Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1359 - Der letzte Krieger

Titel: 1359 - Der letzte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Platz zu machen. Lainish stand neben ihnen und rieb sich den Stummel der Linken. Von seinem Permit war nichts zu sehen, er mußte es irgendwo abgelegt haben. „Was ist mit Ijarkor?" fragte Alaska, während er die Singuva dabei beobachtete, wie sie einen der Robotarme auf die Sotho-Mumie senkten, mit dem Laser eine Zellprobe aus dem Gewebe schnitten und diese dann dem Zellanalysator zuführen wollten. Diese Absicht wurde jedoch vereitelt, weil die Zellen in winzigen Lichtentladungen vergingen. „Es beginnt, und der Vorgang ist nicht mehr zu stoppen", sagte Stalker, der die Zellentladungen ebenfalls beobachtet hatte. Die Singuva wirkten irritiert, machten sich jedoch unverdrossen daran, den Vorgang zu wiederholen. Stalker fuhr fort: „Innerhalb der nächsten Minute wird unsere Chance kommen. Halte dich bereit, Saedy ... Entschuldige, Alaska. Was Ijarkor betrifft, er müßte eigentlich längst hier sein. Vielleicht ist er aber klüger als wir und sondiert erst einmal die Lage. Und wenn er sehr klug ist, dann hat er ein starkes Flottenkontingent mitgebracht ... Achtung!"
    Aus der Mumie schossen plötzlich eine Reihe von Lichtblitzen. Die Singuva wichen entsetzt zurück. Eine der Lichtentladungen hatte in das Diagnosegerät eingeschlagen. Für einen Moment ging die Beleuchtung aus, schaltete sich aber sofort wieder ein. Ein Singuva, der der Mumie noch immer zu nahe gestanden hatte, warf die Arme in die Luft und taumelte rückwärts davon.
    Lainish versuchte beruhigend auf die Singuva einzuwirken. Auf einmal ruckte er den Kopf in die Richtung der Schaltkabine, und seine Augen begannen in plötzlicher Erkenntnis böse zu funkeln.
    Eine neuerliche Zellexplosion hüllte den Medoraum in eine grelle Lichtflut. Als der Blitz erstarb, war es finster. In der Schaltkabine war ein Knattern und Knistern zu hören, wie von einer Reihe von Kurzschlüssen. Die Beleuchtung ging flackernd an, erlosch wieder, und im Medoraum fand eine neuerliche Explosion statt. Die folgende Druckwelle brachte die halbtransparente Trennwand zum Einsturz ... und auf einmal spürte Alaska, wie er frei war. „Jetzt!" rief Stalker. „Nichts wie weg von hier!"
    Alaska sah, wie die Gestalt des rotbärtigen Springerpatriarchen zum Ausgang eilte. Für einen Moment herrschte völlige Dunkelheit, dann zuckte wiederum ein Blitz auf, und die sofort folgende Druckwelle schleuderte Alaska mit unglaublicher Wucht nach vorne. Die Tür wurde aus den Angeln gerissen. Alaska prallte gegen einen weichen Körper, überschlug sich mit diesem und rollte über den Korridor.
    Stalker rappelte sich auf. „Wir haben höchstens noch eine Minute, um unsere Haut zu retten!" rief er und eilte, seitwärts laufend, in einen Quergang. Alaska folgte ihm. Hinter ihnen schoß fauchend und tosend eine Feuerlohe mit versengender Kraft durch den Korridor, dem sie eben entflohen waren.
    Alle, die sich jetzt noch im Bereich der Medostation aufgehalten hatten, mußten in den frei werdenden Gewalten umgekommen sein - auch Lainish. Alaska fragte sich, warum Stygians Mumie nicht in diesen entfesselten Elementen verging, warum die Kettenreaktion unter diesen Bedingungen weiterhin kontinuierlich und verzögert ablief. Es ging ihm aber weniger um Beantwortung dieser Frage, er brachte damit mehr die Hoffnung zum Ausdruck, daß tatsächlich alles so ablief, wie Stalker es prophezeite, und sie einen genügend großen Vorsprung bekamen, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Stalker warf sich mit einem grotesken Sprung in einen Antigravschacht und entschwand nach oben.
    Alaska tat es ihm gleich. Er hatte erst wenige Meter zurückgelegt, als der untere Teil des Antigravschachts von unsichtbaren Kräften zusammengedrückt wurde. „Und jetzt das Finale!" rief Stalker und sprang aus dem Antigravschacht. Als Alaska ihm folgte, hatte Stalker keine Eile mehr.
    Es hatte auch keinen Sinn, die Flucht fortzusetzen. Entweder, sie waren in Sicherheit, oder es war sowieso alles aus ...
    Stalker hob die Rechte mit gespreizten Fingern. Er bog einen Finger nach dem anderen um, und bevor er den letzten Finger senken konnte, wurde das Daduum von einer gewaltigen Erschütterung heimgesucht.
    Stalker wurde zu Boden geworfen, Alaska konnte sich nur auf den Beinen halten, indem er sich an einer Wand abfing. Er schloß die Augen und hoffte, daß der Gebäudekomplex dem Beben standhielt.
    Und dann war alles vorbei. Eine Alarmsirene heulte auf. Lautsprecherstimmen versuchten die Gäste zu beruhigen und eine Panik zu verhindern.

Weitere Kostenlose Bücher