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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Srolg auf die Idee kommt, die Initiative an sich zu reißen?"
    Leburian verzog den Mund zu einem menschlich wirkenden Grinsen.
    „Das ist das Schöne an der Sache", antwortete er. „Die Flotte gehorcht nur dem Ewigen Krieger. Srolg könnte Ijarkor ausschalten, aber kein einziger Raumschiffskommandant, kein einziges Bordcomputersystem würde auf ihn hören. Die Animateure legten von allem Anfang an Wert darauf, im Hintergrund zu bleiben. Die Ewigen Krieger waren ihre Marionetten, nur durch sie konnten sie handeln. Das ist die Grube, die sie sich selbst gegraben haben. Srolg bedeutet im Augenblick keine Gefahr für uns."
    „Es bleibt zu hoffen", sagte der Arkonide mit schwerer Stimme, „daß du recht hast."
     
    4.
     
    „Erbärmlicheres hat man an einem Ewigen Krieger noch nicht erlebt!" zeterte Srolg. „Du bist auf jede seiner Bedingungen eingegangen. Du bist ein Weichling. Du bist unbrauchbar! Ich werde dich absetzen. Ich habe dich geschaffen, ich kann dich auch vernichten!"
    Ijarkor war mit dem Beiboot von Cursaafhar zurückgekehrt. Die Velisand hatte er ihrem Schicksal überlassen. Er war sicher, daß sie an Bord des Wracks nicht zu darben brauchten. In der Kommandozentrale hatte Srolg auf den Ewigen Krieger gewartet und sofort begonnen, ihn mit Vorwürfen zu überschütten. Er war mit Hilfe einer Direktschaltung den Vorgängen im Wrack gefolgt. Er hatte jedes Wort gehört, das zwischen Ijarkor und dem Desotho gefallen war.
    Der Krieger befand sich in gehobener Stimmung. Er sah sein Ziel zum Greifen nahe.
    Das Gekeife des Geschwänzten lief an ihm ab wie Regenwasser an einer Ölhaut.
    „Du hast mich nicht geschaffen, der Rat der Statthalter war es", antwortete er und stellte mit Genugtuung fest, wie Srolg zusammenzuckte und seine Augen sich vor Entsetzen weiteten. „Noch weniger kannst du mich vernichten. Die Singuva haben es nämlich so eingerichtet: Die Gesamtheit hält die Macht in den Händen, der einzelne ist machtlos, ein lächerlicher, geschwänzter Zwerg wie du. Du kannst vor dem Rat der Statthalter beantragen, daß ich abgesetzt werde. Aber man weiß nicht, ob der Rat auf deinen Vorschlag eingehen wird."
    Srolg stieß einen gellenden Schrei aus und sprang in die Höhe. Er schoß die Wand entlang, die seinen Händen und Füßen Halt bot, weil er sie zu Saugnäpfen verformen konnte. Er turnte in sinnloser Wut bis zur Decke empor. Dann ließ er sich fallen und kam mit federnden Beinen unmittelbar vor dem Krieger auf.
    „Er weiß zuviel!" schrie er in unbeherrschtem Zorn. „Sein Gedächtnis ist erwacht. Er ist gefährlich. Man muß ihn ..."
    Die Hand des Kriegers schoß nach Vorne und packte den Zwerg am Hals. Srolgs Gekeife erstarb sofort.
    „Noch ein anderes darfst du nicht vergessen", sagte Ijarkor mit gefährlicher Ruhe. „Ich habe die Ausbildung eines Panish Panisha genossen, du nicht. Die Singuva haben die Macht, ich habe die körperliche Kraft. Noch ein Wort, das mir nicht gefällt, und ich drücke zu. Hast du deinen Nachkommen schon gezeugt, das nächste Glied in der teuflischen Kette Scharrolk/Sh'rolk/Srolg? Wenn nicht, dann hat die Kette hier ein Ende."
    Er zog die Hand zurück. Srolg taumelte beiseite. In seinen Augen irrlichterte die Wut.
    Aber er wagte es nicht, noch einen Ton von sich zu geben. Er eilte zum Ausgang. Bevor er durch das Schott hinaus entwich, rief Ijarkor hinter ihm her: „In der Zwischenzeit werde ich mich an ESTARTUS Atem laben. Nach soviel unnützem Geschwätz bedarf ich der Klarheit, die nur die Mächtige mir geben kann."
     
    *
     
    Diesmal brauchte er nicht zu warten. Die Erinnerung setzte sofort ein, sobald das Gebläse zu zischen begann. Die Rückkehr in die Vergangenheit vollzog sich übergangslos. Die Szene, an die er sich als erste erinnerte, spielte sich in demselben Raum ab, in dem er sich in der realen Gegenwart befand: im Dashid der SOMBATH.
    Damals gab es die Statue des Attar Panish Panisha noch nicht. Statt dessen beherrschte eine drei Meter hohe holographische Projektion des Ersten aller Lehrerslehrer das Bild. Die Prallfeldliege war nicht aktiviert. Ijarkor hockte mit untergeschlagenen Beinen auf dem Boden. Ihm gegenüber saßen zwei Fremde, Gorims, Permitträger. Oh, wie er sich an sie erinnerte! Er selbst hatte sie in die Orphischen Labyrinthe von Trovenoor verbannt, und zwölfeinhalb Som-Standardjahre später hatten sie sich aus eigener Kraft daraus befreit. Sie waren zu ihm ins Siom-System gekommen, und er hatte sie ehren müssen, weil sein

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