan in nächster Zeit zu verlassen. Fast zehn Standardjahre später ergab sich der Kontakt allerdings doch noch. Später erkannte Salaam Siin gerade in jenen Tagen einen Wendepunkt; es war der Augenblick, wo die Netzgängerorganisation als Ganzes von rein reaktiver Taktik in die Offensive überging.
    Die Informationsknoten enthielten einen Rundruf an alle Netzgänger. Auf Sabhal fand eine Zusammenkunft statt, woran möglichst viele Mitglieder ihrer Organisation teilnehmen sollten. Salaam Siin tat einen der längsten persönlichen Sprünge, die er in den letzten Jahren unternommen hatte, und langte rechtzeitig in einer Versammlungshalle im Zentrum von Hagon an. Ungefähr dreihundert Intelligenzwesen waren anwesend - darunter auch zehn Querionen.
    Einer von ihnen ergriff das Wort. Salaam

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