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1349 - Chronik der Kartanin

Titel: 1349 - Chronik der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tun, es war nur das Ergebnis meines Kräftemessens rnit Tiroluif. Ich muß gestehen, damals hätte ich einiges dafür gegeben, den aufrührerischen Vennok loszuwerden.
    Meine erste Reise in die Nocturnen-Galaxis unternahm ich mit einem der größeren Schiffe, die die NARGA-SANT mitführte. Es gehörte zum Typ der Dreifach-Schiffe mit einem trapezförmigen Hauptschiffskörper und zwei kleineren Auslegern mit dreiekkigem Querschnitt. Beim Bau dieses Typs hat ESTARTUS Philosophie vom Dritten Weg Pate gestanden, und es gibt diesen Typ in drei Größen.
    Die MAYSUN gehörte zum größten Typ und war eigentlich für Transportzwecke bestimmt, wir hatten diesen Schiffstyp jedoch bei den Expeditionen eingesetzt, wo er sich überaus bewährt hatte. Zum Kommandanten der MAYSUN hatte ich den Venno Tagriul bestimmt, der der Leiter der ersten Expedition zür Nocturnen-Galaxis gewesen war. Seine Erfahrungen, die er mit den Nocturnen gemacht hatte, sollten uns dazu dienen, unser Ziel unbeschadet zu erreichen und diese Galaxis auch wieder verlassen zu können. Das war für Uneingeweihte gar nicht leicht, denn die Nocturnen waren nicht nur eine ganz und gar fremdartige Lebensform, sondern sie hatten auch eine Reihe seltsamer Eigenschaften.
    Tagriul, der übrigens ein Gegner von Tiroluif war, wußte folgendes über die Nocturnen zu berichten: Ihr Lebenszyklus besteht aus zwei Phasen. In der ersten, der Schwarmphase, sind sie hauchdünne Membranen aus fünfdimensional schwingendem Quarz unterschiedlicher Größe, die bis zur halben Schiffslänge der MAYSUN reichen kann. Sie treten in Schwärmen von bis zu einer Million auf, ziehen von Sonne zu Sonne und ernähren sich von deren 5-D-Strahlung. Ihre Art der Fortbewegung ist so phantastisch wie ihre Erscheinung, denn sie können nach Art des Transitionsprinzips Entfernungen bis zu einem Lichtjahr überspringen. Während der Schwarmphase verständigen sich die Nocturnen mittels Hyperfunksymbolen, die sehr simpel sind und von denen sie nur ein begrenztes Repertoire besitzen.
    Tagriul hat es geschafft, diese Symbole zu entschlüsseln und sie als Art Passagesignale zu benutzen.
    Diese Erkehntnis erwies sich als geradezu überlebenswichtig, denn die Nocturnenschwärme können Raurnfahrern überaus gefährlich werden. Sie stürzen sich nämlich auf jegliche 5-D-Quelle - und jedes überlichtschnelle Raumschiff ist eine solche - und legen sämtliche auf dieser Basis arbeitende Maschinen und Aggregate lahm. Mittels der Passagensymbole, die Tagriul entdeckte, kann man den Nocturnen signalisieren, daß sie es mit Freunden zu tun haben, so daß sie einem ausweichen.
    Eine weitere Eigenschaft der Nocturnenschwärme ist es, ultrahochfrequente Hyperstrahlung, also psionische Strahlung, die sie nicht „verdauen" können, als halbstoffliche Psinergie in Form leuchtender Tropf en abzusondern. Bei diesen Tautropfen handelt es sich nach Tagriuls Aussage um ein hochwertiges Psichogon, das Wesen, die damit in Berührung kommen, parapsychische Fähigkeiten verleiht. Zuviel dieses Psichogons kann allerdings zu Wahnsinn und Selbstzerstörung führen. Das hat der Vennok anhand authentischer Beispiele dokumentiert. Und noch eine Einschränkung gibt es: Nicht alle Wesen sprechen gleich auf das Psichogon an, manche überhaupt nicht. Tagriuls Expedition hatte fast durchwegs aus Kartanin bestanden, die fast alle nicht positiv auf das Psichogon reagierten. Nur die zwei weiblichen Kartanin der Forschertruppe konnten plötzlich die Gedanken anderer lesen und kraft ihres Geistes Gegenstände bewegen.
    Daraus hatte ich eine Lehre gezogen und auf der MAYSUN neben meiner Gefährtin Pola-Ciu noch weitere zwanzig weibliche Artgenossen als Versuchspersonen mitgenommen.
    Die Nocturnen treten nach abgeschlossener Entwicklung in ihre zweite Lebensphase. Manche teilen sich nach Amöbenart und sorgen so für die Arterhaltung, die anderen lassen sich jedoch auf Himmelskörpern mit geringer Schwerkraft nieder und bilden Türme aus dunklem Schwingquarz. Dieser zweite Lebensabschnitt wird von Tagriul „Stockphase" genannt, weil die Nocturnenkollektive sich zu unglaublich hohen Türmen aufschichten und dadurch zu Quarzwesen von unglaublich hoher Intelligenz werden.
    Unser Ziel war nun der Nocturnenstock Nachtschatten, der sich selbst als „der Weise" bezeichnete.
    Dank der pausenlos gefunkten Passagesymbole erreichten wir die rote Riesensonne Augenlicht, die nur 234 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt lag, ohne Zwischenfälle

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