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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mannes gelegt.
    Eine völlig normale Geste. Sie spürte noch den Stoff der Jacke an ihrer Handfläche, sie erhöhte auch den Druck des Griffs, und dann passierte das, was sie nicht nachvollziehen konnte.
    Unter dem Stoff und auch unter ihrem Griff fiel der Widerstand zusammen. Und da es still war, hörte sie sogar das leichte Rieseln, als würden feine Sandkörner an der Gestalt nach unten fließen.
    Genau in dieser Sekunde erlosch die Beleuchtung!
    ***
    Das neue Jahr!
    Das alte Büro, die »alten« Gesichter. Dazu zählte ich Glenda Perkins und meinen Freund Suko, die – ebenso wie ich – in die Zukunft schauen würden. Aber welch eine Zukunft erwartete uns?
    Es war müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Keiner von uns musste ein Pessimist sein, um sie nicht besonders rosig zu sehen. Da gab es nichts zu beschönigen. Dieses vor uns liegende Jahr würde einen verdammt großen Stress bringen und keiner von uns musste ein großer Hellseher sein, um dies zu erkennen.
    Das hatte sich bei mir schon kurz vor dem Jahreswechsel angedeutet, als ich praktisch zum Spielball meiner Feinde geworden war. Eine alte neue Feindin war wieder aufgetaucht.
    Assunga, die Schattenhexe!
    Ich hatte mich in ihrem Reich befunden. Ich hatte die fünf hängenden Vampire gesehen und erfahren, dass sie einer gewissen Justine Cavallo als Nahrung gedient hatten.
    Die Schattenhexe hatte sich die Beute geholt. Auch um zu zeigen, dass mit ihr zu rechnen war und dass der Schwarze Tod mit ihr rechnen musste. In seiner Welt war ich zusammen mit vier von Assungas Dienerinnen gelandet. Drei von ihnen waren vernichtet worden. Zwei durch die Sense des Schwarzen Tods, eine andere durch einen ghoulähnlichen Riesenwurm, einem neuen Bewohner dieser verfluchten Welt.
    Auch mich hätte es beinahe erwischt. Durch Assungas Hilfe waren ich und ihre letzte Mitstreiterin, die farbige Sally Cato, entkommen. Ich hatte mich praktisch vor meiner eigenen Wohnungstür wieder gefunden und konnte das normale Leben wieder aufnehmen.
    Der Jahresübergang war für mich alles andere als normal gewesen. Kein großes Feiern, kein Abbrennen von Raketen. Ich hatte noch Glenda Perkins eingeladen, und so waren zwei »einsame«
    Seelen praktisch in das neue Jahr hineingerutscht.
    Später waren wir dann zu Suko und Shao nach oben gegangen und hatten noch die Mitternachtssuppe sehr genossen.
    Und jetzt hatte uns der Alltag wieder. Das Büro, in dem sich nichts verändert hatte, vor allem auch nicht der Duft des herrlichen Kaffees, den Glenda wieder mal mit wahrer Perfektion zubereitet hatte. Lächelnd brachte sie das Getränk. Für Suko hatte sie Tee gekocht. Sie selbst trank Kaffee wie auch ich. Sogar eine bauchige Warmhaltekanne hatte sie mitgebracht, falls uns noch nach der ein oder anderen Tasse zumute war.
    Ich probierte den Kaffee.
    »Und?«, fragte Glenda.
    »Gratuliere. Er ist noch eben so perfekt wie im letzten Jahr. Du hast nichts verlernt.«
    »Dann zieh auch nicht so ein Gesicht.«
    »Ach, tue ich das?«
    »Ich kann gut sehen.«
    Ich hob die Schultern und wiegte den Kopf. »Irgendwie hast du schon Recht, Glenda, nur will mir nicht aus dem Kopf, was ich hinter mir habe. Das hört sich alles nicht gut an. Da sind gewisse Dinge, die mich beschäftigen.«
    »Es war im letzten Jahr, John.« Suko versuchte es mit einem Trost. Ob er es allerdings so ehrlich meinte, wusste ich auch nicht.
    Es war zudem nicht leicht, die neuen Gegebenheiten einzusortieren, und ich war schon nachdenklich geworden.
    »Ich nehme es leider mit rüber. Es ist ganz natürlich, dass man sich Gedanken macht, was wohl in den folgenden Monaten auf uns zukommen wird. Da fängt man an nachzudenken, da wägt man ab…«
    »Und hört unter Umständen das Gras wachsen«, bemerkte Glenda. »Wir alle haben überlebt, und das sollte uns optimistisch stimmen. Sogar der Schwarze Tod hat es nicht geschafft, uns mit seiner Sense hinwegzufegen. Im Gegenteil, wir haben sogar Land gewonnen. Er hat im Laufe der Zeit mehr Gegner bekommen als bei seiner Rückkehr. Ich kann mir vorstellen, dass er in einer verdammten Klemme steckt. Er weiß, dass es zahlreiche Kräfte gibt, die gegen ihn sind, und ich denke, dass er sich mehr auf die neuen konzentriert und uns dann mal eine Zeit lang in Ruhe lässt.«
    Ich lächelte über den Optimismus unserer Assistentin, trank einen Schluck von dem tollen Kaffee, aber die Probleme wurden trotzdem nicht weggespült.
    Es stimmte ja. Assunga hatte sich eingemischt. Auch sie stand jetzt gegen

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