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1340 - Ephemeriden-Träume

Titel: 1340 - Ephemeriden-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich an dem Atem der Unendlichkeit aus. Manchmal fehlte das Zeitgefühl völlig, und Testare hatte alles andere zu tun, als sich darum zu kümmern. Die Berge wuchsen vor ihm auf, nicht optisch und doch wahrfnehmbar. Sie wanderten immer rascher nach unten vorbei, und der Cappin hätte den Zielkörper beinahe verfehlt. Im letzten Augenblick gab er den mentalen Impuls, der seine Bewegung aufhielt und es ihm ermöglichte, sich von dem Körper des Traifaers anziehen zu lassen.
    Gemeinsam drangen sie in den Planetarier ein. Es handelte sich um einen Ephemeridensucher, der noch nichts von dem Glück wußte, das Granjcar in seiner Botschaft übermittelt hatte. Er wagte den Auf stieg zur Station, weil er sich von den Nakken in ihr Hilfe erhoffte.
    Dieser Traifaer war stellvertretend für sein ganzes Volk unterwegs. Ellert warf einen Blick in seine düstere Seele. Gern hätte er ihm ein paar „tröstende Worte übermittelt, hätte ihm gesagt, daß die Zeit der Ungewißheit und der Trauer vorbei war. Er durfte es nicht. Er kannte die Folgen eines solchen Verhaltens. Nur strengste Geheimhaltung half ihnen weiter. Der Traifaer blieb stehen. Ellert und Testare sahen durch seine Augen auf den Gipfel des zweitausend Meter hohen Berges. Es war kalt hier oben, aber der Pelz schützte das Wesen vor der Kälte.
    Wuchtig ragte die Teleport-Station auf, ein riesiger Tempel von zwei Kilometern Länge und Breite, einen halben Kilometer hoch. Die Säulen glitzerten im Licht der Sonne, und über dem aus Metall gegossenen Spitzdach hing ein Ungetüm aus zehn aneinandergereihten Kugeln: das Schiff des Elfahders Drohl
     
    4.
     
    Weil sie Fremde in einem fremden Land waren, wußten sie, daß die anderen sie nie verstehen würden.
    Von dieser Überlegung aus steckte kein Sinn dahinter, es zu einer umfangreichen Verständigung kommen zu lassen. Sie taten ihre Arbeit, und sie taten sie intensiv.
    Für ihre Umwelt galten sie als taub, blind und stumm, und sie fühlten sich in dieser Rolle ganz wohl.
    Sie lebten in einem riesigen Meer der Stille und der Schwärze, füllten ihre selbstgewählte Isolation mit Schweigen.
    Die meisten von ihnen ekelten sich vor diesem kalten Instrument, mit dem sie sehen und sprechen konnten. Was ihnen die Maske an Sinneseindrücken vermittelte, war nicht dazu angetan, sie zu erfreuen.
    Alles war für sie fremd, und das einzige, was sie hielt, war ihre Tätigkeit.
    Die Steuerung der Ephemeriden, anderenorts die Lenkung der Heraldischen Tore.
    Es gab die Tore nicht mehr. Siom Som bot keinen Platz mehr für die Nakken, und sie drängten sich in der Galaxis des Kriegers Ijarkor in den Teleport-Stationen.
    Ohne Aufgabe und ohne Lebensinhalt.
    Aber das, wußten sie alle, entsprach nicht der Wahrheit. Sie besaßen sehr wohl einen Lebensinhalt, eine Aufgabe, wenn auch niemand etwas darüber wußte.
    Und diese Welt...
    Sie empfanden ihre Umwelt als lebensfeindlich und akzeptierten sie dennoch als ihren Lebensbereich.Gab es eine größere Strafe für ein Lebewesen, als in eine feindliche Umwelt hineingeboren zu werden?
    Fremdkörper in einer fremden Welt waren sie. Lohnte sich da nicht die Suche nach einer anderen Umgebung?
    Da war die verwaschene Erinnerung an eine Katastrophe vor 50.000 Jahren, die mit einer Veränderung der Psikonstanten zu tun hatte. Das war ein harter Schicksalsschlag, denn der psionische Bereich war der, in dem sie sich am wohlsten fühlten. Sie konnten dort nicht leben - vielleicht nicht mehr -, aber er vermittelte ihnen Bilder und Klänge. Sie richteten alle ihre Sinne darauf.
    Viele Antworten lagen in der Vergangenheit verborgen. Es fehlten jene Kapazitäten, diese Antworten zu geben.
    Die Veränderungen in den Galaxien ESTARTUS machten sie im Gegensatz zu den Völkern der zwölf Galaxien nicht unruhig. Sie nahmen alles gelassen hin, gingen weiter in ihrer Aufgabe auf. Gab es nichts Wichtigeres? Sprachen nicht alle Anzeichen dafür, daß sich der Sinn ihrer Existenz in dieser lebensfeindlichen Umgebung irgendwann erfüllen würde?
    Fragen über Fragen, und keine Antworten. Wozu benötigten sie Antworten!
    Sie tun nur eines. Sie warten darauf, daß jenes Gebilde eine Antwort gibt, das von den Völkern als DORIFER bezeichnet wird.
    DORIFER, das Fremde, war doch so vertraut. Oder schmeichelte es sich nur ein? War es ein psionischer Roßtäuscher?
    Was hatte wohl das meiste Gewicht in dieser Zeit: die Ephemeriden, die Tore, die Elysischen Ringe?
    Oder gar der Gordische Knoten der Milchstraße?
    Nichts von

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