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1344 - Das Ende der Hybride

Titel: 1344 - Das Ende der Hybride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das ihr brauchen werdet. Und ganz besonders wünsche ich, daß deine Schwester Huakaggachua zu euch finden möge. Lebt wohl!"
    „Leb wohl, Fjeddo!" Comanzatara hatte wieder das Wort an sich gerissen. „Ich bin eine Schwester der Präkognition. Ich sehe manchmal kleine und manchmal größere Dinge der Zukunft. Ich sehe, daß du, Fjeddo, unser Freund bleiben wirst. Ich sehe auch, daß du auf deinem Rückflug nach Terra auf Rofus im Wega-System eine Zwischenstation einlegen wirst. Dort wird dir eine Frau begegnen, die Carance Denoover heißt. Und zwei Jahre später heißt du nicht mehr Ferbelin Destowitsch, sondern Ferbelin Denoover, denn ihr werdet euch so sehr lieben - ganz besonders du sie -, daß du in eurem Ehevertrag ihren Namen annimmst."
    „Verrückt!" stöhnte der Terraner.
    „Verrückt", meinte Comanzatara, „verrückt ist, daß dieses Ereignis nicht eintreten würde, wenn du Jizi Huzzel nicht den Stiefel auf den Kopf gesetzt hättest."
    „Wahnsinn!" Ferbelin Destowitsch winkte uns zu. Er kletterte in seinen Gleiter. Irgendwo auf Swoofon wartete bestimmt ein Raumschiff auf ihn, vielleicht sein eigenes. In der Bugschleuse blieb er stehen und winkte noch einmal. „Meine Freunde, wir sehen uns wieder."
    Als die beiden Gleiter am Horizont verschwunden waren, blickte ich wieder auf Comanzatara. Ihr Stamm war gekrümmt, und ihre Blütenblätter berührten fast den gelben Sandboden Swoofons.
     
    5.
     
    „Nun wirf doch endlich die Eismaschine an", röchelte es aus dem Parlafon.
    Dart Hulos kam bereits mit der Wanne an. Er nahm Comanzatara, deren Wurzeln sich spielerisch leicht aus dem Boden lösten, und setzte sie auf das Eis. Das Aggregat schnurrte fast lautlos sein Lied, während meine liebste Freundin zu schwarzem Staub zerfiel, den das gefrorene Wasser begierig aufsog.
    Der Wiederentstehungsprozeß, den ich damals auf Hulos erlebt hatte, dem Planeten in der Mächtigkeitsballung Estartus, auf dem wir mit der ACHTERDECK gestrandet waren und wo Rainer Deike den Tod gefunden hatte, ließ diesmal sehr lange auf sich warten. Als es auf Swoofon dunkel wurde, regte sich noch immer nichts auf dem Eisbrocken.
    Ich befahl Dart Hulos, alles unberührt zu lassen, aber die Sorgen in mir wuchsen.
    Schließlich rang ich mich dazu durch, meine Schlafstätte aufzusuchen. Ich war einfach müde. Dart Hulos brauchte keinen Schlaf. Er wachte an der Wanne mit dem gefrorenen Wasser und an der Schüssel mit dem Erdreich, das alle mir bekannten Nährstoffe für Comanzatara enthielt.
    Ich lag noch eine Weile wach und dachte nach. Viele Jahre Ruhe, und dann plötzlich das! Neue Sorgen? Neue Angst?
    Das Parlafon lag neben mir. Aus dem kleinen Gerät würde ich Comanzataras Stimme hören, wenn sie noch lebte und sie regenerieren konnte.
    Vielleicht war das Eis falsch? Mich plagten unendliche Zweifel.
    Vielleicht hatte ich einen Fehler gemacht? Vielleicht war es an der Zeit, daß ich büßte? Oliver Grueter mußte sterben.
    Ich hatte es nicht gewollt. Ich hatte es nicht einmal gewußt. Comanzatara hatte dafür gelitten, obwohl sie nach meinen Maßstäben nur Gutes getan hatte.
    Solche Gedanken jagten durch meinen Kopf. Und auch noch andere.
    Was mochte in Ferbelin Destowitsch jetzt vorgehen? Stimmte das, was Comanzatara gesagt hatte? Stimmte es, daß sie eine Schwester der Präkognition war, ein Wesen, das etwas aus der Zukunft erhäschen konnte? War es überhaupt möglich, etwas aus der Zukunft aufzunehmen? Waren das Wünsche, Träume oder Wirklichkeit? Gab es denn so etwas wie Träume aus der Zukunft, etwas, das das Gestern, Heute und das Morgen miteinander verband?
    Ich wußte es nicht.
    Lange Zeit grübelte ich über die plötzlichen Ereignisse der letzten Stunden nach und über Comanzataras Auftauchen und ihr Verschwinden zur Regeneration. Ich erkannte dabei, daß nur sie es gewesen sein konnte, die damals in Erendyra, der Galaxis Estartus, Rainer den Magnetdraht zugespielt hatte, so wie hier Ferbelin Destowitsch. Damals wollte sie Kontakt finden. Diesmal wollte sie büßen, büßen für eine Tat, die sie nach meinen und den terranischen Moralvorstellungen mit gutem Recht begangen hatte.
    Sie war einfach anders. Sie stammte wohl aus der Mächtigkeitsballung der zwölf Galaxien Estartus, aber das erklärte eigentlich nichts. Sie sagte, sie sei eine Zatara. Ich wußte bis gestern nichts von einem Volk dieses Namens. Aber zu diesem Zeitpunkt wußte ich ja auch nur wenig über Erendyra und die anderen elf Galaxien Estartus.
    Woher

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