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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns: du und ich, die Somer, die Pailliaren, die Quliman, die Ulupho, die Gorims und wer dir alles sonst noch in den Sinn kommen mag.
    Aber wir stellen beileibe nicht die höchste Stufe der Entwicklung dar. Es gibt Überwesen, die eine höhere Form der Intelligenz entwickelt haben, als wir sie kennen. Die Stufe über uns wird von Superintelligenzen bevölkert. Wir wissen nicht, wie viele es im Universum gibt. Sicherlich ist ihre Zahl beträchtlich. Ihnen allen scheint gemeinsam zu sein, daß sie das geistige Zentrum einer Gruppe von Galaxien bilden. Diese Gruppe von Galaxien ist ihr Herrschaftsbereich. Eine solche Gruppe nennt man eine Mächtigkeitsballung.
    Uns betrifft nur eine Superintelligenz. Das ist ESTARTU, die uns mit ihrer Gnade beglückt und in deren Reich wir leben. Du wirst morgen in ihrem Angesicht erscheinen; denn sie hat dich nach Etustar gerufen."
    In der realen Gegenwart, auf der Prallfeldliege im Dahsid ruhend, erinnerte sich Ijarkor, daß er Srolgs Darlegung damals kommentarlos entgegengenommen hatte. Denn die Erinnerung, daß ESTARTU nicht mehr existierte - oder zumindest hier nicht mehr lebte - war ihm längst abhanden gekommen.
    „Über den Superintelligenzen existieren noch mächtigere Wesen", fuhr Srolg fort, „und unter ihnen gibt es solche, die für sich in Anspruch nehmen, Macht über das gesamte Universum zu haben. Superintelligenzen haben die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.
    Die einzelnen Zwischenstufen des Entwicklungsvorgangs sind uns nur wenig bekannt. Die Mehrzahl der Superintelligenzen entwickeln sich entweder zu Kosmokraten oder zu Chaotarchen. Diese beiden repräsentieren die höchste Entwicklungsstufe, die wir bislang kennen. Wir wissen nicht, ob es darüber noch weitere Stufen gibt.
    Die Kosmokraten verkörpern den Wunsch nach Ordnung. Sie möchten, daß die Entwicklung des Universums sich in geregelten Bahnen vollzieht. Ihnen gegenüber stehen die Chaotarchen, denen daran liegt, daß möglichst große Unordnung herrscht.
    Kosmokraten wie Chaotarchen sind trotz ihrer unvorstellbaren Machtfülle in der Regel nicht in der Lage, unmittelbar auf die Geschehnisse unseres Kosmos einzuwirken. Sie müssen sich minderer Intelligenzen bedienen, um ihre Pläne zu verwirklichen. Mindere Intelligenzen: Das sind wir. Du und ich und alle die anderen.
    Kosmokraten wie Chaotarchen sind infolgedessen ständig auf der Suche nach Völkern, nach Völkergruppen, die sie an sich binden und zu Auftragnehmern machen können.
    Auch an die Völker der zwölf Galaxien sind solche Ansinnen herangetragen worden. Aber ESTARTU hatte einen anderen Plan. Sie hatte schon frühzeitig erkannt, daß eine zu feste Bindung an die Mächte des Chaos oder an die Mächte der Ordnung von Nachteil war. In ihrer unbegreiflichen Weisheit entwickelte sie die Philosophie des Dritten Weges - jenes Weges nämlich, der zwischen den Kosmokraten und den Chaotarchen hindurchführt, eines Weges der Unabhängigkeit, der die Völker weder der einen Seite noch der anderen verpflichtet.
    Denn seht, so sprach ESTARTU vor langer Zeit zu ihren Kindern, es gibt die These: die Ordnung - und die Antithese: die Unordnung. In ständiger Auseinandersetzung formt sich aus beiden die Synthese: die unabhängige, natürliche Entwicklung. Nach dieser laßt uns streben.
    Das, mein Krieger, ist die Basis der Lehre vom Permanenten Konflikt. In ständiger Auseinandersetzung, hat die Weise zu uns gesagt, muß der richtige Weg gefunden werden. Nach diesem Grundsatz handeln wir."
    Ijarkor dachte darüber nach. Noch während Srolg sprach, waren ihm Zweifel gekommen.
    Er fand es schwierig, sie zu formulieren, aber schließlich sagte er: „Es scheint mir, daß es ESTARTU mehr um die geistige Auseinandersetzung zu tun ist.
    Das Konzept der strikten Ordnung und die Idee des chaotischen Ausrufens der Entrophie, das sind philosophische Prinzipien. Die Synthese muß ebenfalls auf philosophischer Ebene gefunden werden."
    Daraufhin begannen Srolgs Augen zu blitzen, und im Tonfall mühsam beherrschten Zorns erwiderte er: „Deine Worte sind Lästerung. Hüte dich, weiter in solchen Bahnen zu denken. Niemand versteht ESTARTUS Weisheit besser als wir, die wir uns das ganze Leben lang mit den Lehren der Mächtigen befassen. Auseinandersetzung bedeutet tätliche Auseinandersetzung, bedeutet Kampf. Laß darüber in deinem Bewußtsein niemals Zweifel entstehen."
    Ijarkor war noch immer nicht ganz überzeugt. Aber er hütete sich, die Sprache nochmals auf dieses Thema

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