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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seite?" staunte ich. „Ja, bitte." Da-Shou schien sich irgendwie nicht ganz wohl zu fühlen, denn seine Augen zuckten nervös. „Meine Delegation besteht aus zwölf Personen. Es ist dir überlassen, mit welcher Zahl ihr kommt. Wir haben nur eine Bitte. Nach dem Absetzen eurer Delegation sollte euer Raumschiff wieder in einen Orbit gehen und sich möglichst weit entfernen. Dann wird die BOJA landen und eure Delegation an Bord nehmen."
    Das schmeckte mir nun überhaupt nicht. Dieser Kontakt wurde immer komplizierter. Und er roch förmlich nach einer Falle. „Tut mir leid, Da-Shou", erklärte ich entschieden. „Da spiele ich nicht mit. Oder hast du eine Erklärung für dieses Theater? „ „Natürlich habe ich eine Erklärung, Nikki Frickel. Und ich habe das Gefühl, daß ihr gar nicht wißt, was ihr für uns darstellt."
    „Was denn, zum Teufel?" platzte ich hitzig heraus. „Deine SORONG ist ein ungewöhnlich starker und harter Psi-Strahler. Das bedeutet, daß wir es nicht in der Nähe eures Schiffes aushalten würden."
    Ich stutzte, denn diese Behauptung war doch purer Unsinn. Wir hatten nichts von einer Psi-Strahlung bemerkt. Und wenn da etwas gewesen wäre, hätten wir es längst festgestellt. Ich wollte schon aufbrausen, als Oakh-Omt-K'oos an meine Seite trat und mir zu verstehen gab, daß sie mich sprechen wollte. Ich bat Da-Shou um eine kleine Pause, die er mir sofort zugestand. Dann schaltete ich die Funkverbindung in eine Warteposition, so daß nichts von unserem Gespräch nach draußen gesendet werden konnte. „Ich habe verschiedene Überlegungen angestellt", sagte die Wissenschaftlerin der RUSSARU. „Dieser Da-Shou könnte die Wahrheit sagen. Mich stört nur, daß er augenscheinlich ein männliches Wesen ist."
    „Vergiß das einmal", bat ich die Kartanin, „und erkläre uns deine verschiedenen Überlegungen."
    „Versetze dich einmal in die Lage dieser Tarkan-Kartanin. Versetze dich einmal in ihre ganze Welt, in einen Teil der Galaxis Hangay, der aus dem fremden und uns gänzlich unbekannten Universum Tarkan kam. Die physikalischen, astronomischen und energetischen Verhältnisse können dort nicht nur anders sein, sie müssen es sein. Das haben wir am eigenen Leib erlebt."
    „In Ordnung", sagte ich.„Ich versuche, wie ein Tarkan-Kartanin zu denken und zu fühlen. Sprich weiter!"
    „Es ist nicht gesagt, daß der Strangeness-Schock durch den Vorgang des Auftauchens von Teil-Hangay ausgelöst wurde. Er entstand wahrscheinlich dadurch, daß Teil-Hangay auf einmal da war, auf einmal existierte - und wir zufällig mittendrin."
    „Ich beginne zu verstehen", sagte ich, und auch Ernesto Briebesca, der Bordastronom, nickte zustimmend. „Wenn jetzt plötzlich ein Körper aus unserem Universum hier in Teil-Hangay materialisieren würde, unterläge er ja auch dem Strangeness-Schock", fuhr Oakh-Omt-K'oos fort. „Davon seid ihr ausgegangen und auch wir. Es ist die Gegenwart dieses fremden Fragments eines anderen Universums, die den Strangeness-Schock auslöst. Es ist das fremde Universum selbst, das andere Naturkonstanten besitzt als unseres."
    „Auch verstanden." Ich nickte Oakh Omt-K'oos zu. „Wir sind >strange< für Tarkan. Und zwar alles an uns, wir selbst und die Materie, unsere Raumschiffe, die wir sozusagen mitgebracht haben. Also hat sich auch die Materie verändert, zumindest vorübergehend, denn alles wird sich irgendwann - ich weiß nicht, wann - angleichen. Sie hat einen Strangeness-Schock erlitten und strahlt dadurch für alles, was tarkantypisch ist, hochenergetischpsionisch. So etwa stelle ich mir das vor."
    „Wir waren blind", gab ich zu. „Es muß im Prinzip so sein, wie du sagst, Oakh-Omt. Und diese Tatsache ist auch die Erklärung für das ganze Getue der Edyja-Kartanin. Sie sind sehr daran interessiert, einen gefährlichen Psi-Strahler von ihrer Welt fernzuhalten."
    „Und da wir ein Psi-Strahler sind", ergänzte Ernesto Briebesca, „konnten sie uns relativ leicht in einer großen Entfernung orten. Wahrscheinlich haben sie dann eine Sonde oder etwas Ähnliches in unsere Nähe geschickt, die die Einzelheiten ausforschte.
    Wir haben nichts davon bemerkt, weil wir alle im Koma des Strangeness-Schocks lagen."
    „Dieser Strangeness-Schock bringt mich noch an den Rand der Verzweiflung", bemerkte ich. Dann gab ich den anderen ein Zeichen, daß sie schweigen sollten, und schaltete unseren Sender wieder ein. „Da-Shou, ich kann eure Probleme jetzt besser verstehen. Natürlich liegt es uns

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