1349 - Chronik der Kartanin
DORI-FER zu einer von uns gewünschten Reaktion gezwungen wird, können sich die Auswirkungen durchaus fernab der Mächtigkeitsballung ESTARTUS niederschlagen."
„Du meinst ... doch nicht in Ardustaar?"
„So ist es", bestätigte ich. „Wenn das Unternehmen Lao-Sinh gelingt, dann wird Hangay in jener Galaxiengruppe materialisieren, zu der auch Ardustaar gehört, ESTARTU selbst hat dies berechnet.
Warum, glaubt ihr, haben wir Expeditionen in ferne Räume ausgeschickt, um dort das Universum Meekorah zu vermessen? Doch nicht aus reiner Neugierde! Nein, sondern um die Verhältnisse im Raum Ardustaars zu erkunden. Und es wird unsere Aufgabe sein, in Ardustaar einen Brükkenkopf zu errichten, yon wo aus wir die Völker Hangays in allen Belangen unterstützen können, wenn sie mit unserer Heimatgalaxis eintreffen. Seht ihr jetzt ein, daß unser Platz in Ardustaar ist?"
Tiroluif unternahm einen letzten Vorstoß einer Anklage gegen mich. „Das alles klingt ja nach einer geradezu genialen Planung", sagte, er mit unangenehmen pfeifenden Untertönen. „Und soweit das die Vorbereitungen ESTARTUS betrifft, wird es gewiß so sein. Aber wie wäre das Unternehmen gelaufen, wenn die Singuva uns nicht verjagt hätten?"
„Dann hätten wir das Tarkanium immer noch besetzt und würden es für den Empfang der NARGA PUUR ausbauen", gab ich zu. „Dafür, daß es nicht dazu gekommen ist, übernehme ich die Verantwortung. Ich habe es zugegeben, daß ich in meiner Vermessenheit glaubte, die Stelle der Superintelligenz einnehmen zu können, darum den Singuva zur Macht verhalf und ihnen gar keine andere Wahl ließ, als uns zu verjagen. Aber vielleicht hat mein Größenwahn doch sein Gutes, er könnte eines Tages Früchte tragen. Wie ihr wißt, habe ich erreicht, daß in allen Upanishada Statuen von mir errichtet wurden.
Dies geschah nicht nur um der Eitelkeit willen. Jede dieser Oogh-Statuen trägt meinen Stempel, sie sind Träger von Replikationen meiner Gehirnzellen, geklonter Bewußtseinsträger. Ich habe dies veranlaßt, um die Lehren ESTARTUS auch über meine Standbilder verkünden zu können. Nach meiner Vertreibung sind die Statuen natürlich verstummt. Aber eines Tages, an jenem Tag nämlich, wenn wir Hangay in dieses Universum herüberretten, werde ich wieder über meine Statuen sprechen - und ich werde einiges zu sagen haben, was den Singuva mißfallen muß."
„Wieso bist du so sicher, daß sie deine Statuen nicht einf ach zerstören oder aus den Upanishada entfernen?" fragte der Peergateter. „Weü die Singuva mich als Leitfigur brauchen, und die Statuen ihnen mehr nützen als schaden - solange sie stumm sind", sagte ich. „Und sie werden sehr lange stumm sein, und eines Tages werden die Singuva vergessen haben, daß es sich um hochbrisante Zeitbomben handelt. Und sie werden weiterhin Oogh-Statuen produzieren, die meine Bewußtseinsträger sind."
„Was nützt das?" gab der Peergateter zu bedenken. „Du wirst nicht lange genug leben, um deine Stimme aus ihnen tönen zu lassen."
„Doch - und das ist das letzte Geheimnis, das ich zu lüften habe", sagte ich. „Für mich und einige Getreue gibt es eine Möglichkeit, den Tod zu überlisten."
Von diesem Augenblick an war der Peergateter mein treuer Verbündeter. Er hieß Gorchham Troom
8.
Die Forschungsexpeditionen hatten wirklich hervorragende Arbeit geleistet und eine Fülle von Material geliefert. Darüber hinaus standen mir die Kommandanten und deren Mannschaften, soweit erforderlich, mit Rat und Tat zur Seite. Ich muß aber vorausschicken, daß ich nur in seltensten Fällen deren persönliche Unterstützung anforderte, weil ich auf eine gewisse Distanz bedacht war. Man mag mir vorwerfen, daß ich noch immer etwas von der Vermessenheit eines Attar Panish Panisha an mir hatte, doch wird mir das nicht gerecht. Der Hauptgrund für meine Zurückhaltung war ein anderer.
Im Herzen der NARGA SANT gab es eine Tabuzone, in der sich dreizehn Tiefschlafbehälter befanden, die es mir und Auserwählten erlauben sollten, die Jahre bis zum Eintreffen Hangays in künstlichem Tiefschlaf zu überdauern. Es war nicht leicht, die richtigen Leute auszusuchen, die es wert waren, eine solche Gunst zu erhalten. Am Beispiel von Gorchham Troom hatte sich gezeigt, daß viele alles getan hätten, um in den Genuß eines lebensverlängernden Regenerationsschlafes zu kommen. Das Problem mit dem aufdringlichen Peergateter erledigte sich später von selbst, jedoch auf eine Art und
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