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1359 - Der letzte Krieger

Titel: 1359 - Der letzte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ärmel", sagte Stalker. „Erinnerst du dich, was ich nach dem Raub der Sotho-Mumie sagte?"
    „Aber gewiß", sagte Alaska. „Du sprachst davon, daß der Leichnam nicht nur konserviert, sondern auch präpariert sei, so daß man aus den Zellen keine originalen Klone züchten könnte. Aber ich verstehe nicht, wie uns das in dieser Situation helfen könnte."
    Alaska beobachtete durch die transparente Wand die Geschehnisse in dem anderen Raum. Zwei der Singuva hatten ein Diagnosegerät zum Operationstisch geholt und schickten sich nun an, die Mumie des Sothos zu untersuchen. Da keiner der Singuva auch nur einen Blick in ihre Richtung warf, nahm Alaska an, daß die Trennwand nur von ihrer Seite aus transparent war.
    Er fuhr fort: „Das Gegenteil ist sogar der Fall. Wenn die Singuva herausfinden, daß du die Mumie irreversibel geschädigt hast, werden wir massakriert, ehe wir wissen, wie uns geschieht."
    „Was ich gesagt habe, war nur die halbe Wahrheit", erwiderte Stalker. „Ich habe die Mumie auch, zu einer Zeitbombe gemacht. Jede einzelne Zelle ist ein mikroskopischer Sprengkörper, der unter bestimmten Bedingungen einen Funken auslöst. Es ist nur ein schwacher Funke, den eine einzelne Zelle erzeugen kann. Aber er genügt, um eine Kettenreaktion auszulösen, die schließlich zur Explosion des gesamten Zellgewebes führt. Und in ihrer Gesamtheit haben die Mumienzellen die Explosivkraft einer kleinen Bombe."
    „Was denn?" rief Alaska und versuchte instinktiv an den energetischen Fesseln zu zerren, die seinen Körper zusammenschnürten. „Du meinst, wenn die Singuva der Mumie eine Gewebeprobe entnehmen, wird dadurch eine Kettenreaktion ausgelöst? Bist du dir klar darüber, daß das auch unseren Tod bedeutet?"
    „Als ich das so arrangierte, hatte ich keine Ahnung davon, daß ich Zeuge dieses Vorgangs sein würde", sagte Stalker entschuldigend. „Ich dachte, das alles würde sich erst auf Etustar abspielen und so viele führende Singuva wie nur möglich auslöschen. Daß es so kommen würde, damit konnte ich nun wirklich nicht rechnen."
    „Verdammt, Stalker, verdammt!" fluchte Alaska, der keine andere Möglichkeit sah, als sich auf diese Weise Luft zu machen. Und mehr gab es dazu eigentlich auch nicht zu sagen.
    Sie wußten zwar beide, was ihnen bevorstand - und das hatten sie Lainish und den Singuva voraus ,aber ihnen waren im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden, so daß sie nichts zu ihrem Schutz gegen die bevorstehende Katastrophe tun konnten. Wie es aussah, würden sie zusammen mit Lainish und den Singuva in die Luft fliegen. So hatte sich Alaska die Rache an Lainish eigentlich nicht vorgestellt. „Du siehst zu schwarz, mein Freund", sagte Stalker. „Wir haben immerhin den Funken einer Chance."
    „Den Funken bloß?" sagte Alaska sarkastisch. „Und wie sollen wir ihn nützen?"
    „Wir müssen abwarten und im richtigen Moment handeln", sagte Stalker. „Es wird nicht zu einer spontanen Zündung des gesamten Zellmaterials kommen. Ich sprach von einer Kettenreaktion, und diese läuft stufenweise ab: Das heißt, daß es zuerst zu kleineren Energieentladungen kommen wird, die die Auslöser für immer stärkere Entladungen sein werden. Es wird sich so abspielen, daß die Hälfte von Stygians Zellgewebe in Energie umgewandelt wird, ohne größeren Schaden anzurichten, bevor der Rest in einer einzigen vernichtenden Explosion vergeht. Bis dahin sollte uns genügend Zeit bleiben, uns in Sicherheit zu bringen."
    Alaska spannte die Beine an, und es gelang ihm tatsächlich, die Knie etwas abzuwinkeln und dann einen Sprung über die Distanz einer Fußbreite zu machen. „Meinst du, wir sollten uns so in Sicherheit bringen?" fragte er. „Das ist wie Sackhüpfen."
    „Du siehst unsere Chance nicht, weil du nicht logisch denkst", hielt Stalker ihm vor. „Überlege dir nur einmal, wie ein Sicherheitssystem wie dieses angelegt ist. Es ist ein Stufensystem, das nach Prioritäten unterteilt ist. Ich glaube nicht, daß jener Komplex, der die Energie für unsere Fesselfelder liefert, in der Rangordnung weit oben steht. Und wenn erst einige Systeme gestört werden und ausfallen, dann wird man sie mit der Energie aus den niederrangigen Systemen speisen. Erkennst du jetzt, wo unsere Chance liegt, Alaska? Oder ist dir Saedy lieber?"
    „Das ist dein ganzer Trumpf?" sagte Alaska enttäuscht. „Es wird recht knapp werden."
    Die Singuva hatten einen Halbkreis gebildet, um ihren beiden Artgenossen mit dem Diagnosegerät

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