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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Filigranantennen vermutete, aber zwei verliefen entgegengesetzt. Unwillkürlich kam ihm der TDafelberg wieder in den Sinn, den er von der Kapsel aus gesehen hatte. Befand sich dort etwa eine Wirkungsstätte der Einsatzgruppe Tiger-6?
    In Gedanken machte er Bestandsauf-Inahme. Er durfte den Zweck, dessent-Wegen er hierhergekommen war, nicht aus den Augen verlieren.
    Eine Laune des Schicksals hatte ihn in dieses Universum verschlagen. Ihm lag daran, den Rückweg ins Standarduniversum so rasch wie möglich zu finden. Während er danach suchte, wollte er sich gerne umsehen und möglichst viele Informationen sammeln; denn das Universum, in dem er sich befand, war Tarkan, und mehrere Anzeichen wiesen darauf hin, daß Tarkan und das Standarduniversum in Kürze miteinander in Wechselwirkung treten würden -oder bereits getreten waren!
    Der Zufall - oder die Bestimmung? -hatte ihn an einen Ort geführt, an dem zwei unbekannte Mächte miteinander im Widerstreit lagen. An dieser Diagnose, die LEDA angefertigt hatte, zweifelte er inzwischen nicht .mehr. Eine der beiden Parteien war diejenige, die den gepulsten Hyperpsi-Sender in der Nähe der blauen Sonne des Pentagramms betrieb. Die andere Partei verkörperten die Hauri. Seine Aufgabe war zu ermitteln, worum es bei diesem Streit ging. LEDA hatte die Vermutung geäußert, die gepulste Hyperstrahlung des Senders könne dafür verantwortlich sein, daß die Kapsel ausgerechnet hier und nicht an irgendeinem anderen Punkt in den unermeßlichen Weiten des sterbenden Universums materialisiert war. War diese Annahme richtig, dann bestand wahrscheinlich ein unmittelbarer Bezug zwischen dem Hyperpsi-Sender und der Wechselwirkung zwischen beiden Universen.
    Die Welt, auf der er sich befand, wurde von den Hauri Bentang genannt. Was hatten die Hauri hier zu suchen? Was war die Aufgabe der Einsatzgruppe Tiger-6? Wenn es ihm gelang, das zu ermitteln, dann würde er vermutlich wissen, worum der Streit ging. Er hatte wenig Hoffnung, daß Varro pak Duur ihm freiwillig Auskunft geben würde. Aus den wenigen Gesprächsfetzen, die er heute morgen aufgeschnappt hatte, ging hervor, daß man in Gegenwart des Fremden vorsichtig sprach.
    Also mußte er auf eigene Faust Erkundungen einziehen. Varro pak Duur hatte ihm Bewegungsfreiheit zugesichert. Diese mußte er ausnützen, auch wenn ihm so gut wie sicher schien, daß man ihn auf Schritt und Tritt beobachten würde. Denn es gab ein Geheimnis hier, und die Hauri hatten nicht die Absicht, sich von einem dahergelaufenen Fremden in die Karten schauen zu lassen. Aber er besaß selbst eimge Erfahrung auf dem Gebiet des Informationssammelns und des Abschüttelns unliebsamer Schnüffler.
    Drei Stunden hatte Varro pak Duur ihm zugestanden. Er würde sie zu gutem Nutzen verwenden, allerdings nicht durch Meditation.
    Eine halbe Stunde später hatte er die Siedlung im Dschungel weit hinter sich gelassen. Er bewegte sich in südlicher Richtung, parallel zu dem mächtigen Bergzug, der zu seiner rechten Hand lag. Er hatte keinen Hehl daraus zu machen versucht, daß er die drei Stunden, für die ihm von Varro pak Duur geistleerendes Meditieren verordnet worden war, lieber dazu benützen wolle, sich umzusehen. Er hatte das Gravo-Pak aktiviert und war ganz offen von seinem Balkon aufgestiegen, hatte das Blätterdach der großen Bäume durchdrungen und war auf Südkurs gegangen.
    Ein paar Hauri hatten zu ihm aufgeblickt, aber ihre Neugierde war kurzlebiger Natur.
    Das Ortersystem des Pikosyns war in Betrieb, aber bisher hatte er nicht feststellen können, daß man ihn verfolgte.
    Natürlich bestand die Möglichkeit, daß die Hauri über Tarnmechanismen verfügten, gegen die der Orter wirkungslos war. In diesem Fall würde er von der Verfolgung erst etwas bemerken, wenn er sich einem Ort näherte, an dem er nach Ansicht seiner Gastgeber nichts zu suchen hatte.
    Unter dem gegenwärtigen Einfallswinkel der Sonnenstrahlung waren die filigranartigen Strukturen der Hyperantennen gut zu erkennen. Sie funkelten wie taubenetzte Spinnengewebe im Schein des frühen Morgens. Er zählte insgesamt sechs Antennen. Sie schienen an den Eckpunkten eines regelmäßigen Sechsecks angeordnet, und das Sechseck war in einen gedachten Kreis eingeschrieben, der nach seiner Schätzung einen Durchmesser von zwölf Kilometern hatte.
    Die Beobachtung beschäftigte ihn eine Zeitlang. Die Zahl sechs schien im Denken der Hauri eine bedeutende Rolle zu spielen. Ihre Einsatzgruppe nannte sich Tiger-6. Der

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