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1358 - Der Vampirpakt

1358 - Der Vampirpakt

Titel: 1358 - Der Vampirpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht.
    Das ärgerte David. Er entfernte sich von seinem Sitzplatz und suchte an einer neuen Stelle abermals die Umgebung ab, aus der das Grau immer mehr vertrieben wurde.
    Nichts war zu sehen. Auch die Flugenten hielten sich zurück. Um diese Zeit wären sie eigentlich schon wach gewesen. Er vermisste ihr morgendliches Schnattern. So blieb die ihm allmählich ungewöhnlich vorkommende Stille bestehen, und er merkte zum ersten Mal den kalten Schauer auf seinem Rücken.
    Ich bin nicht allein!, dachte er. Etwas hat sich hier eingenistet.
    Watkin drehte sich wieder um. Er wollte zu seinem Stuhl gehen und dort abwarten.
    In diesem Moment wurde für ihn alles anders. Er sah die dunkle Gestalt, die den kleinen Hügel schon fast erklommen hatte und jetzt von vorn auf ihn zukam.
    Der Student konnte sich ihr Erscheinen nicht erklären. Sie schien vom Himmel gefallen zu sein. Sie wurde vom morgendlichen Dunst umschwebt, der dafür sorgte, dass die dunkle Gestalt noch schauriger aussah.
    Es war kein Vogel, es war ein Mensch, der Schritt für Schritt auf David zukam.
    Der Student hielt den Atem an. Er kannte viele Menschen, doch eine Gestalt wie diese hier hatte er noch nie gesehen.
    So groß, so düster und auch unheimlich. Schaurig schien sie direkt einem Gruselfilm entsprungen zu sein. Wenn ihn nicht alles täuschte, trug der Ankömmling sogar so etwas wie einen langen Umhang oder einen vorn geöffneten Mantel. So was Ähnliches hatte er mal in einem Vampirfilm gesehen.
    Je näher die Gestalt auf ihn zukam, umso deutlicher schälte sie sich hervor. Sie war schwarz gekleidet, das stimmte schon, doch es gab zu dieser Farbe auch einen Gegensatz – das Gesicht!
    Bleich und blass sah es aus, und auf seiner Stirn malte sich ebenfalls etwas ab, das er nicht begriff.
    Es war ein Zeichen, ein Buchstabe, das in einem tiefen blutigen Rot leuchtete.
    Ein D!
    David Watkin wusste nichts damit anzufangen. Er konnte nur starren und war der Meinung, dass ein böser Albtraum immer weiter auf ihn zukam, um ihn zu verschlingen.
    Er beschäftigte sich mehr mit sich selbst als mit der fremden Gestalt, die plötzlich zum Greifen nahe vor ihm stand.
    In einem Reflex wollte er zurückweichen, aber die kalte Stimme bannte ihn auf der Stelle.
    »Bleib!«
    Der Student gehorchte. Er blickte jetzt direkt in das Gesicht der düsteren Gestalt, in dem der Mund geschlossen war. Da er an den Wangen zuckte, nahm diese Bewegung seine Aufmerksamkeit gefangen. Auch hätte er gern Fragen gestellt, doch ihm fiel nichts ein. David sah nur den Mund, der sich langsam öffnete.
    Eine Zahnreihe entdeckte er nicht. Dafür schob sich aber etwas in sein Blickfeld hinein.
    Zwei Zähne – zwei spitze Zähne!
    Der Schreck durchfuhr ihn wie die Klinge eines scharfen Messers.
    Zwei lange und spitze Zähne. Dafür gab es nur eine Erklärung.
    Vor ihm stand ein Vampir!
    David fand es lächerlich. Er wollte auch lachen, aber dieses Lachen blieb ihm im Hals stecken. Eine innere Stimme sagte ihm, dass hier niemand gekommen war, um mit dem Entsetzen Scherze zu treiben, dieser Mensch oder Unmensch war echt.
    Vampire saugen Blut. Klar, sie brauchen es, um…
    »Nein!«, flüsterte, weil er den Gedanken nicht mehr weiterverfolgen wollte. »Das ist nicht möglich. Das kann nicht sein. So etwas gibt es nicht in der Wirklichkeit…«
    »Meinst du?«
    Die Stimme gab ihm einen weiteren Schock. Sie klang so kalt und abgebrüht. Diese Gestalt wusste genau, was sie wollte, das stand für ihn fest.
    »Was wollen Sie hier?« David erkannte die eigene Stimme kaum wieder.
    »Dich!«
    Die Antwort reichte. Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Er hatte es gesagt, doch David wollte es nicht glauben. Er zeigt auf seine Brust und hauchte das Wort »ich?« hervor.
    »Ja, dich. Ich brauche dich. Du bist noch jung, euer Blut ist so wunderbar frisch.«
    »Aber ich…«
    Der Fremde unterbrach ihn durch ein Kopfschütteln. »Nichts da, du hast Pech gehabt.«
    Erst jetzt wurde David Watkin richtig klar, dass es um sein Leben ging. Das hier war kein Scherz, das Erscheinen dieses Unheimlichen konnte ihn das Leben kosten.
    »Aber ich – ich habe ihnen nichts getan«, stotterte er.
    »Das spielt keine Rolle.«
    Das letzte Wort war kaum ausgesprochen, als die rechte Faust des Unheimlichen nach vorn stieß. Der Schlag erwischte David am Hals und auch an der Brust. Er fiel zurück, landete auf dem Boden und blieb dort für Sekunden liegen.
    Dann raffte er sich wieder auf.
    Genau darauf hatte Mallmann gewartet. Er

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