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1358 - Im Dimensionsgefängnis

Titel: 1358 - Im Dimensionsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anvertraut, wird beim Anfahren gleichmäßig über die Rückwand der Zelle verteilt."
    „Pfui Teufel!" entfuhr es mir erschrocken. „Ein Glück, daß ich dich getroffen habe. Sonst wäre ich wohl einfach eingestiegen und losgefahren, ohne mir über die Gefahr klarzuwerden."
    „Ohne meinen Kodeimpulsgeber wärst du nicht bis hierhergekommen", gab der Roboter zurück. „Bilde dir nicht zuviel ein, Blechgnom!" entgegnete ich. „Ich habe auch so ein Ding - und mit ihm kann ich wahre Wunder vollbringen, auch wenn mein Gerät unscheinbar aussieht. Immerhin habe ich damit aus dir mit einem Velie einen David gemacht."
    „Aber nur dank Hildas massiver Hilfestellung, Tovari", erwiderte der Roboter.
    Hatte das hämisch geklungen?
    Ich verwarf diesen Gedanken und stieg hinter David durch das Mannluk, das sich im vorderen Teil der ersten Gondel geöffnet hatte. Innen herrschte matte Helligkeit. Sie kam von draußen durch runde transparente Stellen der Gondelwandung.
    Verwundert sah ich die drei Schalensessel an, die am Boden der Gondel angeflanscht waren. Sie nahmen die vordere Hälfte der Gondel ein. Die hintere Hälfte schien ein Verlade-Steuerzentrum zu sein.
    David bemerkte meine Verwunderung ob der Sessel. „Sie sind für robotische Inspektoren bestimmt, die über ein autarkes Andruckabsorptionssystem verfügen", erläuterte er. „Das du aber nicht besitzt", ergänzte ich. „Richtig. Deshalb habe ich diesen Zug mit Gegen-Magnetfeldprojektoren ausgestattet, die die Wirkung der Vortriebsmagnetfelder der Rohrbahn auf ein Viertel ihres Leistungsmaximums drosseln. Und natürlich habe ich auch die Synchronautomaten der Andruckneutralisatoren so weit vorgestellt, wie es nur möglich war. Kurzfristig werden dadurch nicht mehr als achtzehn gdurchkommen."
    „Bei Lullog!" entfuhr es mir. „Ein Glück, daß ich vorhin nur ein bißchen Trockenkonzentrat gegessen habe und kein Menü aus zwölf Gängen!"
    „Worin besteht der Unterschied?" wollte David wissen. „Das zu erklären verstieße gegen die guten Sitten", antwortete ich und drückte mich fest in einen Schalensessel hinein. David saß in dem Sessel daneben. „Ich schalte", teilte der Roboter mir mit.
    Ich sah, wie die Bildfläche seines Impulsgebers aufleuchtete. Im selben Augenblick blitzten mehrere Kontrollampen vor uns beiden auf. Der Zug hob von der Magnetschiene ab und beschleunigte.
    Ich hatte das Gefühl, als berührten meine Rippen die Schulterblätter und als wollten meine Zähne sich im Gaumensegel verbeißen. Dennoch verzichtete ich darauf, mich in einen Schutzschirm zu hüllen. Es hätte unangenehme Reaktionen mit der nächsten Umgebung geben können. Außerdem unterschätzte ich die Ortungsgefahr nicht.
    Und die Andruckbelastung erwies sich als erträglich.
    Ich fragte mich allerdings, was aus organischen Intelligenzen würde, die sich einem nicht manipulierten Rohrbahnzug anvertrauten. Die Antwort verdrängte ich schnell durch andere Gedanken, sonst hätte ich mich übergeben müssen.
    Als ich mich vom ersten Schreck erholt hatte und die transparenten Flecke der Gondel musterte, sah ich, daß die Lichter des Verladebahnhofs längst hinter uns verschwunden waren. Anscheinend rasten wir durch einen nur spärlich beleuchteten Tunnel und hatten energetische Luftschleusen passiert, bis wir endgültig in einem totalen Vakuum dahinjagten. „Na, was sagst du dazu, Tovari?" erkundigte sich David.
    Hatte da Stolz oder Eitelkeit in seiner Vocoderstimme mitgeklungen? „Jetzt könnte ich ein Bier brauchen", erwiderte ich. „Was ist ein Bier?" fragte der Robot.
    Ich verzichtete darauf, es ihm erklären zu wollen. Erstens wäre das ziemlich kompliziert gewesen (es sei denn, ich wollte die Herstellung von Synthobier erklären, was mir aber widerstrebte), und zweitens hätte David ja doch kein Bier herstellen können.
    Der Andruck hatte inzwischen nachgelassen, was bewies, daß der Zug seine Reisegeschwindigkeit erreicht hatte und nicht mehr beschleunigte.
    Ich setzte mich wieder bequem und verbiß die relativ geringen Schmerzen, die während der Spitzenbeschleunigung kurzfristig von den durchschlagenden achtzehn gverursacht worden waren.
    Zudem zeigten die Internkontrollen des SERUNS Grünwert, was bewies, daß der Cybermed alle gesundheitlichen Schäden behob - und wenn es sich nur um ein paar geplatzte Äderchen im Gesicht und so handelte.
    Aufmerksam beobachtete ich die Gegebenheiten außerhalb des Zuges. Immer wieder huschten gelbliche Lichtflecke vorbei. Sie

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