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133 - Der Sternenteufel

133 - Der Sternenteufel

Titel: 133 - Der Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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eigentlich schade, daß ein so intelligenter Mann wie du sterben muß«, sagte Mortimer Kull sarkastisch.
    »Noch bin ich nicht tot«, sagte Noel Bannister.
    »Ein Wink von mir würde genügen, und Droosa würde das für mich erledigen«, sagte Kull. »Droosa!« Noel Bannister vernahm ein Zischen und Klicken, und als er Droosa ansah, hielt dieser zwei degenlange Stahlstacheln in seinen Händen. Mortimer Kull ließ ihn wissen, daß die Stachelspitzen vergiftet waren.
    Droosa richtete sie gegen Bannisters Kehle.
    »Ein Wort von mir, und Droosa stößt zu«, sagte Kull.
    »Ich hoffe, es fällt dir nicht ein«, knirschte Noel Bannister. Seine Hände wurden kalt.
    »Ein Feind wie du verdient ein größeres Finale«, sagte Mortimer Kull, »Dazu fehlt mir im Moment jedoch die Zeit, deshalb wirst du unsere Gastfreundschaft noch eine Weile in Anspruch nehmen. Dein Tod muß ein unvergeßliches Ereignis werden.«
    »Und was machst du, wenn ich verhindert bin?«
    Kull lächelte kühl. »Diese Gefahr besteht nicht. Meine Leute werden inzwischen gut auf dich aufpassen.«
    »Na schön, aber laß dir Zeit. Die Sache eilt nicht.«
    ***
    Ich war wütend. So einfach ist es, dich auszuschalten, dachte ich. Man braucht es nur richtig zu machen, und schon bist du außer Gefecht gesetzt. Die Kaltschnäuzigkeit dieses Taxifahrers müßte einem fast imponieren. Meinen Glückwunsch, Tony Ballard. In diesen Schlamassel bist du wirklich bravourös hineingestolpert. Nun sieh mal zu, wie du dich aus diesem Sumpf an den eigenen Haaren wieder herausziehst.
    Ich hoffte, daß es Noel Bannister den Umständen entsprechend gutging. Das Betäubungsgas hatte keine Nachwirkungen. Ich fühlte mich fit, und sobald ich hier raus war, würde ich Noel suchen.
    Anschließend würden wir Kull den Kampf ansagen, aber das war Zukunftsmusik, die hoffentlich nicht mit einer schrillen Dissonanz ausklang.
    Ein leises Klopfen ließ mich aufhorchen. »Tony?« flüsterte jemand. »Bist du da drin?«
    Ich grinste. Noel Bannister war ein Teufelskerl. Während ich noch am Überlegen war, wie ich hier rauskam, hatte es mein Freund bereits geschafft.
    »Ja!« gab ich gepreßt zurück.
    Ein Schlüssel wurde im Schloß gedreht, und als die Tür aufging, winkte mich Noel zu sich. »Komm, mach schnell, die Gelegenheit ist günstig. Die Wachen wechseln gerade.«
    Ich trat aus meiner Zelle und schloß die Tür, damit es nicht sofort auffiel, daß ich nicht mehr drinnen war.
    »Da lang«, raunte mir Noel zu. Er wies in einen dunklen Gang.
    »Wo hatten sie dich untergebracht?« wollte ich wissen.
    Noel wies mit dem Daumen über seine Schulter. »Nicht sehr weit von hier. Und dann hatte ich hohen Besuch.«
    »Von wem?«
    »Dreimal darfst du raten.«
    »Von Kull?«
    »Volltreffer.«
    Wir setzten uns ab. Irgendwo hallten Schritte, und Noel Bannister sprang in eine Mauernische. Ich folgte ihm. Wir lösten uns in der Dunkelheit förmlich auf.
    Ein Mann, der eine Mini-MPi in der Hand trug, ging an uns vorbei, ohne uns zu sehen.
    »Gut, daß er blind ist«, flüsterte Noel. Bald war der OdS-Mann außer Hörweite, aber wir setzten unsere Flucht nicht fort, denn nun hörten wir Stimmen. Wenn wir weitergegangen wären, wären wir den OdS-Agenten wahrscheinlich direkt in die Arme gelaufen.
    Es war besser zu warten. Noel Bannister nützte die Zeit, mir zu berichten, welchen theatralischen Auftritt Mortimer Kull mit seinem Cyborg Droosa bei ihm gehabt hatte.
    »Droosa ist kein Kraft-Lackel wie Yul«, erzählte Noel. »Er sieht aus, als könnte man ihn in der Mitte durchbrechen. Dennoch halte ich ihn für gefährlicher, als es der Super-Cyborg war. Vor allem wegen dieser verblüffenden Fähigkeit, das Aussehen beliebig verändern zu können.«
    »Viele Dämonen sind dazu in der Lage«, sagte ich.
    »Aber ein Cyborg war dazu meines Wissens bisher noch nicht imstande.«
    »Wenn zu Technik und Elektronik noch schwarze Magie hinzukommt, sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt.«
    »Kull hat irgend etwas vor«, sagte Noel. »Deshalb hat er im Augenblick keine Zeit für uns.«
    »Ich kann sehr leicht auf seine Gesellschaft verzichten.«
    »Ich auch«, sagte Noel. »Eigentlich immer. Mann, wäre das ein Hit, wenn Asmodis den Wissenschaftler zum Dämon weihen würde.«
    »Wo ist da der Hit?« fragte ich. »Angenommen, der Höllenfürst holt ihn dann zu sich und macht ihn zu seiner rechten Hand, dann sehen wir ihn doch nie wieder.«
    »Asmodis braucht keine rechte Hand. Er hat seinen Sohn

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