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1336 - Der Jäger von Gatas

Titel: 1336 - Der Jäger von Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon einmal gehört. Sind Leute, die so leben, nicht so etwas wie Schmarotzer?"
    „Nicht unbedingt", antwortete Tiff. „Auf Trüliit trifft das jedenfalls nicht zu. Er kaufte sich zwar von seiner Entschädigungssumme ein großes, palastartiges Gebäude am Rand eines Binnensees - mit einem riesigen Park dazu -, aber er benutzte es nicht, um dort in Saus und Braus zu leben. Statt dessen adoptierte er insgesamt zweiundsiebzig Waisenkinder und machte es sich zur Lebensaufgabe, sie großzuziehen und ihnen optimale Chancen zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit einzuräumen."
    „Zweiundsiebzig Kinder!" rief Gucky mit gespieltem Entsetzen. „Aber die fressen ihm doch die Haare vom Kopf!"
    „Blues haben keine Haare auf dem Kopf, belehrte ihn Nia, dann bemerkte sie Guckys impertinentes Grinsen und schleuderte ein Kissen nach ihm, das der Ilt jedoch telekinetisch ablenkte, so daß es gegen Sid Avarits Gesicht prallte.
    Der kleine und schmächtige Anti wurde davon überrascht und kippte rücklings von dem niedrigen Lederhocker, auf dem er mit überkreuzten Beinen gesessen hatte.
    Er machte dabei einen hilflosen Eindruck, aber bei einem Mann, der als Mitglied der Paratruppe der GOI ein intensives Anti-Shan-Training absolviert hatte, konnte das nur Schein sein.
    Das bekam der Mausbiber alsbald zu spüren, denn Sid lag noch nicht am Boden, als die Mandarine, die er gerade geschält hatte, sich auch schon von unten her auf Guckys einzigen Nagezahn spießte.
    „Beim gelben Gott der Mohrrüben!" schimpfte Gucky und wischte sich den brennenden Mandarinensaft aus den Augen. „Bist du hier der Telekinet oder ich, Sid?"
    „Ich nur, wenn ich Paratau benutze", erwiderte Sid und saß bereits wieder auf seinem Platz. „Trüliit war also Hanse-Spezialist", schloß er nahtlos an das von Tiff eröffnete Thema an. „Dann ist er wahrscheinlich mentalstabilisiert und deshalb immun gegen die psionische Ausstrahlung der Hesperiden-Geschenke."
    „Richtig", bestätigte Tiff. „Und deshalb ist er unser Mann auf Gatas. Von einem Mentalstabilisierten haben wir nicht zu befürchten, daß er von Geschenken ‚umgedreht’ wird."
    „Das ist aber wohl kaum der einzige Grund dafür, weshalb du plötzlich von Sehnsucht nach der Hauptwelt des bluesschen Sternenreichs gepackt wurdest", warf Nia ein.
    „Manchmal denke ich, du bist Telepathin", meinte Tiff scherzhaft, dann fügte er ernst hinzu: „Deine Intuition war richtig, Nia. In der Verlautbarung ist außerdem von einem Adoptivsohn Trüliits die Rede, der kein Blue, sondern ein Paddler ist."
    „Ein Paddler?" schrillte Gucky überrascht. „Menschenskind, ein Paddler! Wie ist so etwas möglich? Ich dachte immer, die Meister der Insel hätten dieses Volk seinerzeit in Andromeda vernichtet - und seitdem habe ich auch nie wieder etwas von ihnen gehört.
    Nein, das stimmt nicht ganz!" korrigierte er sich sofort. „Guy Nelson berichtete mir vor ein paar Jahren mal von einem Paddlerjungen, der auf der Ferienwelt Beauty eine Zeitlang Gast von ihm und seiner Schwester Mabel gewesen war. Damals entdeckten die Nelsons das Geheimnis des Königs der Hathor. Aber Trüliits Paddler ist sicher ein anderer."
    „Das muß er wohl sein", erwiderte Julian Tifflor. „Aber trotz seiner Jugend scheint er schon ein kleines Genie der Kosmo-Ingenieurskunst zu sein, wie sie früher von den Paddlern ausgeübt wurde. Er hat eine Spielzeug-Werftplattform namens TAriesig, die horizontal nur sechzig Zentimeter durchmißt und nur zweiundzwanzig Zentimeter dick ist, so aufgemotzt, daß sie schneller als ein Luftgleiter fliegt, über starke Schutzschirme verfügt und mit einer Mini-Strahlkanone bewaffnet ist."
    Gucky kicherte.
    „Das muß ein richtiges Gigatonnen-Kanönchen sein, Tiffy. Kann man damit wenigstens Fliegen verscheuchen?"
    „Tarnak, so heißt der Knabe, soll damit sogar einen Kampfgleiter der neugegründeten Schutzgruppe der neunzehnten Vorsicht abgeschossen haben", erklärte Tifflor. „Und anscheinend hat er damit drei Hesperiden-Geschenke vergrault."
    „Das ist ja phantastisch!" rief Nia. „Tiff, den Paddler möchte ich kennen lernen!"
    Tifflor nickte.
    „Wenn ihr alle mitmacht, werden wir ihn bald kennen lernen. Ich schlage nämlich vor, daß wir noch heute nach Gatas gehen."
    „Soll Gucky uns hinteleportieren?" fragte Sid skeptisch.
    „Natürlich nicht", erwiderte Tiff. „Aber seine Teleporterfähigkeit werden wir dennoch brauchen. Er müßte mit uns vom Schiff eines Schatzsuchers aus nach Kohnla

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