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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zerfielen zu Staub.
    „Bald ist es so weit, mein Liebling", flüsterte die Vampirin. „Dann ist die Metamorphose abgeschlossen. Du wirst ein besonders hübscher Diener werden."
    Üblicherweise hatte sie sich immer ihre Opfer gewissenhaft ausgesucht. Männer, die besonders schaurige Verbrechen begangen hatten, waren ihr am liebsten gewesen. Sie hatte sie lange beobachtet und sie dann in die Falle gelockt und ihnen erzählt, was sie in Zukunft erwartete. Diesmal war alles ganz anders gewesen, sie hatte das Blut des Mannes trinken müssen, dessen Name sie nicht einmal kannte. Er war von einem Dämon beeinflußt gewesen, vielleicht hatte deshalb sein Blut so anders geschmeckt. Sie war neugierig darauf, wie er sich als Verwandelter verhalten würde. „Unwichtig", sagte sie laut. „Das wird die Zukunft zeigen. Jetzt muß ich mich um wesentlichere Dinge kümmern."
    Für ein paar Stunden war Coco ausgeschaltet, die sie an ihren Plänen nur gehindert hätte. Rebecca spürte die Macht, die von den alten Gemäuern ausging und sie umfing. Skarabäus Toth war immer in ihrer Nähe. Jeder Stein, jeder Gegenstand war voll von seiner Ausstrahlung, die ihren Geist formte und veränderte. Ihr Kopf war voll mit wagemutigen Ideen, die sie in den nächsten Wochen und Monaten in die Tat umsetzen wollte. Ihre Rolle als dümmliche Vampirin mißfiel ihr, aber sie mußte sich beherrschen und ihre Macht erst nach und nach erkennen lassen.
    Noch einmal huschten ihre Hände über den Körper, der sich langsam verwandelte. Ansatzweise war schon die Fledermaus zu erkennen.
    Sie durchschritt die magische Sperre zum Keller, schwebte die Stufen hinunter und dachte nicht mehr an Cocos lächerliche Warnung, keinesfalls den Keller zu betreten.
    Überall flammten Lichter auf. Einige Minuten lang bewunderte die Dämonin die kostbaren Statuen, Skulpturen und Waffen aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte. Die Gegenstände schienen zu ihr zu sprechen, sie erzählten ihre Entstehungsgeschichte der Vampirin, die alle diese auf sie einströmenden Empfindungen nicht verarbeiten konnte.
    Ihr Ziel war der anschließende Raum, in dem Toth einen Teil seines Archivs und seiner Schriften aufbewahrt hatte.
    Bei ihrem Eintritt entzündeten sich Kohlestücke, die sich in einem bauchigen Gefäß befanden, das auf einem Dreibein stand. Auf einem achteckigen Tisch leuchteten sieben Kugeln, die unterschiedlich groß waren, in verschiedenen Farben auf. Ein süßlicher Geruch strömte ihr entgegen, der ihre Sinne schärfte. Die rechte Längswand nahm ein bis an die Decke reichendes Regal ein, in dem sich die alten Schriften und verschiedene magische Gegenstände befanden. Die anderen Wände waren schwarz und wiesen keinerlei Zeichen oder Schmuck auf.
    Ohne zu zögern schritt sie auf die Kugeln zu, die aus den verschiedensten Materialien gefertigt worden waren, von denen jede einen bestimmten Zweck erfüllte. Durch Toths Anweisungen konnte sie diese Kräfte steuern.
    Die vier Plastiksäckchen hielt sie vor eine weiß leuchtende Kugel.
    Auf der dahinterliegenden Wand erschienen plötzlich die Gesichter Vigors, Perez Lexas' und die seiner beiden Söhne.
    „Da habe ich doch recht vermutet", freute sich Rebecca. „Coco hat ihnen die Haare ausgerissen und die Fingernägel gestutzt."
    Boshaft kichernd entnahm sie aus jedem Säckchen ein Haar.

    Die magische Glocke über der Lexas-Villa, die von den drei mächtigen Dämonen errichtet worden war, fiel langsam in sich zusammen.
    Vor wenigen Stunden war den Wiener Sippen in einer überaus langweiligen Zeremonie der neue Schiedsrichter der Familie präsentiert worden. Danach hatten sie Perez Lexas zum neuen Oberhaupt der Clans von Wien und Umgebung gewählt. Und schließlich hatten sie noch der Kampfansage zugestimmt, die sich gegen die weitgehend unbekannte Rebecca richtete, die gedroht hatte, alle Dämonen aus Wien zu verjagen.
    Dreißig Mitglieder der Schwarzen Familie waren im runden Saal versammelt, dessen Wände schwarz waren, und überall hingen Bilder, die einem normalen Sterblichen Schauer über den Rücken gejagt hätten. Nur wenige Gäste saßen auf bequemen Hockern an der hufeisenförmigen Bar. Doch die meisten drängten sich um die schweren Kupferkessel, in denen verschiedene Hexensäfte brodelten. Die Rezepte dieser Tränke waren von Clan zu Clan ein wenig verschieden, doch das Hexengebräu der Lexas' war wegen seiner Stärke und Bekömmlichkeit allgemein beliebt. Meist dauerte es zwar einige Tage, bis sich die

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