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1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffsbesatzungen.
    Sie sahen Ringe um Bildschirme, wo keine waren. Manche Menschen wurden doppelsichtig, jedes Auge sah getrennt, und das Gehirn verarbeitete die Informationen getrennt.
    Die Energieblitze, die hin und wieder entstanden, waren da für Dunnegan und seine Mitarbeiter wesentlich ergiebiger. Sie rechneten ihre Häufigkeit im Umfeld der aufgetauchten Sterne hoch und kamen zu dem Ergebnis, daß in der Höchstphase der Materialisationsphänomene eine zyklische Zunahme der Blitze zu verzeichnen war. Der Begriff der Medusenblitze wurde geprägt. Aus einem Blitz entstand die Energie für sieben neue Blitze, und daraus wieder jeweils sieben, so daß in den Wochen des Januar und Februar an verschiedenen Stellen des Weltalls regelrechte Energiegewitter entstanden waren, die in den Augen der Politiker und Verantwortlichen eine echte Bedrohung dargestellt hatten. Terranias Kosmologen hatten die energetische Substanz dieser Blitze vermessen und festgestellt, daß sie mit Beschuß aus simplen Transformkanonen zum Erliegen gebracht werden konnte. Wohin die dabei entstehende Energie verschwand, das blieb ein Geheimnis, dem nicht einmal Dominik Eubanks auf die Spur gekommen war.
    Er hatte es nach zwei Monaten aufgegeben, und als die Auswirkungen der zweiten Materialisationsphase vom 2. April abgeklungen waren, da hatte er sich allein auf das Problem versteift, das in dem hyperenergetischen Impuls bestand, den er aus dem Bereich des Sternbilds Leo empfangen hatte.
    Der Astrophysiker erreichte die Cafeteria und setzte sich an einen Tisch, an dem sich bereits zwei andere Wissenschaftler aufhielten. Auf ihren grünen Mantelschürzen war das Zeichen der chemischen Fakultät aufgeschweißt. „Hallo", machte Eubanks. „Neues aus der Giftküche?"
    „Nein", kam die Antwort des einen. „Wir sind nicht so glücklich wie ihr. Wir dürfen warten, bis sich die Lage beruhigt hat. Dann erst läßt man uns im Windschatten der Regierungsschiffe auf die ersten Planeten der neuen Sonnen, um chemische Untersuchungen durchzuführen. Bis das soweit ist, wird es einige Zeit dauern. Wer weiß, wann der nächste Sternenschub kommt!"
    „Das können auch wir noch nicht sagen. Habt ihr eine Ahnung, was da alles materialisiert ist? Inzwischen sind die materialisierten Mengen in einer Größenordnung anzusiedeln, die der unserer eigenen Milchstraße entspricht. Dem entsprechend deutlicher sind die Begleitphänomene. Obwohl seit April dreieinhalb Monate vergangen sind, können wir alle Phänomene mit unverminderter Deutlichkeit anmessen. Abschwächungen machen sich kaum bemerkbar."
    „Dann wird es ja wohl andauern."
    Eubanks zuckte mit den Schultern und beugte sich über die Tastatur. Er wählte einen starken Kaffee mit Milch ohne Zucker und ein Glas Vitaminsaft. Im Sockel des Tisches begann der Projektor zu arbeiten und die gewünschten Dinge herzustellen. Manchmal steckte auch im Jahr 447 NGZ der Teufel noch im Detail, und so lieferte der altersschwache Automat den Vitaminsaft mit Milch und den Kaffee mit Strohhalm.
    Eubanks stieß einen Knurrlaut aus, aber dann besänftigte er sein Gemüt. Einem geschenkten Gaul sah man nicht ins Maul, das war ein altes terranisches Sprichwort. Und solange die Getränke in den Cafeterias der Universität kostenlos gereicht wurden, nahm jeder brave Terraner solche Unzulänglichkeiten in Kauf.
    Dominik Eubanks begann den Kaffee zu schlürfen. Ein Piepston wies ihn darauf hin, daß der Tisch etwas sagen wollte. Gerade noch konnte der Wissenschaftler den Becher und die Tasse in Sicherheit bringen, bevor sein Teil des Tisches aufklappte und die Tischfläche durchsichtig wurde. Er erkannte die Uniform eines Sicherheitsbeamten und schluckte. „Dom Eubanks?" fragte eine leise Stimme. „Ja, der bin ich."
    „Bitte komme sofort zu deinem Labor. Es ist ein Überfall verübt worden!"
    „Sack und Asche!" Eubanks fluchte unterdrückt. Er sprang auf, stürzte den Saft hinunter und schnappte die Kaffeetasse. Er nickte den beiden Chemikern fahrig zu, dann eilte er aus der Cafeteria hinaus und rannte den Weg zurück, den er gekommen war. Immer wieder nahm er einen Schluck aus der Tasse, aber die Hälfte verschüttete er, und den Rest am Tassenboden rührte er nicht mehr an, weil sich das Pulver nicht im heißen Wasser aufgelöst hatte.
     
    ERINNERUNG II:
     
    Die Gestrandeten
     
    Jemand hatte von ewigem Gefängnis gesprochen. Das war natürlich viel zu früh, denn es mußte noch Möglichkeiten geben, den unwirtlichen

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