1340 - Ephemeriden-Träume

Elfahdern gehört."
    „Das entspricht der Wahrheit", bestätigte der Raumfahrer. „Seltsame Dinge gehen in den Galaxien ESTAR-TTJS vor. Es heißt, Ijarkor sei am Ende, Pelyfor sogar tot. Die Animateure grif -fen nach der Macht, doch wenn man die verschiedenen Planeten besucht, ist davon nicht viel zu spüren."
    „Unheilvolle Gerüchte", knirschte Ruttaver. „Sie sind von Verrückten in die Welt gesetzt worden!"
    Er schwieg, weil er an das seltsame Verhalten der Animateure und des Elfahders denken mußte. Er warf den Kopf in den Nacken und musterte die Verzierungen an der Decke. „Oder ist doch an jedem Gerücht ein Körnchen Wahrheit? Wir sollten Drohl und seine Begleiter fragen, die sich in der Station befinden!"
    Für Ernst Ellert und Testare reichten die gewonnenen Informationen aus. Ruttaver hatte bei seinen letzten Worten genau an die Lage der Teleport-Station gedacht, und Ellert löste sein und Testares Bewußtsein aus dem Traifaer und suchte einen anderen Körper. Er fand ihn in einem Pelzwesen, das sich auf dem Weg ins Reanor-Gebirge befand. Es handelte sich um einen einfachen Traifaer ohne Amt und Würden. Er gehörte zur kleinen Gruppe jener Kodextreuen, die auf jede technische Einrichtung verzichteten und im Rahmen des Kodex der Natur frönten. Ellert merkte sofort, daß er es bei dem Traifaer mit einem Sonderling zu tun hatte. Er hielt sich nicht lange in ihm auf, peilte ein anderes Wesen an und wechselte mit Testare über. Sie manifestierten sich im Bewußtsein des Betroffenen, ohne daß dieser etwas davon ahnte. Durch seine Augen blickten sie hinaus auf die Ebene und erkannten die steilen Berghänge zur Rechten. Sie blickten aus dem Fenster einer Station, und sie wachte über das gesamte Land vor dem Gebirge. Es handelte sich um eine Außenstelle der Teleport-Station. „Wir müssen uns vorsehen", warnte Testare, als sie sich berieten. Außerhalb des Psinetzes fühlte er sich noch immer etwas unwohl, und es lag vor allem an der Länge seiner Abwesenheit von dem Bewegungsmedium der Gänger des Netzes. „Wenn die Nakken oder die Animateure unsere Absichten erahnen, dann sind wir in Gefahr!"
    In bezug auf die Animateure stimmte Ellert ihm zu. Diese Wesen von Etustar würden mit allen Mitteln arbeiten, um ihre Macht zu festigen. Die Nakken hingegen schienen eine Art unbeteiligte Institution zu sein, die zwar für die Ewigen Krieger und für ESTARTU arbeitete, jedoch ihre Unabhängigkeit bewahrte.
    Der ehemalige Teletemporarier mußte wieder an das denken, was er bei Naradha festgestellt hatte. Alles wies darauf hin, daß die Nakken eine besondere Rolle im Gefüge der Mächtigkeitsballung spielten. Sie hatten mit den Animateuren sowenig zu tun wie mit den Ewigen Kriegern. Irgendwie kamen sie ihm vor, als seien sie eine Institution, die von ESTARTU selbst installiert worden war zu einem Zeitpunkt, als es ESTARTU noch gab.
    Sie hielten sich noch eine Weile im Körper des Traifaers auf, und Ellert entdeckte einen wichtigen Hinweis. Die Tatsache, daß Naradha für den Abtransport von Polsafor gesorgt hatte, hatte die Animateure veranlaßt, den Traifaer an Bord des Pyramidenschiffs zu nehmen und ihn in die Teleport-Station zu bringen. „Ich habe ein Bewußtsein verspürt. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe der Station", teilte der Parapoler nach längerem Schweigen mit. „Machen wir uns auf den Weg?"
    „Ich habe nichts dagegen, Ernst", erwiderte Testare mental. „Gut", meinte Ellert. „Du übernimmst die Führung!"
    Für das Bewußtsein des Cappins war es die endgültige Probe, ob er gut von seinem Mentalpartner gelernt hatte. Er löste sich vorsichtig aus dem Bewußtsein des Traifaers und zog Ellerts Bewußtsein mit sich, das sich völlig passiv verhielt. Testare mußte alle seine Sinne zusammennehmen, um den Traifaer nicht aufmerksam zu machen. Endlich hatte er sich von dem Körper und dem Gebäude gelöst und schwebte unsichtbar und frei über dem Planeten.
    Ellert blieb sturnm. Er gab keine Ratschläge und keine Hinweise. Er wartete und beobachtete, wie Testare seine geistigen Fühler nach dem fremden Bewußtsein hoch oben in den Bergen tasten ließ, es nach längerem Suchen fand und dann ein unsichtbares Band knüpfte, an dem er sich und Ellert langsam in die Höhe zog.
    Langsam war eine relative Bezeichnung. Gemessen an der Zeitrechnung der Traifaer oder der Cappins und Terraner vergingen lediglich ein paar Sekunden. Für körperlose Bewußtseine galt eine andere Eigenzeit, und sie richtete