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1328 - Die Harmonie des Todes

Titel: 1328 - Die Harmonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmalige Sache von größter Bedeutung. Dort, im Herzen der Galaxis Siom Som, im Mittelpunkt der großen Kalmenzone, werden die Augen von ganz ESTARTU das Spiel verfolgen. Ein wahrhaft geschichtlicher Augenblick..."
    An diesem Punkt unterbrach Salaam Siin die Nachrichtensendung. Das Wichtigste hatten sie gesehen, und wer sich dafür interessierte, konnte den Rest immer noch vom Speicher abrufen.
    „Ich hoffe, daß ich die Bedeutung dieses Lebensspiels nicht eigens zu betonen brauche.
    Die Nambicu ara wada muß den Wettstreit der Sänger gewinnen."
    Sie alle wußten, daß die Ehre, hier den Ton angeben zu dürfen, immens war. Aber nur Salaam Siin hegte darüber hinaus einen Hintergedanken: Während der letzten Monate hatte er ausreichend Gelegenheit gehabt, in der Nambicu ara wada seine neue Singweise zu etablieren. Jeder Ton, den der Chor seiner Schule sang, war durchsetzt von jener feinen Nuance, die er aus dem Gesang des Todes entwickelt hatte. Nur würde es im Siom-System mit der Harmlosigkeit vorbei sein... Dort war nicht Mardakaan oder eine Welt des ophalischen Sternenreiches - dort war die Große Kalmenzone, und dort waren auch die Heimatwelten der Somer mit dem Königstor.
    „Salaam Sun!"
    Fast wäre er zusammengezuckt.
    „Salaam Siin! Eine zweite Sendung! Diesmal kommt sie von Graucum, und sie geht an alle Singschulen von Mardakaan."
    Er konnte sich denken, weshalb der Kodexwahrer ihres Planeten ebenfalls sprechen wollte. Immerhin hatten die Terraner Danton und Tekener beschlossen, das Spiel des Lebens diesmal ins Siom-System auszulagern. Bei vielen Ophalern würde dies große Empörung auslösen. Dem galt es entgegenzuwirken, das würde auch der Kodexwahrer erkannt haben.
    Salaam Siin bat einen seiner Schüler die Bildschirmwand wieder einzuschalten. Noch in derselben Sekunde erschien der eiförmige, signalrote Schädel, den Graucum diesmal mit einer irisierenden Kappe geschmückt hatte. Auch die übrige Kleidung des Kodexwahrers war von exzentrischem Zuschnitt und in grellen Farben gehalten. In dieser Hinsicht unterschied sich Graucum nicht vom Gros der Ophaler. Dennoch hatte er es bis zum höchsten Amt auf Mardakaan gebracht, und soweit Salaam Siin wußte, kam dies keineswegs von ungefähr: Er war einer der wenigen Meisterschüler der Upanishada, die sich Panish Panisha, „Lehrer der Lehrer", nennen durften, Ijarkor hielt große Stücke auf ihn.
    „Ich wende mich vor allem an euch Singlehrer", begann Graucum mit orgelnder Stimme, der man über die Videoleitung den psionischen Impuls natürlich nicht anhörte. „Das Spiel des Lebens wird diesmal im Siom-System stattfinden, direkt in der Kalmenzone, im Bereich der Heraldischen Tore von Siom Som. Ich erwarte, daß es deshalb nicht zu Unmutsäußerungen kommt. Bedenkt die Ehre, ihr Singlehrer, und gebt im kommenden Wettstreit der Sänger euer Bestes. Diesmal wird man in ganz ESTARTU zur Kenntnis nehmen, was der Gesang der ophalischen Chöre vermag!"
    Große Worte, dachte Salaam Siin bei sich; er wußte genau, daß viele Singlehrer trotzdem bitter klagen würden. Später mußte es dann zu Konkurrenzkämpfen kommen, wie sie Mardakaan in seiner vieltausendjährigen Geschichte noch niemals gesehen hatte.
    „Salaam Siin!"
    Er schaute auf und bemerkte, daß Graucums Abbild längst verblaßt war. Statt dessen hatten sich seine Schüler erhoben. Sie starrten ihn an, als sei nun der Weisheit letzter Schluß zu erwarten.
    „Ich denke, daß es keinen Unterschied macht, wo das Spiel des Lebens stattfindet", log Salaam Siin, ohne sich etwas anmerken zu lassen. „Wichtig ist nur, daß wir dabei den Ton angeben! Man wird in ganz ESTARTU verfolgen, was im Siom-System geschieht - insofern hat Graucum vollkommen recht. Sorgen wir dafür, daß die Nambicu ara wada dafür die Voraussetzungen liefert!"
    „Es könnte wieder Schwierigkeiten mit Kaleng Proo geben ..."
    „Ganz sicher sogar", antwortete er mit einem suggestiven Beruhigungsakkord. „Aber wir worden ihm standhalten wie immer! Zweifelt nicht daran!"
    Insgeheim aber fürchtete er, es könne diesmal anders sein.
     
    *
     
    Tatsächlich glätteten sich in den folgenden Wochen die Wogen des Unmuts. Man akzeptierte, daß das Spiel des Lebens ausnahmsweise einmal nicht auf Mardakaan stattfand. Zu Salaam Siins Überraschung sahen viele ophalische Sänger nur noch auf die ungeheure Ehre, die damit verbunden war. Ronald Tekener und Roi Danton leisteten wirksame Öffentlichkeitsarbeit - allen Teilnehmern am

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