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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Du hast gute Arbeit geleistet", fuhr ich fort, „aber uns kommt jetzt erst einmal darauf an, die Menschen und die Kartanin zu wecken. Das wird ein hartes Stück Arbeit, und die können wir ohne den Bordsyntron nicht schaffen."
    „Ich verstehe das", erwiderte Posy. „Wenn mein Plasma ruht, kann ich auch nicht eifersüchtig werden."
    „Wache weiter über Käsegesicht und Traumtänzer. Sie könnten vielleicht unsere Pläne durchkreuzen wollen. Gehe mit allen Mitteln, die kein Menschenleben gefährden, gegen sie vor, wenn sie erscheinen."
    „Und kein anderes Leben", ergänzte Posy. „Ich denke da in erster Linie an die Kartanin und an Poerl Alcoun, die Tefroderin."
    „Natürlich", stimmte ich zu. „Deine wichtigste Aufgabe wird jetzt aber sein, das Klimasystem so zu schalten, daß der ganze Bordsyntron auf eine Temperatur von zehn Grad abgesenkt wird. Ich habe ausgerechnet, daß es fast zehn Minuten dauern wird, bis die von außen kommende Kälte ins Innere vorgedrungen ist. Du solltest diese Rechnung aber noch einmal überprüfen."
    „Ich habe diese Berechnung bereits angestellt. Sie ist richtig. Ist die Notabschaltung des Bordsyntrons aktiviert worden? Ich habe zu diesem System keinen Zugriff und sehe nur die Anzeigen in der Hauptzentrale. Diese erscheinen mir nicht unbedingt zuverlässig."
    „Es ist alles vorbereitet. Du kannst sofort anfangen. Wir werden nach der Abkühlung eine Weile warten müssen, um ..."
    „Ich habe eure Gespräche verfolgt", unterbrach mich Posy. „Es ist alles klar. Ich schalte jetzt das Klimasystem im Bereich des Bordsyntrons und schirme gleichzeitig die Kälte in andere Bereiche ab, so daß nicht versehentlich noch ruhende Lebewesen von ihr erfaßt werden."
    Ich war mit dem alten Posy sehr zufrieden. Und mehr konnte ich im Moment auch nicht tun.
    Ich begab mich wieder zu Dr. Wjaslew Surok. Der hatte inzwischen Poerl Alcoun und den Astrogator Muron Feyerlinck für die beiden noch freien Klimakammern vorbereitet. „Sicher ist sicher", erklärte er. „Wir können nie wissen, ob es mit dem Bordsyntron klappt. Und wenn wir die ganze SORONG auf einen Schlag abkühlen, kann es bei den vielen Erwachenden zu Panik und zu unvorhersehbaren Reaktionen kommen. Bist du einverstanden, wenn ich Poerl Alcoun und Muron Feyerlinck in die beiden noch freien Kammern lade?"
    Er drückte sich zwar reichlich profan aus, aber ich hatte keine Bedenken. Meine Worte zeugten ja auch nicht immer von einem hohen Niveau. Die Roboter schoben die Liegen mit der Tefroderin und der Navigatorin in die Klimakammern. Woschi stellte selbst die Werte ein.
    Damit begann wieder eine Zeit des Wartens und der Ungewißheit.
    Zweieinhalb Stunden später waren wir wesentlich schlauer, aber nicht glücklich. Der Kühlschock hatte bei Mascha Kubizek und Muron Feyerlinck einwandfrei funktioniert, nicht jedoch bei der Tefroderin Poerl Alcoun und bei Mullin-Okra.
    Mascha und Muron waren schnell topfit, da sich der Doc inzwischen eine Zusatztherapie überlegt hatte, die den Erwachenden schnell half.
    Eine Erklärung für das Versagen der Abkühlung bei der Tefroderin und bei dem Gys-Voolbeerah war schnell gefunden. Sie lag ja auf der Hand. Die beiden waren keine Terraner. Ihr Metabolismus reagierte anders.
    Da der Doc mit den Messungen der eingeführten Sensoren bei beiden aber einen leichten Anstieg der Körperaktivitäten feststellen konnte, war er dennoch zuversichtlich. „Ich muß die Behandlung wiederholen", diagnostizierte er. „Eventuell muß ich die Kühlphase verlängern oder die Temperatur weiter absenken, um einen Gegenschock zum Strangeness-Schock auszulösen."
    Natürlich vertraute ich diesen Aussagen des Docs. Er würde schon die richtigen Maßnahmen ergreifen.
    Ich wartete geduldig, bis Mascha Kubizek und Muron Feyerlinck sich in der Lage fühlten, mit mir gemeinsam die weiteren Schritte zu beraten.
    Die Chefingenieurin war für mich ein noch fast unbeschriebenes Blatt. Ich war ihr erstmals begegnet, als die SORONG - damals noch unter der Bezeichnung Namenlos - nach Pinwheel gekommen war. Anders war es mit dem 67jährigen Astrogator, den ich wie Doc Woschi noch von Waigeo her kannte.
    Er erklärte den beiden in aller Ruhe, was geschehen war beziehungsweise inwieweit sich diese Geschehnisse deuten ließen. Natürlich erwähnte ich auch die beiden seltsamen Spukgestalten Käsegesicht und Traumtänzer. Meine beiden Gesprächspartner versorgten sich daraufhin umgehend mit ein paar schweren Waffen und legten eine

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