Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
133 - Der Sternenteufel

133 - Der Sternenteufel

Titel: 133 - Der Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
sagen«, erwiderte Decomb.
    »Ganz anders als Sie«, sagte Kull.
    Der Anwalt senkte den Blick. »Man könnte eine solche Charakterstärke auch als Dummheit auslegen, Sir. Ich jedenfalls habe es noch nicht bereut, Mitglied Ihrer Organisation geworden zu sein. Wie ich hörte, ist Droosa fertig. Darf ich Ihnen zur Fertigstellung des Cyborgs gratulieren, Sir? Sie haben mit Ihren Experten ein kleines Wunder vollbracht. In nur vier Tagen… Alle Achtung, Professor. Wo ist denn nun das Wunderding? Ich denke, Sie haben mich zu sich gerufen, um es mir vorzuführen.«
    »Was würden Sie sagen, wenn ich behauptete, ich wäre Droosa?«
    »Ich würde annehmen, Sie erlauben sich mit mir einen Scherz, Sir«, sagte Jesse Decomb lächelnd.
    »Es ist aber so«, sagte Kull. »Ich bin Droosa.«
    »Sie können es ihm glauben«, sagte jemand hinter dem Anwalt. »Es ist die Wahrheit.«
    Decombe drehte sich um - und erblickte Professor Mortimer Kull.
    ***
    »Ich glaube, ich spinne!« stieß Decomb heiser hervor. »Es gibt Sie zweimal, Professor?«
    »Wieso zweimal?«
    »Aber…« Der Anwalt wies perplex mit dem Daumen hinter sich.
    »Sehe ich aus wie Professor Kull?« fragte Droosa.
    Aber mit was für einer Stimme Î Dem Anwalt war, als hörte er sich selbst reden, doch es kam noch verwirrender, als er sich Droosa zuwandte, denn in diesem Augenblick stand er sich selbst gegenüber.
    »Das… das bin ja ich«, krächzte Jesse Decomb.
    »Originalgetreu, würde ich sagen«, bemerkte der dämonische Wissenschaftler.
    »Darf ich ihn berühren?« fragte der Anwalt verwirrt.
    »Warum nicht«, antwortete Mortimer Kull amüsiert.
    Jesse Decomb trat mit gemischten Gefühlen an sich selbst heran und hob langsam die Hand. Er zögerte, seinem Ebenbild ins Gesicht zu fassen, als er es aber schließlich doch tat, zuckte er zurück, als hätte er sich elektrisiert, denn das Gesicht hatte sich so rasch geändert, daß Decomb es nicht mitbekam, und jetzt hatte er wieder Mortimer Kull vor sich.
    Und wer durfte es schon wagen, Professor Kulls Gesicht zu berühren.
    Beide lachten. Droosa und Kull.
    »Ich muß gestehen, diese Demonstration ist verblüffend«, sagte der Anwalt. »Wie schafft Droosa es, unser Aussehen anzunehmen, Sir?«
    »Er ist von oben bis unten mit einer magischen Schicht überzogen«, erklärte Mortimer Kull das Geheimnis. »Er braucht einen Menschen nur einmal zu sehen, und schon kann er sich jederzeit dessen Aussehen bedienen.«
    »Phantastisch«, sagte der Anwalt. »Phänomenal, Sir.«
    »Ich hoffe, Sie behalten dieses Wissen für sich, Decomb«, sagte Mortimer Kull.
    »Aber ja. Selbstverständlich. Sie können sich auf meine Verschwiegenheit verlassen. Oder zweifeln Sie an meiner Loyalität?« Jesse Decomb merkte plötzlich, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.
    Klick! Klick!
    Droosa hatte die Todesstacheln vorschnellen lassen. Droosa, der jetzt wieder wie Decomb aussah.
    »Ich könnte Sie durch ihn ersetzen«, sagte Mortimer Kull. »Niemand würde es merken.«
    »Aber warum sollten Sie das tun?« fragte der Anwalt mit belegter Stimme. »Sie haben für Droosa bestimmt eine bessere Verwendung. Sprachen Sie nicht neulich von einem Plan?«
    Kull lächelte matt. »Sie wissen sehr viel, Decomb - über die OdS, über mich…«
    »Mir würde niemals in den Sinn kommen, mit einem Nicht-Eingeweihten darüber zu sprechen, Professor. Was Sie mir sagen, behandle ich vertraulich.«
    »Sie sind verschwiegen wie ein Grab.«
    »So ist es.«
    »Eine abgedroschene Floskel«, sagte Kull gelangweilt. »Mir kam zu Ohren, daß Sie gern mal einen zur Brust nehmen, Decomb.«
    »Mit Maßen, immer mit Maßen. Sie werden nie erleben, daß ich so betrunken bin, daß ich nicht mehr weiß, was ich tue oder sage. So etwas gibt es bei mir nicht, Sir.«
    »Sie besuchen häufig die Wohnung eines Luxus-Callgirls, hat man mir erzählt.«
    »Ist doch nichts dabei.«
    »Warum ein Callgirl, Decomb? Warum suchen Sie sich keine Freundin?« fragte Kull.
    »Nun ja, bei einem Callgirl ist man zu nichts verpflichtet. Man bezahlt, kriegt, was man braucht, und wenn man sich den Hut aufsetzt, fragt niemand, wohin man geht, wann man wiederkommt, was man zwischendurch macht. Es ist einfach bequemer.«
    »Manche Callgirls verstehen es, ihre Kunden geschickt auszuhorchen«, sagte Kull.
    Jesse Decomb befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. Er warf seinem Ebenbild einen nervösen Blick zu. »Da beißt das Dämchen bei mir auf Granit«, behauptete er. Die Schweißtropfen auf

Weitere Kostenlose Bücher