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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Tarkanium" und „Tränennetz" - allem anderen schenkte er kaum Beachtung.
    Zunächst fand er Maikum verzeichnet. Über den Mond Kumais, den Standort des rätselhaften Tränennetzes, war in der Hauptsache kommentiertes Bildmaterial vorhanden. Bull versuchte, den Begriff abzurufen.
    Doch da war eine Sperre ... Er forschte sorgfältig nach und fand die künstliche Hürde, die per Kodeschlüssel zu umgehen war. Also hatte Kor-Chu-H'ay doch unrecht gehabt! Inzwischen aber kannte sich Bull mit derlei Angelegenheiten aus. Wie beim erstenmal in der Krankenstation fingierte er auch hier einen Notfall. Eine Nebeninfor"mation sorgte dafür, daß keine Alarmmeldung ausgeworfen wurde.
    Nun endlich war der Zugang frei. Bull fand nebenher eine Möglichkeit, den Kontrollmonitor für die Zentrale anzuzapfen. Er stellte einen zweiten Monitor eigens für diese Bilder frei. Dinge von Interesse gab es allerdings nicht zu sehen. Nur ein paar Kartanin taten Dienst - darunter auch Dri-Mei-H'ay, die Protektorin von Kumai. „Nun zu Maikum", murmelte Bull. „Elskalzi? Hörst du mich?"
    „Ich höre", zirpte es über die Psifunk-Verbindung. „Neuigkeiten aus den Lebenskuppeln?"
    „Und ob! Halt dich fest! Ich sitze hier allein vor einer Nebenstelle des Zentralcomputers. Alle Sicherungen sind geknackt, jetzt geht es los. Was immer ich in den nächsten Minuten sage, du mußt es speichern, klar?"
    „Natürlich. Ich bin nicht dumm; mein Hirnvolumen ist deinem ziemlich ähnlich, Mensch."
    Bull ließ den ersten Speicherinhalt, Stichwort „Maikum", ablaufen. Anfangs zeigte der Bildschirm Fernaufnahmen des Trabanten. Winzige Diskusschiffe waren in einem steten Wechsel von Start und Landung begriffen. Laut Kommentar handelte es sich um Entsatz für Paratauwächter... Das war es! Hier hatte er auf Anhieb die richtige Spur gefunden.
    Zwei Minuten lang geriet eine bizarre Gitterkonstruktion ins Bild. Sie befand sich in einem unterirdischen, natürlichen Gewölbe. „Na endlich!" flüsterte Bull. „Das Tränennetz!" Der Bildausschnitt rückte weiter.
    Bull hatte keine Möglichkeit, Informationen über das Gebilde abzurufen. Trotzdem faßte er Elskalzi gegenüber sein bisheriges Ergebnis zusammen.
    Der Kontrollmonitor für die Zentrale zeigte inzwischen Bewegung. Bull erkannte Ging-Li-G'ahd, die Adjutantin Dri-Mei-H'ays. Sie lieferte einen erregten Bericht ab. Kurz darauf trafen auch die beiden übrigen Protektorinnen ein, die derzeit auf Kumai weilten, und verließen gemeinsam mit Ging-Li-G'ahd und Dri-Mei-H'ay den Raum. „Stichwort Tränennetz", sagte Bull. Er holte ein zweites Mal das Inhaltsverzeichnis auf den Bildschirm.
    Nach kurzer Suche hatte er gefunden, was er brauchte. Ein paar Schaltungen förderten genau den Bildausschnitt zutage, den er auf Maikum nicht genauer hatte begutachten können.
    Die Gitterkonstruktion erwies sich von nahe als weitflächiges Netz aus Materialresten, Metall und Kunststoff. Sie lag einen Kilometer unter der Oberfläche des Mondes. An fast fünfzig Punkten ragten Fundamentsockel ins Gestein. Bull konnte sich vorstellen, daß dem Gebilde hohe statische Festigkeit zu eigen war. Dem Kommentar entnahm Bull Einzelheiten. So handelte es sich bei dem Begriff „Tränennetz" um eine Wortkombination. Die linguistische Herkunft des zweiten Teils war klar: „Netz" ging auf die Form der Gitterkonstruktion zurück. Aber auch „Tränen" machte Sinn ... Bull erinnerte sich an den alten kartanischen Begriff für Paratau. Die Tränen N'jalas nannten sie das Psichogon. Somit kam Licht in die Geschichte -der Begriff „Tränennetz" bezeichnete nichts als ein riesiges Parataulager!
    Elskalzi nahm Bulls Erklärungen wortlos hin. Die Virenintelligenz der LOVELY &BLUE würde später weiterführende Analysen liefem.
    In den folgenden Minuten stellte Bull fest, daß ähnlich wie auf Pinnafor kartanische Esperinnen den Paratau stabilisierten. Ein Teil von ihnen hielt sich in Druckgebäuden nahebei auf, andere weilten in Schutzanzügen am Tränennetz. Fünfzig von ihnen waren jederzeit beschäftigt. Insgesamt allerdings standen, verteilt auf fünf Schichten und eine Reservemannschaft, dreihundert Paratauwächterinnen zur Verfügung. Wer von ihnen starb, wurde ersetzt. In diesem Zusammenhang erinnerte sich Bull an die LEEVA, das Fernraumschiff im Orbit um Kumai. Es hatte nicht allein Paratau, sondern auch frische Wächterinnen mitgeführt; dessen war er jetzt sicher. „Ergänzungsfrage", meldete sich Elskalzi. „Kannst du feststellen,

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