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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kubizek aufs Butterbrot schmieren. Ich wollte nur wissen, ob in der Sendung ein Bild des Absenders enthalten war."
    „War es nicht. Die Nachricht wiederholt sich in einem regelmäßigen Abstand von 8,3 Standardsekunden.
    Im übrigen weise ich darauf hin, daß Technik kein Kram ist und daß die Chefingenieurin kein Butterbrot bevorzugt. Nach meinen Informationen liebt sie ein Käramixfrühstück."
    „Keramikfrühstück?" fragte ich. „Porzellan ist out und antik."
    „Kä wie Käse. Ra wie Rahmquark. Mix wie gemischt. Genügt diese Erklärung, werte Komödiantin?"
    „Ich muß wohl wieder zur Notabschaltung greifen!" Der Syntron war wirklich wieder ganz der alte. Er ging sogar auf meine persönliche Ausdrucksweise ein und versuchte, mich mit meinen eigenen Worten zu übertrumpfen. „Schalte in Ruhe", bekam ich zur Antwort. „Dann habe auch ich meine verdiente Ruhe."
    Zinh-Mam-K'oos und Oakh-Omt-K'oos blickten mich etwas irritiert an. „Macht euch nichts aus diesem Wortgeplänkel", beruhigte ich die beiden Kartanin. „Das gehört bei uns manchmal dazu. Es ist unwichtig.
    Wichtig ist, daß eure Artgenossen aus Hangay mit uns Kontakt aufnehmen wollen."
    „Und was gedenkst du zu tun?" fragte die Kommandantin der UMBALI Endstufe.
    Ich lachte. „Ich gehe der Sache auf den Grund!"
     
    5.
     
    Ich nahm in meinem Kommandantensessel Platz und drückte die Sensortaste mit der Beschriftung ALLEINIGE KOORDINATION. Damit verfügte ich ausschließlich über die Hypersender, und der Bordsyntron stand über ein Separatdisplay zu meiner alleinigen Verfügung bereit. (Routineangelegenheiten erfüllte er natürlich auch jetzt uneingeschränkt weiter.) „Warte auf eine Sendepause, und gib mir dann ein Signal", sagte ich, und jeder wußte, daß ich jetzt nur den Syntron meinte. „Gleichzeitig sendest du einen Hochenergie-Bestätigungsimpuls an diese Kro-Jagt-Station. Die sollen sehen, was wir draufhaben und wozu wir in der Lage sind. Der Impuls müßte den Sender zum Abbrechen zwingen. Und wenn das geschehen ist, schaltest du mich auf Bild-Sprech im Q-Band, kapiert?"
    „Aye, aye, Käpten", antwortete der Syntron. „Der Hochenergie-Impuls ist schon raus. Es kommt auch nichts mehr. Ich denke, die Leutchen stellen jetzt ihre Lauscher steif. Du kannst gleich sprechen."
    Vielleicht war dies der erste Funkkontakt zwischen den Eindringlingen in unser Universum und den hier Ansässigen. Daran dachte ich. Aber ich dachte nicht daran, jetzt den Schüchternen und Verklemmten - oder Verschüchterten oder Enthemmten - zu spielen.
    Ich wollte mich offen und geradeaus zeigen. So war ich nun einmal. Ich wußte ja nichts über die Beweggründe, die zu diesem unfaßbaren Transport von Millionen oder Milliarden Sternen geführt hatten.
    Und in das bewußte Fettnäpfchen wollte ich auch nicht treten. Aber das Direkte sollte nicht ausgeschaltet werden. Dann lieber das Fettnäpfchen!
    Als das Signal erschien, das mir mitteilte, daß unser Hyperfunksender seinen Träger ausstrahlte und daß die Antennen in die Richtung von Kro-Jagt zeigten, lenkte ich den Mikrofonring heran. Gleichzeitig ging durch die Steuerung des Syntrons die Aufnahmeoptik in die Aktivphase. „Hier spricht Nikki Frickel, Kommandantin des terranischen Kreuzers SORONG. Ich begrüße die Kartanin, die in unser Universum unangemeldet eingedrungen sind. Und ich bin höllisch scharf darauf zu erfahren, was euch zu dieser Wahnsinnstat veranlaßt hat. Und damit ihr es gleich wißt, in großen Raumschiff, dem ich hier zu Hilfe geeilt bin, befinden sich auch Kartanin."
    Das sollte zunächst genügen, dachte ich mir. Was ich jetzt brauchte, waren die Reaktionen der Gegenseite, die ich nicht als Gegner einstufen wollte, aber auch nicht als Freunde. Vielleicht fehlte mir in diesem Augenblick das ausgleichende Moment der noch immer im Koma des Strangeness-Schocks befindlichen Poerl Alcoun. Vielleicht verglich ich auch unbewußt diese fremden Kartanin, die Tarkan-Kartanin, mit Dr. Wjaslew Surok, von dem ich mich distanziert hielt, weil sich Sympathie und Ablehnung die Waage hielten oder weil beides nicht existierte.
    Ich hatte Zeit, über solche Dinge nachzudenken, denn die Antwort ließ auf sich warten. Aber sie kam. „Nicht übel, Nikki Frickel", lautete sie. „Aber du kannst uns nicht bluffen. Natürlich haben deine Leute längst herausgefunden, daß wir uns Kartanin nennen. Und um die anderen Dinge zu klären, die du angesprochen hast, teilen wir dir mit, daß wir zu einem friedlichen

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