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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Verrückt! Ich! Ich muß doch ..." Der Rest ging in der Explosion unter.
    Danach war von der Spukgestalt nichts mehr zu sehen oder zu hören. „Soll ich fortfahren?" fragte mich SM22. „Natürlich. Und zwar ein bißchen flott. Womöglich taucht dieses Käsegesicht auch noch auf und versaut den Versuch."
    Der Roboter tauchte Dr. Wjaslew Surok unter. Nur die Mund-Nase-Partie befand sich noch über der Wasseroberfläche. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und wartete genau fünf Minuten ab. „Raus mit ihm. Abtrocknen und zurück auf die Liege!" ordnete ich dann an.
    SM22 kam dieser Aufforderung sehr schnell nach. Er legte sogar ohne weitere Worte von meiner Seite eine Decke über den Doc und begann mit einer allgemeinen medizinischen Untersuchung. „Seine Körperaktivitäten steigen", teilte er mir mit. „Es könnte sein, Kommandantin, daß deine Behandlungsmethode richtig war."
    „Noch ist es zu früh, um Freudentänze aufzuführen", wehrte ich ab. „Ich hatte auch nicht die Absicht zu tanzen", bemerkte SM22. In meinen Ohren klang das sogar humorvoll, obwohl es bestimmt nicht so gemeint gewesen war.
    Während der folgenden Wartezeit führte ich ein Gespräch mit Posy über Traumtänzer. Posy konnte mir nicht sagen, ob die Spukgestalt von mir getötet worden oder ob sie einfach nur verschwunden war.
    Da ich merkte, daß mir die Positronik auch in diesem Punkt nicht helfen konnte, beendete ich diese Unterhaltung wieder. Ohne biologischen Plasmazusatz waren diese „Gehirne", wie man sie in der Vergangenheit genannt hatte, wirklich dumm und zu kaum einer eigenen Entscheidung fähig.
    In Anbetracht dieser Tatsache grenzte es fast an ein Wunder, daß Posy eine Versorgung der bewußtlosen Terraner ermöglicht hatte sowie einen Bund mit Kumpel schließen konnte.
    Zwei Stunden später schlug Dr. Wjaslew Surok die Augen auf. Ich überließ SM22 die ersten erklärenden Worte, weil ich selbst nicht wußte, womit ich hätte anfangen sollen. Außerdem war der Roboter besser in der Lage, die körperliche und geistige Verfassung des Docs zu kontrollieren und entsprechende medizinische Maßnahmen zu ergreifen.
    Eine Stunde später saßen wir uns in der Kommandozentrale gegenüber. Ich hatte Dr. Wjaslew Surok alles berichtet, was ich wußte. Dabei hatte ich stets das dumme Gefühl gehabt, daß das nicht genug gewesen war. Der Doc hatte inzwischen ein umfangreiches Mahl zu sich genommen.
    Der erwartete Schock wegen des fünfmonatigen Komas trat bei ihm nur kaum spürbar ein. Und auch auf die fremden Sterne, die vor dem düsterroten Hintergrund leuchteten, reagierte er relativ gelassen.
    Er hatte mich nur wenige Male unterbrochen, und meistens hatte ich auf seine Hintergrundfragen keine Antwort gewußt. Zu den beiden Spukgestalten Käsegesicht und Traumtänzer konnte er erwartungsgemäß nichts sagen. Ich schloß meinen Bericht mit den Worten: „Der Ausweg besteht meiner Meinung nach darin, alle Bewußtlosen kurzzeitig abzukühlen. Bereits zehn oder elf Grad scheinen auszureichen, um sie aus dem Strangeness-Schock zu reißen. Die Frage ist nur, wie wir das anstellen und in welcher Reihenfolge."
    „Du hast tadellose Arbeit geleistet, Nikki." Er konnte sogar schon wieder lächeln. „Und dein Lösungsvorschlag mit der Gegenschock-Abkühlung ist tadellos. Ich schlage vor, wir überlassen alles dem Bordsyntron."
    „Du hast wohl noch zuviel Schmalz in den Ohren und nicht richtig zugehört. Der Bordsyntron hat sich selbst abgeschaltet. Ich kenne nur wenige Leute, die ihn wieder in Gang setzen können. Am ehesten traue ich das Mullin-Okra zu, auch wenn viele von uns ihm mit permanentem Mißtrauen begegnen. Die neue Chefingenieurin Mascha Kubizek kenne ich nicht gut genug. Vielleicht schafft sie es oder Muron Feyerlinck. Als Astrogator hat er ja auch eine Menge Ahnung von Syntrons."
    „Ich habe kein Schmalz in den Ohren", entgegnete er ungerührt. „Ich habe etwas ganz anderes gemeint.
    Wir schalten den Syntron ab, obwohl er das bereits mit sich selbst getan hat. Dann kann er sich nicht wieder einschalten. Klar?"
    „Unklar!" erklärte ich und trank meine Tasse mit heißem Kaffee aus. „Klar ist mir nur, daß du spinnst.
    Vielleicht leidest du noch unter Spätfolgen des Strangeness-Schocks."
    „Wenn der Syntron so ausgeschaltet ist, und das kannst du machen, kühlen wir ihn mit Hilfe Posys ab."
    Der Doc kannte ja meine rauhe Tonart. „Er leidet ja unter den gleichen Auswirkungen des Strangeness-Schocks wie die Lebewesen der

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