1354 - Strangeness-Schock
orten, aber niemand kann sich dort draußen schon jetzt ein Bild von dem machen, was hier wirklich geschehen ist."
Die beiden Kartanin nickten verstehend. „Und wenn ein Hilfsschiff naht", fuhr ich fort, „was wird dann geschehen?"
Zinh-Mam-K'oos schwieg, aber Oakh-Omt-K'oos ergriff das Wort: „Es wird irgendwann und irgendwo im Bereich der fremden Sterne aus Tarkan in den Raum zurückfallen, den es als Normalraum betrachtet. Es gibt hier in diesem Sinn aber keinen Normalraum mehr. Der Strangeness-Schock wird über die Besatzungen herfallen und sie ins Koma reißen. Die Positroniken werden Schocks erhalten, von denen sie sich ohne Hilfe von draußen nicht erholen können. Die Mannschaften wären verloren, wenn ihnen nicht ein Zufall oder etwas anderes hilft, wie es bei uns geschehen ist."
„Genau das meine ich", unterstrich ich die Worte der Wissenschaftlerin. „Wichtiger als die Weitergabe unserer Informationen ist die Warnung für alle Intelligenzen, seien es Kartanin oder Terraner, nicht blindlings in die fremden Sterne von Hangay einzufliegen. Es kann für jeden tödlich sein. Denkt an den Strangeness-Schock!"
Die beiden Kartanin sicherten mir zu, das zu tun. „Ich muß auch irgendwann wieder aufbrechen", sagte ich. „Ich werde euch zurücklassen müssen, wenn ihr nicht flott werdet. Aber ich werde die Kartanin in Ardustaar informieren, wie ich es versprochen habe.
Und ich werde sie entsprechend warnen. Ich bin aber selbst noch in Zweifeln. Zwei meiner Mannschaft sind nach wie vor ohne Besinnung. Das bedeutet, daß bei ihnen der Strangeness-Schock trotz aller Hilfsmaßnahmen noch nicht abgeklungen ist. Und ob in unseren Knochen nicht auch noch etwas davon steckt, wissen wir auch nicht. Dann kommt aber ein weiteres Problem auf uns und letztlich auf euch zu.
Was geschieht mit uns, wenn wir das Raumgebiet der fremden Sterne verlassen? Welchen hyperenergetischen oder anderen Kräften und Störungen werden wir dann ausgesetzt? Wir wissen es noch nicht."
„Wir haben auch schon Überlegungen dieser Art angestellt." Wieder sprach die wissenschaftliche Beraterin. „Aber zu einem greifbaren Resultat sind wir nicht gekommen. Die Theorien bei meinen Leuten gehen auseinander. Die einen meinen, es geschieht nichts. Die anderen sagen, wir erleiden den gleichen Schock in schwächerer Form. Und wieder andere vermuten, daß bei der Rückkehr in die angestammte Umgebung die restlichen und eigentlich harmlosen Effekte ganz verschwinden werden. Die Wahrheit kennen wir in diesem Fall auch nicht."
„Mit der angestammten Umgebung würde ich an eurer Stelle etwas vorsichtiger argumentieren." Ich konnte mir diese Bemerkung nach den vorangegangenen Diskussionen einfach nicht verkneifen. „Reg dich nicht auf." Zinh-Mam-K'oos blieb gelassen. „Wie sagtest du doch einmal so schön? Man kann aus dem Hemd, in dem man geboren wurde, nicht so einfach herausschlüpfen."
Ich lenkte ein. „Natürlich, meine Freunde. Ich meine es ja nicht böse. Wir versuchen gemeinsam, die RUSSARU richtig flottzumachen. Ich bin bereit, dafür noch zehn Tage zu verwenden. Wenn sich abzeichnet, daß das nicht geht, nehme ich ein paar Freiwillige von euch an Bord der SORONG und kehre nach Pinwheel, wie wir Ardustaar nennen, zurück. Sie können berichten, und dann können sich die Hohen Frauen etwas einfallen lassen, um euch zu helfen."
Zinh-Mam-K'oos hatte auch dagegen nichts einzuwenden.
Sie wollte sich gerade zum Gehen wenden, als sich der Bordsyntron meldete: „Achtung, Kommandantin! Ich empfange eine neue Funknachricht. Sie scheint eindeutig an uns gerichtet zu sein. Der Text ist in Tarkan-Kartanisch abgefaßt, und er lautet: Station Kro-Jagt an das kleine fremde Raumschiff, das mit dem großen fremden Raumschiff einen Verbund eingegangen ist. Meldet euch! Die Übersetzung mag etwas holprig sein, aber die Peilung hat ergeben, daß mit einem recht genauen Richtstrahl auf unsere Position gesendet wird. In Senderichtung liegt ein Sonnensystem der fremden Sterne Hangays in dreizehn Lichtjahren Entfernung. Ich bitte um eine Entscheidung."
„Reiner Sprechfunk oder Bildfunk oder was?" wollte ich wissen. „Digitalisierter Sprechfunk in Delta-A-Modulation ohne Bildseitenträger. Frequenzband Q, Standardmerkmale mit geringfügigen Abweichungen gegenüber normalen Kartanin-Sendern, Bitrate 23,4 Megahertz", antwortete der Syntron. „Keine Kompensationsprobleme."
„So genau wollte ich das gar nicht wissen. Den technischen Kram kannst du Mascha
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