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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von der Morgensonne verschluckt, und auf der Leinwand erscheinen die berühmten Worte: The End!
    Die Zuschauer im Kino waren begeistert. Sie klatschten, sie riefen den Namen des Jägers, der Hyram hieß und einer ließ ihn sogar hochleben. Popcorn flog herum, als es sich wie kleine Geschosse aus den Tüten gelöst hatte. Getränkedosen wurden in die Luft gestemmt. Man trank auf den Sieger, und auch Cindy Mora ließ sich von der allgemeinen Euphorie anstecken. Es war für sie wieder mal ein Genuss gewesen, den Film zu sehen. Wie eben für fast alle der meist jungen Zuschauer.
    Es gab keinen mehr, der es noch auf seinem Sitz ausgehalten hätte. Wirklich keinen?
    Doch, es gab ihn. Das war der Mann, der neben ihr gesessen hatte. Er rührte sich nicht vom Fleck, was Cindy wunderte. Im Kinosaal war es noch recht dunkel. Nur langsam erhellte sich der Raum mit den Sitzen aus braun lackiertem Holz.
    Die ersten Zuschauer gingen. Nicht wenige sprachen bereits von der nächsten Vorstellung. Da wollte man sich wieder treffen, denn dieser Film war wirklich Kult.
    Cindy ging und blieb nach einem Schritt stehen. Hinter ihr schoben sich die anderen Zuschauer vorbei. Jetzt war es für sie wichtig, den Ausgang zu erreichen.
    Das wollte auch Cindy. Aber da gab es etwas, das sie zurückhielt.
    Als einen normalen Grund wollte sie es nicht ansehen. Trotzdem ließ sie die anderen ziehen.
    Ihr Nebenmann saß noch immer auf seinem Platz!
    Er tat nichts. Er schaute auf die Leinwand, und er hatte seine Hände brav in den Schoß gelegt.
    Cindy runzelte die Stirn. Sie war wirklich eine Kinogängerin, und es waren nicht nur die alten Filme, die sie sich anschauen wollte.
    Auch die neuesten interessierte sie, und sie hatte auch ihre Erfahrungen mit den übrigen Zuschauern gemacht, aber so etwas wie hier hatte sie noch nie erlebt. Es gab immer wieder Leute, die noch sitzen blieben, weil der Film sie beeindruckt hatte. Aber nicht so steif und stumm wie der hier. Er sah nicht aus, als wäre er eingeschlafen, denn seine Augen standen offen, und die wenigsten Menschen schliefen mit offenen Augen.
    Warum er?
    Sie drehte sich zur Seite und beugte sich dem ihr unbekannten Mann zugleich entgegen. Viel mehr erkannte sie nicht. Vom Alter her musste er die 40 überschritten haben. Sein Haar zeigte einen grauen Schimmer, und das Gesicht wirkte entspannt.
    Bekleidet war der Mann mit einer dunklen Cordhose und einer Wolljacke, unter der er ein T-Shirt trug. Ein Schal hing außen um seine Schultern herum.
    »He, Mister, der Film ist zu Ende.«
    Der Mann rührte sich nicht.
    Cindy sprach jetzt lauter. »Wollen Sie nicht aufstehen?«
    Jetzt hätte der Typ eigentlich erwachen müssen, doch nichts passierte. Cindy überkam ein schrecklicher Verdacht. Sie hatte schon davon gehört oder gelesen, dass Menschen an den ungewöhnlichsten Orten plötzlich einen Herzschlag bekamen. Das konnte beim Autofahren sein, beim Fußballspiel oder in einem Kino.
    Ihr wurde kalt, und sie begann zu zittern, als sie daran dachte.
    Sollte neben ihr der Mann gesessen haben, für den der Film so aufregend gewesen war, dass er einen Herzschlag erlitten hatte?
    Das wünschte sich Cindy nicht. Aber sie konnte es auch nicht ausschließen. Die Frau wollte Hilfe holen und einem anderen Kinogast Bescheid geben, aber sie fand sich allein.
    Die meisten Zuschauer waren gegangen. Am Ausgang drängten sich noch einige zusammen.
    Cindy wollte ihnen etwas nachrufen, was sie nicht mehr schaffte.
    Ein Kloß steckte in ihrer Kehle fest, und plötzlich rann eine Gänsehaut über ihren Rücken.
    Dem Mann musste doch geholfen werden. Zumindest wollte sie feststellen, ob er noch lebte.
    Einen Toten anzufassen, konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen. Sie musste trotzdem über diesen Graben springen.
    Vielleicht brauchte sie auch nur zu rütteln, um ihn wach zu bekommen.
    Die Hand befand sich schon auf dem Weg zu ihm, als ihr einfiel, dass sie ihn nicht atmen gehört hatte. Auch Menschen, die schlafen, atmen. Nicht dieser Besucher.
    War er doch tot?
    Sie schluckte und wusste im Moment nicht, was sie machen sollte. Sie stand neben sich, und eine Skeletthand schien mit eiskalten Fingern an ihrem Rücken hinabzugleiten.
    Trotzdem wollte Cindy es wissen. Sie gab sich einen inneren Ruck und fasste den Mann an. Dabei legte sie eine Hand auf seine Schulter, um ihn wachzurütteln.
    Was dann eintrat, war für sie unbegreiflich und entwickelte sich zu einem Albtraum.
    Cindy hatte nur eine Hand auf die Schulter des

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