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133 - Der Sternenteufel

133 - Der Sternenteufel

Titel: 133 - Der Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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machen.« Jesse Decomb grinste. »Es gibt nur diese eine.«
    »Oh, da irren Sie sich aber gewaltig. Es gibt eine Menge Welten. Die Feuerwelt zum Beispiel, oder das Niemandsland der Bösen, die Prä-Welt Coor, das Reich der grünen Schatten, Protoc, die Affenwelt, die Spiegelwelt… und nicht zu vergessen - die Hölle.«
    Decomb war gerade dabei zu trinken. Er verschluckte sich und schaute Mortimer Kull mit riesigen Augen an. »Heißt das etwa, Sie schielen nach dem Höllenthron, Professor?«
    »Man darf niemals zu bescheiden sein, mein Lieber«, sagte Kull und lächelte hintergründig. »Doch lassen Sie mich noch einmal auf Droosa zurückkommen. Mir würde es gefallen, wenn er weiterlebte.«
    »Wie stellen Sie sich das vor? Droosa wurde getötet«, sagte Jesse Decomb. »Denken Sie an eine Fortsetzung des Streifens? Ich könnte mit den Drehbuchautoren reden. Denen fällt bestimmt eine praktikable Lösung ein, wie wir Droosa wieder auferstehen lassen können.«
    »Ich will Droosa nicht in einem weiteren Film sehen«, sagte Mortimer Kull.
    »Sondern?«
    »Ich möchte, daß er mir in der Realität zur Verfügung steht.«
    »Sir, Efrem Pollack ist in Wirklichkeit kein strahlender Held.«
    »Ich mache einen aus ihm«, sagte Kull.
    »Der Schauspieler ist alt und krank«, bemerkte Jesse Decomb. »Man mußte ihn während der Dreharbeiten immer wieder fitspritzen. Mit dem ist nichts mehr los.«
    »Ich werde ihn mit neuen, übernatürlichen Kräften ausstatten und zu meinem Werkzeug machen. Ich habe bereits konkrete Pläne mit ihm. Er wird für einige Aufregung sorgen. Soviel ich weiß, lebt Efrem Pollack hier in New York.«
    »Ja, das ist richtig, Sir,« bestätigte der Rechtsanwalt. »Auf Long Island.«
    »Holen Sie ihn her.«
    »Wie Sie wünschen, Professor.«
    ***
    Mortimer Kulls Organisation des Schreckens - kurz OdS genannt - umspannte den ganzen Globus wie ein Spinnennetz. Der Professor hatte überall seine Verstecke und Schlupfwinkel, seine Forschungszentren und Agentenstützpunkte.
    Viele Katastrophen gingen auf sein Konto. Bürgerkriege, Terroranschläge, Flugzeugabstürze, Tankerunglücke. Der Mann, der die Welt beherrschen wollte, drehte an zahlreichen Dingen, doch das war ihm so gut wie nie nachzuweisen.
    Er paktierte mit korrupten Machthabern genauso wie mit grausamen Teufeln, ohne jemals die eigenen Interessen aus den Augen zu verlieren.
    Der Wolkenkratzer, in dem sich Mortimer Kull seit einigen Tagen aufhielt, gehörte einem Konzern, hinter dem die OdS stand - und somit gehörte das gewaltige Building im Herzen von Manhattan dem Dämon Kull.
    Er hatte Pläne mit Droosa, dessen Auftauchen für große Verwirrung sorgen würde. Er liebte es, Verwirrung zu stiften, Angst und Schrecken zu verbreiten, gewissen Leuten zu zeigen, wer der wahre Herr war.
    In einem luxuriös eingerichteten Penthouse wartete Mortimer Kull auf Jesse Decombs Rückkehr. Niemand war bei ihm. Er stand am Panoramafenster und blickte in die Straßenschlucht.
    Wie Ameisen sahen die Menschen aus, und Kull fand, daß er nicht nur jetzt, sondern immer über ihnen stand. Das war schon so gewesen, bevor es ihm gelungen war, sich selbst zum Dämon zu machen.
    Aber dieses Selfmade-Dämon-Image behagte ihm nicht. Er wollte mehr sein. Er hatte sich noch nie mit dem begnügt, was er hatte. Reichte man ihm den kleinen Finger, griff er nach der ganzen Hand.
    Asmodis mußte ihn zum Dämon weihen. Diese Auszeichnung wurde nicht jedem Schwarzblütler zuteil. Man mußte sie sich verdienen. Man mußte aus der Masse hervorstechen, und darauf legte es Mortimer Kull immer wieder an.
    Die Dämonenweihe hätte ihn in den Stand des Höllenadels erhoben. Sein Ehrgeiz ließ es nicht zu, einer von vielen zu sein. Das hatte er noch nie ertragen.
    Das Telefon läutete. Mortimer Kull wandte sich um und begab sich zum Apparat.
    »Ja?«
    Er lauschte einen Moment.
    »Soll hochkommen«, sagte Kull dann und legte auf.
    Augenblicke später öffnete sich die Tür des Direktlifts, und Jesse Decomb trat aus der Kabine - allein.
    Kull musterte ihn unwillig. Er hatte es nicht gern, wenn seine Befehle nicht richtig ausgeführt wurden. Es hatte geheißen, Decomb solle Efrem Pollack herholen.
    »Wo ist Pollack?« fragte Mortimer Kull scharf.
    Der Rechtsanwalt seufzte und hob die Schultern. »Sagte ich nicht, er wäre alt und krank?«
    »Verdammt, selbst wenn er halb am Abkratzen wäre, hätten Sie ihn zu mir bringen müssen. So lautete Ihr Auftrag!« schrie Kull. »Hätten Sie ihn in einen

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