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1349 - Chronik der Kartanin

Titel: 1349 - Chronik der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betrifft nicht die gesamte Erbanlage, was, zum Beispiel, bedeutet, daß sich unsere äußere Erscheinung nicht wesentlich verändern wird. Wäre es nur das! Doch es werden nur ganz spezielle Genfaktoren angegriffen ..."
    „Sag klipp und klar, was du herausgefunden hast, Sthortem!" befahl ich zornig. „Ich möchte wissen, was mit uns passiert."
    „Das Vergeßlichkeits-Syndrom war nur die erste Phase", sagte er. „Danach tritt eine scheinbare Besserung ein, ja vorübergehend kommt es sogar zu einem gesteigerten Merk- und Lernvermögen.
    Nach diesem heftig und kurz auflodernden Feuer der Intelligenzsteigerung kommt es jedoch zum unaufhaltsamen Absturz. Wir werden nach und nach immer mehr von unserer Erinnerung verlieren. Bald werden wir vergessen haben, wie unsere eigene Technik zu bedienen ist. Wir werden vergessen, woher wir kommen und warum wir hier sind. Wir degenerieren, Oogh, und es gibt kein Mittel dagegen, und wir vererben diese progressive Zelldegeneration auf unsere Kinder und diese auf deren Kinder. Vielleicht wird die dritte Generation unserer Nachfahren gegen die Einflüsse dieses Universums immun sein, so daß sie von neuem beginnen kann. Aber bis dahin, Oogh, wird alles längst in Vergessenheit geraten sein."
    „Von welchem Einfluß sprichst du, Sthortem?" wollte ich wissen. „Es ist die Strangeness dieses Universums, Oogh, die uns mutieren läßt. Und es gibt kein Mittel, um uns gegen die Strangeness dieses Universums resistent zu machen."
    „Können wir nichts dagegen tun, Sthortem?"
    „Es gibt kein Heilmittel gegen diese Krankheit, Oogh. Alles, was wir tun können, ist, unseren Kindeskindern und deren Nachfahren ein solides Vermächtnis zu hinterlassen, auf dem sie aufbauen und unsere Mission fortführen können."
    „Das werden wir tun, Sthortem", sagte ich zu dem Gryolen. „Wenn einst Hangay in dieses Universum driftet, werden unsere Nachf ahren zum Empfang bereitstehen, als hätte es in der Erbfolge nie Degenerationserscheinungen gegeben."
    Und ich ging in der Folge sofort daran, Maßnahmen in diesem Sinne auszuarbeiten und verwirklichen zu lassen.
    Zuerst flog ich mit der NARGA SANT zwanzig andere Sonnensysteme aus Tiroluifs Besiedlungskatalog an und ließ dort jeweils zwei Drittel jeder Volksgruppe auf den ihnen zugedachten Planeten aussetzen.
    Nun war ich dem Vennok für seinen ausgeklügelten Apartheidplan dankbar. Auf allen Planeten wurde das Allernotwendigste an Versorgungsgütern und technischer Ausrüstung hinterlassen, die die Kolonisten für den Anfang benötigten.
    Mit dem Rest der Mannschaft flog die NARGA SANT in den Raknor-Nebel ein und steuerte jenen zweiten Planeten der gelben Sonne an, den Tiroluif seinem Volk vorbehalten wollte. Zuerst wurde die gesamte verbliebene technische Ausrüstung, die die Lagerhallen der NARGA SANT füllte, auf diesem Planeten abgeladen, dann folgte der Großteil der restlichen Mannschaft. Nur einige meiner Artgenossen blieben an Bord zurück, gerade so viele, wie ich brauchte, um mit der NARGA SANT ein fernes Ziel anzufliegen. „Ihr werdet auf diesem Planeten des Raknor-Nebels eine gewaltige Robotanlage aufbauen", erklärte ich den Ausgesetzten. „Die dafür nötigen technischen Voraussetzungen sind gegeben, die Vennok werden euch die Bauanleitungen liefern. Ihr werdet finden, daß die technischen Geräte zweckentfremdet eingesetzt werden sollen. Denn die Robot-Dynastie, die ihr hier erschafft, kann nicht unserer ursprünglichen Mission dienen. Aber sie kann uns nützen, daß wir zurück ans Licht finden, wenn wir in einer oder zwei Generationen wieder aus der Umnachtung erwachen. Diese Robotanlage wird unser gesamtes technisches Wissen speichern und es uns zurückgeben, wenn wir in einigen Jahrzehnten wieder auf dem Plan erscheinen. Und diese Robotanlage wird uns 'auf unsere Fragen nach dem Sinn und Zweck ihrer Existenz antworten, daß sie nur dazu da ist, uns das Wissen um unsere Herkunft und unsere Mission zurückzugeben und uns darin zu unterstützen."
    Ich hatte Sthortems Rat zuwidergehandelt, der gemeint hatte, daß das Wissen um die bevorstehende Degeneration geheimzuhalten sei. Und ich erkannte, daß ich richtig handelte, als sich alle Beteiligten mit solchem Feuereifer an die Arbeit machten, als könnte schon am nächsten Tag die Verdummung über sie kommen. Und es verschaffte mir besondere Genugtuung, daß sich die Vennok von Tiroluif distanzierten und sich unter Einsatz ihres ganzen technischen Wissens an die Erschaffung dieser

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