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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mann?" fragte er. „Ich muß fort von der Werft, oder ..."
    „Nur keine Angst", beruhigte Kor-Chu-H'ay. „Wir sind fast in der Nähe der Zentralkuppel. Hier werden sie dich nicht suchen."
    Buil stieß ein paar klägliche Schmerzlaute aus. „Ich soll zurück ins Tränennetz", murmelte er laut genug, daß es der Alte verstand. Dabei wußte er nicht einmal, worum es sich bei dem ominösen Netz überhaupt handelte. Vielleicht fand er es doch noch heraus. Urplötzlich stand der Weg dazu offen. „Ich werde dich verbergen, arme Frau."
    „Nein ... nein ...", stammelte Bull. „Ich brauche medizinische Behandlung ... Medikamente ..."
    „Die kann ich dir nicht verschaffen", meinte Kor-Chu-H'ay bedauernd. Bull sah, daß sich der Kartanin darum bislang keine Gedanken gemacht hatte. „Es gibt nur einen Weg, Kor-Chu-H'ay." Bull spiegelte eine sichtliche Energieleistung vor. Er richtete sich mühsam auf und fixierte seinen Helfer. „Du mußt mir Zugang zu einer Nebenstelle des Zentralcomputers verschaffen. Dann kann ich meine medizinischen Daten manipulieren. Ich werde meinen falschen Tauglichkeitsbefund durch die Wahrheit ersetzen. Du siehst selbst, daß ich bald sterben könnte, Kor-Chu-H'ay."
    „Du wirst nicht sterben, Frau... Nur Mut!"
    „Nein", antwortete Bull, „du siehst ja deutlich meinen Zustand." Er legte eine Pause ein und sank deutlich in Sich zusammen. „Wenn ich meine Daten nicht fälschen kann, steht mir ein schlimmes Ende bevor."
    „Und wenn es gelingt?" erkundigte sich Kor-Chu-H'ay zaghaft. Er schien zu vergessen, daß eine Esperin in diesem Zustand klare Gedanken nicht mehr hätte fassen dürfen. Darin spiegelte sich eine Ungerechtigkeit kartanischer Lebensart: Über die Grenzen aller Logik hinaus billigten die Männer den Frauen grundsätzlich Überlegenheit zu. „Wenn du mich in die Nebenstelle bringst, mußt du für deine eigene Sicherheit sorgen, Kor-Chu-H'ay. Ich kann den Computer allein davon überzeugen, daß ich krank bin. Dann will ich mich stellen. Sie müssen mich nach den Strapazen der Flucht nochmals untersuchen. Und dann kommt das neue Ergebnis - ich werde meine letzten Wochen im Krankenrevier verbringen, nicht im Tränennetz ..."
    „Nun gut", antwortete der Alte zögernd. „Versuchen können wir es. Aber ... was wird, wenn du es nicht schaffst? Wie soll es weitergehen?"
    „Ich weiß nicht." Bulls Stimme drang als schwaches, klägliches Geräusch aus dem Vocoder. „Doch was bleibt mir sonst?"
    „Das sehe ich ein!" Kor-Chu-H'ay richtete sich ruckartig auf. Für einen Augenblick schien er über dieselbe Spannkraft zu verfügen, wie sie ihm vor vielen Jahren zu eigen gewesen sein mußte. „Es ist eine wahre Schande, daß es soweit kommt! Aber ich weiß einen Weg, wie du in die nächste Nebenstelle eindringen kannst."
    Elskalzi bewies an Bord der LOVELY &BLUE mehr Geduld, als er selbst sich jemals zugetraut hätte. Ab und zu lieferte Vi, die „Seele" des Schiffes, neue Daten über die kumaischen Kuppelanlagen. Wichtiges befand sich nicht darunter. 50.000 Jahre ... Eine magische Zahl. Wie kam sie zustande? Darüber allerdings sagten alle Ortungen kaum mehr aus, als es nach einer Stunde der Fall gewesen war.
    Ab und zu drangen gemurmelte Äußerungen von Reginald Bull zu ihm. Er fragte nicht nach, weil der Terraner gebeten hatte, derzeit seine Konzentration nicht zu stören.
    Die „Seele" füllte einen Zentralemonitor mit neuen Daten. Ringsum wurden neue Bodentruppen stationiert. Natürlich ging dies in aller Heimlichkeit vonstatten - doch die technischen Möglichkeiten eines Virenschiffs überstiegen den kartanischen Stand bei weitem. „Elskalzi?"
    Bulls Stimme war so leise, daß der Blue einen Verstärker zwischenschalten mußte. „Ja, ich höre dich!" zirpte er. „Wie ist es dir ergangen?"
    „Keine langen Erklärungen jetzt, Tellerkopf." (Elskalzi ärgerte sich, daß der Terraner ihn schon wieder mit seiner charakteristischen Schädelform aufzog. Was fanden Menschen an Kugelköpfen?) „Hier ist einiges geschehen; allerdings nichts, was Licht in die ganze Angelegenheit gebracht hätte.
    Zunächst bleibe ich in der Station. Ich habe einen Verbündeten gefunden, einen alten Mechaniker. Er hilft mir, an eine Nebenstelle des Zentralcomputers zu gelangen. Wenn es soweit ist, melde ich mich wieder.
    Also noch etwas Geduld, Elskalzi!"
    „Das sagt sich leicht für einen Kugelkopf", zirpte der Blue. „Aber ich warte." Er stieß ein hohes, fast ganz im Ultraschallbereich angesiedeltes

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