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1358 - Im Dimensionsgefängnis

Titel: 1358 - Im Dimensionsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn nach draußen kippen ließ. Ich kletterte hinaus und sah mich genauer in der kleinen Kammer mit den stählernen Wänden um.
    Vor allem kümmerte ich mich um das Schott, durch das die Traav mich in die Kammer geschleppt hatten.
    Leider war es fest verriegelt und besaß auch kein Handrad, mit dem man es im Notfall hätte öffnen können.
    Ich ahnte, daß hier meine physische Kraft scheitern mußte.
    Es roch nach Arbeit.
    Ich würde denken müssen.
    Glücklicherweise hatten die Traav mir mein Vielzweck-Armband gelassen. In ihm war ein variabler Kodeimpulsgeber integriert, der aus den Mikrowerkstätten meiner siganesischen Kollegen von der TIMEFLOWER stammte.
    Beim Gedanken an die TIMEFLOWER zerriß es mir beinahe das Herz.
    Wie sehnte ich mich nach den glücklichen Zeiten der Astral-Fischerei, nach meinem Subtimer, nach Penfrelas Fuchtel und ihren Armen zurück!
    In diesen Sekunden nahm ich mir fest vor, mein künftiges Handeln nur noch von einer Maxime leiten zu lassen: wieder in den Schoß von Perwelas Wirtschaftsimperium zurückzukehren und das Universum als Astral-Fischer zu durchstreifen. Über diesen Vorsatz war ich so begeistert, daß ich beinahe vergessen hätte, in welcher Lage ich mich befand und daß ich viel Glück brauchen würde, um sie zu meistern und mit dem Leben davonzukommen.
    Die Traav hatten bei mir keinen guten Eindruck hinterlassen. Sie waren anscheinend gefühllos und brutal - und wo solche lebenden Kampfroboter gebraucht wurden, da mußten böse Zustände herrschen.
    Wenn nur Lullog nichts Schlimmes zugestoßen war!
    Ich hatte zwar eine falsche Identität angenommen, um ihn möglichst für immer abzuhängen, aber das war nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite war die, daß ich mich für den Großen Erbgott unseres Clans verantwortlich fühlte und daß ich nur dann ruhig schlafen und ruhigen Gewissens zu Perwela zurückkehren konnte, wenn ich ihn auf Kamash in Sicherheit wußte.
    Er war aber nicht auf Kamash, sondern hier, auf der NARGA PUUR, einem Riesenschiff, das von Unbekannten beherrscht wurde und mit unbekanntem Ziel unterwegs war - oder auch nicht, denn Lullog hatte kurz nach unserer Ankunft festgestellt, daß die NARGA PUUR einen Planeten umkreiste. Ob sie das noch immer tat, ließ sich von hier aus ohne Lullogs Hilfe nicht feststellen.
    Ich war lediglich sicher, daß es auf diesem Gebilde unvorstellbare Gefahren geben mußte. Wäre es nicht so, dann wäre Lullog bei mir und nicht verschollen.
    Ich versuchte noch einmal, den Erbgott über Helmfunk zu erreichen. Vergeblich. Danach wiederholte ich den Versuch mit dem Minikom des Vielzweck-Armbands. Mit dem kleinen Hyperfunkgerät mußte jeder Ort auf dem Schiff zu erreichen sein, denn laut Lullogs Aussagen war es etwas kleiner als die NARGA SANT - und die maß 90 Kilometer in der Länge, 28 Kilometer in der Breite und 20 Kilometer in der Hohe.
    Doch auch dieser Versuch schlug fehl.
    Danach zweifelte ich nicht mehr daran, daß dem Erbgott etwas zugestoßen war. Er konnte zwar vieles, aber gegen alle Gefahren war er nicht gefeit.
    Ich nahm mir endgültig meinen Kodeimpulsgeber vor und aktivierte den Lockimpulsabstrahler. Damit konnte ich die Schaltungen einer elektronischen Schottverriegelung behutsam abtasten und winzigste Aktionen hervorrufen, die für sich allein unbedeutend, in ihrer Summe aber auswertbar waren. Die Endauswertung ergab dann, wenn man Glück hatte, den Kodeimpuls, mit dem sich die Schottverriegelung lösen ließ.
    Nach einer knappen halben Stunde lag die Endauswertung vor. Ich speiste den Kode in den entsprechenden Abstrahler, dann aktivierte ich das Gerät.
    Ich hatte Glück.
    Das Schott glitt leise zischend zur Seite.
    Ich lauschte. Die Passiv-Ortung meines SERUNS lauschte auch. Die Aktiv-Ortung wollte ich nicht einsetzen, denn ihre lichtschnellen und überlichtschnellen Tasterimpulse wären von jeder Fremdortung angemessen worden. Dann hätte jemand nachgesehen beziehungsweise ein paar Traav losgeschickt.
    Das konnte ich aber nicht brauchen. Ich mußte möglichst lange unbemerkt bleiben, wenn ich Lullogs Schicksal aufklären wollte.
    Noch aber gab es in der Nähe nichts Verdächtiges.
    Ich verließ die Kammer mit dem Überlebenstank und fand mich in einem Korridor wieder, dessen geringer Querschnitt und dessen zahlreiche schmale Wandschotte mich vermuten ließen, daß es sich um einen Reparatur- und Wartungsgang handelte. Rechteckige Flächen an der Decke verstrahlten gelbes Licht. Die Atmosphäre war gut

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