Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1344 - Das Ende der Hybride

Titel: 1344 - Das Ende der Hybride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war zu dick. So nahm ich beide Hände zu Hilfe und sagte: „Schon gut."
    „Schon gut, Fjeddo", fügte Comanzatara über das Parlafon hinzu. „Wir sind nicht nachtragend."
    „Fjeddo?" Der Terraner starrte abwechselnd auf Comanzataras Schale und mich. Dann warf er seinen verbliebenen Robotern verunsicherte Blicke zu. „Wieso kennst du den Namen, mit dem mich meine Mutter als Kind gerufen hat?"
    „Ich bin eine Zatara." Auch für mich waren diese Worte Comanzataras neu. „Ich sammle Informationen.
    Informationen vom Gestern, vom Heute. Und manchmal vom Morgen. Ich weiß es einfach. Laß dich davon aber nicht täuschen, Fjeddo, denn in Wirklichkeit weiß ich noch sehr wenig."
    Ferbelin Destowitsch ging unruhig ein paar Schritte auf und ab. Dann gab er seinen verbliebenen Robotern ein Zeichen, woraufhin diese in den beiden restlichen Gleitfahrzeugen verschwanden. Er starrte wieder auf Comanzataras Schale und dann auf mich.
    „Und du hast Jahre auf sie gewartet?" richtete er seine Frage an mich.
    „Ja", antwortete ich nur.
    „Ihr seid mehr als meine Sammlung extraterrestrischer Pflanzen. Ihr seid Leben und Ehrlichkeit, Geduld und Freude, Herzlichkeit und wahre Freundschaft. Habt ihr mir wirklich verziehen?"
    Er strich sich über die Stirn und krümmte seinen Schmerbauch nach innen.
    „Ja, natürlich, Fjeddo", antwortete Comanzatara, bevor ich reagieren konnte.
    „Ich hab' mal ein uraltes Gedicht gelernt", begann der feiste Terraner. „In dem kam ..."
    „Bevor du dem Irrglauben verfallen bist", unterbrach ihn Comanzatara, „daß du zu häßlich seist, um eine Frau zu bekommen. Bevor du anfingst zu glauben, dein Leben müßte sich im Sammeln von exotischen Pflanzen erschöpfen."
    „Du hast ja recht." Jetzt tat mir Ferbelin Destowitsch fast leid. „Ich habe erkannt, was für ein Team ihr beide seid. Eine Siganesin und eine Pflanze, die denken und reden kann, aus Estartu. Ich bin nur ein kleiner Terraner, ein Botaniker und Sammler. Laßt mich daher sagen, was ich aus diesem alten Gedicht noch in Erinnerung habe."
    „Wir hören." Comanzatara, noch immer unsichtbar, hatte das Gespräch ganz an sich gerissen, und mir gefiel das.
    „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte."
    Ferbelin Destowitschs Worte klangen für mich ehrlich, aber auch hier verließ ich mich auf Comanzatara.
    „Wir fordern nichts, wenn wir ja sagen, Fjeddo." Nun erst wurde Comanzatara wieder sichtbar. Der Terraner registrierte das mit einem Kopf schütteln, aber er lachte herzlich dabei.
    „Wir bitten um Verschwiegenheit und Hilfe."
    „Ihr bekommt von mir, was ihr wollt und was ich tun kann." Ferbelin Destowitsch war ein anderer Mensch geworden. Ich konnte mir das selbst nicht erklären, aber ich empfand nun so etwas wie Sympathie für ihn. „Ich kann meine Sammlung verkaufen. Viel krieg' ich in diesen lausigen Upanishad-Zeiten nicht dafür, aber ich kann es ja versuchen. Ich brauche nur ein Ziel."
    „Dein Ziel sehe ich." Comanzataras Blütenblätter bekamen eine leichte Rotfärbung. „Ich sehe auch, daß da Lösungen sind. Für meine Probleme, Fjeddo, sehe ich keine Lösung, obwohl ich inzwischen erkannt habe, daß ich eine Hermaphroditische Präkognostikerin bin."
    „Du bist voller Rätsel, Comanzatara. Und du verbreitest Hoffnung. Hätte ich meiner Mutter widersprechen sollen, die mich zu dem gemacht hat, was ich geworden bin?"
    „Diese Frage, Fjeddo, mußt du dir selbst beantworten. Du hast bewiesen, daß du dich erkennen willst. Und damit bist du in unserem Bund der Vierte."
    „Der Vierte?" Der Terraner staunte, und ich auch.
    „Ja", erklang es ganz deutlich aus dem Parlafon. „Der Dritte ist meine Schwester Huakaggachua. Aber die kennst du nicht. Und auch Jizi nicht. Nicht einmal ich kenne sie. Ich weiß nur, daß sie kommen wird, meine Schwester der Präkognition."
    „Was soll ich tun?" Ferbelin Destowitsch wirkte etwas hilflos.
    Comanzatara schwieg.
    „Laß uns zwei Tage Zeit", bat ich. „In Swatran gibt es Unterkünfte für Großgewachsene. Wir bleiben Freunde, Fjeddo. Ich muß erst mit Comanzatara sprechen, denn ich habe sie Jahre nicht gesehen."
    Der Terraner blickte uns lange schweigend an.
    „Nicht zwei Tage", sagte er schließlich. „Wir legen keine Zeit fest, denn im Augenblick herrschen in der ganzen Milchstraße keine guten Zeiten. Ich gehe. Und ich schweige. Und ich komme wieder, aber ich weiß noch nicht, wann. Ich wünsche dir, Freundin Jizi, und dir, Freundin Comanzatara, alles Glück,

Weitere Kostenlose Bücher