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1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anzubieten. Ein Teil der Ladung war mittels Strukturumwandlung verkleinert worden, um genug Platz für das Psichogon zu erhalten.
    Inzwischen war der Paratau zu völliger Bedeutungslosigkeit herabgesunken. Die Auswirkungen des Experiments waren an der Oberfläche gering gewesen. Argyris hatte Messungen anstellen lassen und herausgefunden, daß es auf Onyx keinerlei Leben gab. „Marius, ich brauche dich auf der REDHORSE", fuhr der Vario fort. „Wann kann ich mit deiner Rückkehr rechnen?"
    „Ich eile, ich fliege", gab der Chef der Feuerleitzentrale zur Antwort. Er hätte einen Transmitter benutzt, aber er wagte es nicht. Er traute dem orangefarbenen Schirm hoch in der Atmosphäre nicht über den Weg. Und er tat gut daran. „Dort unten. Seht ihr das?"
    Rumus Sharman deutete durch die Kanzel des Gleiters hinab. Die Felsen standen schroff vom Untergrund ab und ragten in den Himmel hinein. Sie bildeten eine Schneise, und bei näherem Herangehen stellten die vier Besatzungsmitglieder des Erkundungskommandos fest, daß es sich um ein Tal handelte, das sich in Nord-Süd-Richtung auf einer Länge von etwa fünf Kilometern dahinzog.
    Gero Rius bestätigte die seismographische Ortung. „Merkwürdig", sinnierte er. „Da unten gibt es keine Risse und keine Höhlungen. Da ist alles aus einem Guß. Seht euch das an!"
    Sie beugten sich über die Skalen, und der Epsaler entschied, daß sie sich das Tal genauer ansahen. Er lenkte den Gleiter zum Felsboden hinab. Zwischen den aufragenden Wänden setzte er die Maschine ab.
    Er hob warnend die Hand. „Wir bleiben vorläufig an Bord", sagte er. „Wir warten ab, was geschieht!"
    Sie vertrieben sich die halbe Stunde mit Witze erzählen, aber die Pointen quälten sich förmlich über ihre Lippen. Weder der Epsaler noch die beiden Zwillinge und der Küchenmeister der REDHORSE namens Freiling brachten besonders viel Humor auf. Der Schock, für immer auf diesem Planeten gefangen zu sein, hielt sie in ihrem Bann.
    Nach einer halben Stunde stiegen sie aus. Sie nahmen die tragbaren Orter mit und untersuchten das ganze Tal. Über Helmfunk blieben sie mit den Schiffen verbunden. Die Entfernung zu den Koggen und Karracken betrug Luftlinie etwa zwölf Kilometer. „Wir fangen da oben an!"
    Sharman deutete an das östliche Ende des Tales. Dort neigten sich die Felsen leicht nach innen. Scharfe Konturen waren in der Düsternis kaum zu erkennen. Im Gleiter, unterstützt von dessen Lichtverstärkern, hatten sie eine bessere Übersicht gehabt.
    Gandolf Rius blieb stehen. Er blinzelte. Er riß den Kopf in den Nacken. „Da!" krächzte er.
    Für einen Augenblick riß der Himmel über Onyx auf. Die geballte Kraft der Sonne kam voll durch, und die Männer warfen sich hastig in den Schutz der Talwand. Hinter ihnen begann das Gestein zu kochen, und die Schutzanzüge meldeten mehrere Fehlfunktionen. „Hölle, Tod und Teufel!" fluchte Rumus. „Das ist schlimmer als die Heimstatt des Satans."
    Es war ihnen ein Rätsel, wie es bei der Lufthülle zu solchen Phänomenen kommen konnte. Die Physiker hatten eine Erklärung dafür, aber sie nützte den Männern von den Erkundungskommandos nicht viel.
    Außer ihnen waren elf weitere Gleiter und zwei Kleinschiffe unterwegs, um diesen Bereich von Onyx zu erkunden.
    So plötzlich, wie das Loch in der Lufthülle entstanden war, so plötzlich schloß es sich wieder. Sharman bewegte sich vorsichtig von der Felswand fort und setzte die Nahuntersuchung mit seinen Geräten fort.
    Gandolf, Gero und Rollo Freiling suchten sich andere Bereiche des Tales aus.
    Zwei Stunden untersuchten sie die Felsformationen, dann hatten sie Gewißheit, daß es sich um eine absolut stabile Formation handelte. Aber was bedeutete stabil? Jener Bereich, in dem die Schiffe gelandet waren, war vielleicht ursprünglich auch stabil gewesen. „Ich glaube, wir können es wagen", sagte Rumus dann. Sie luden die kleinen Bohrmaschinen aus und brachten sie an den aufragenden Gesteinsbarrieren in Stellung. Vorsichtig begannen sie mit den Probebohrungen. Gandolf und Gero hatten Fühler am Gestein befestigt, die an die Seismographen gekoppelt waren und jede auch noch so kleine Erschütterung feststellten.
    Langsam und zögernd erst, dann mit immer größerem Nachdruck fraßen sich die Bohrer in das Gestein.
    Das Ergebnis, das ihnen nach einer knappen Viertelstunde vorlag, war zufriedenstellend. Gandolf bezeichnete es sogar als vorzüglich. „Wenn ich mich in die Gedankenwelt von Argyris hineinversetze,

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