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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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worden?"
    „Bis jetzt wurde keine Anzeige erstattet. Das war aber auch nicht zu erwarten."
    „Das ist auch ziemlich unwichtig. Der Name des Mädchens hilft uns nichts weiter. Ist den Brüdern von der Überwachungszentrale der Wiener Städtischen Verkehrsbetriebe etwas aufgefallen?" „Nichts. Sie waren ziemlich neugierig, was wir eigentlich wollten. Aber ich durfte ihnen ja nichts von diesem Monster erzählen. Sie werden in nächster Zeit die U-Bahnstationen der Wientalstrecke zwischen Naschmarkt und Gürtel besonders beobachten."
    „Danke Georgie. Na, dann wollen wir mal."
    Heinrich sah sich das erste Foto an. Es war nicht sonderlich scharf, das waren die anderen Bilder auch nicht. Das junge Mädchen, vermutlich war es etwa sechzehn Jahre alt, hatte kurzes weizenblondes Haar. Das Gesicht war nur verschwommen zu sehen. Bekleidet war sie mit einem roten Knitterlook-Blouson, blauen Cord-Hosen und weißen Stiefeletten. Mit der linken Hand umklammerte es eine zusammengedrückte weiße Umhängetasche.
    Bedächtig legte Heinrich ein Foto neben das andere. Das Mädchen hatte sich umgedreht und wandte nun der Kamera den Rücken zu. Es betrachtete eine Reklametafel einer Versicherung, die u. a. für eine Lebensversicherung warb.
    Höchst makaber, dachte Heinrich, und sah sich das nächste Bild an. Genau oberhalb des Mädchens waren hauchdünne Fäden zu erkennen. Die nächsten Fotos zeigten deutlich, wie sich die Fäden um den Kopf und den Oberkörper des Teenagers schlangen, der plötzlich schleimbedeckt war. Dann wurde es von den Fäden auf das Dach der Station gehoben. Die Fäden drückten das Mädchen in ein pulsierendes schwarzes Ding. Dann schrumpften die Fäden und glitten in den Körper zurück, der im Wiental verschwand. Was weiter geschah, war nicht zu erkennen.
    Seine Hände zitterten, als er die Fotos zur Seite schob und nach dem Becher griff. Er trank einen Schluck, der Kaffee schmeckte wie Seifenwasser „Verdammt", flüsterte er.
    „Meine älteste Tochter ist fünfzehn", sagte Georg Samek. „Sie besucht einen Abendkurs in der Margaretenstraße und fährt jeden Abend von der Station Pilgrambrücke nach Hause. Wenn ich daran denke, daß sie es…"
    Beide schwiegen. Samek räusperte sich verlegen, hustete und schneuzte sich.
    „Was können wir unternehmen, Walter?"
    „Darüber zerbreche ich mir seit zwei Stunden den Kopf." Er griff nach einer dicken Akte und blätterte sie rasch durch. „Ein Zeuge hat gesehen, daß ein fadenartiges Gebilde aus einem Kanalrost hervorschoß, nach einer alten Frau schnappte und sie verschlang."
    „Dieser Zeuge ist ein bezirksbekannter Säufer."
    „Die Frau, die er beschrieben hat, ist seit zehn Tagen verschwunden."
    „Vor drei Tagen sahen eine Gruppe Studenten um Mitternacht irgend etwas im Wiental. Sie warfen ein paar Flaschen in den Fluß. Alle beschworen, daß sie eine schleimige Riesenschlange gesehen haben, die in einer Kanalöffnung verschwand."
    „Die Frau eines Rechtsanwalts ging mit ihrem Pudel in der Schönbrunner Straße spazieren. Irgend etwas Schwarzes schnappte nach ihm, verspeiste ihn und zog sich in ein Kanalgitter zurück. So könnte ich dir noch zwanzig ähnliche Vorfälle erzählen, Georg."
    „Ich habe sie alle gelesen. Und alles geschah zwischen der Nevillebrücke bis Pilgrambrücke, und auf der anderen Seite bis zur Arbeitergasse."
    „Und heute bekamen wir endlich einen Beweis. Ein Monster steckt hinter all diesen Geschehnissen. Wir haben einen Videofilm und nun die Fotos davon. Unser verehrter Hofrat wird die Bilder flüchtig ansehen und zu mir sagen: ,Mein lieber Kollege, diese Szene stammt aus einem Horrorfilm. Da hat sich jemand mit Ihnen einen ganz üblen Scherz erlaubt. Ich bitte Sie, mein lieber Heinrich, ein Monster in der Kanalisation von Margareten. Da lachen doch die Hühner. ’ Und er wird wie ein ganzer Hühnerstall kichern, zum Telefon greifen und seiner lieben Frau von den schwachsinnigen Einfällen seiner Untergebenen erzählen."
    Das Telefon läutete, am Klingeln konnte man erkennen, daß es sich um einen externen Anruf handelte. Heinrich meldete sich. Es war Felix Rauscher. Seine Stimme klang aufgeregt.
    „Das Monster hat wieder zugeschlagen."
    „Wo?"
    „Vor einem Würstelstand am Südtiroler Platz. Es stieß einen Schleusendeckel zur Seite. Das verursachte einigen Lärm. Eine armdicke Schlange, einige bezeichneten sie auch als Tentakel, schoß hervor, bewegte sich unglaublich rasch und verschluckte zwei Männer. Die anderen

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