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1359 - Der letzte Krieger

Titel: 1359 - Der letzte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an Ijarkors Gesetz hielt, und wenn nötig, sogar durch unpopuläre Maßnahmen dafür zu sorgen, daß sie befolgt wurden. Irgendwann sprach es sich dann herum, daß es sich nicht lohnte, das Risiko der Sklavenhaltung einzugehen und es besser war, den Sanguinern die Freiheit zurückzugeben. Sämtliche Weltraumfähren wurden eingesetzt und pendelten rund um die Uhr zwischen Sanguin und Proisan hin und her, um die Sanguiner zu ihrer Stammwelt zurückzubringen. Viele von ihnen sahen nach Jahren die Heimat zum erstenmal wieder, die meisten waren aber erst nach der kosmischen Katastrophe, als die Psianqs ihre psionische Komponente verloren und zu wertlosem Mineral wurden, im Zuge des großmaßstäblichen Evakuierungsplans verschleppt worden Und dann kam der Tag, an dem Alaska meinte, für die Sanguiner nichts mehr tun zu können und die Hilfsaktion beendete.
    Peten fiel vor Schreck fast in Ohnmacht, als Alaska zu ihm sagte: „Komm mit mir zu Ijarkor. Er möchte dich sehen und dir eine Botschaft für dein Volk mitgeben."
    Zum Glück aber verhinderte die geringe Schwerkraft von Proisan, daß Petens Metabolismus durch die zusätzliche Aufregung zu sehr belastet wurde. So kam es, daß er nur unter einem seltsamen Schwindelgefühl litt, förmlich zu schweben meinte, als er Alaska wie in Trance an Bord des Sternschiffs folgte.
    Es konnte nur ein Traum sein, daß ein Sanguiner vor einen Ewigen Krieger hintreten durfte. „Wie ist dein voller Name?" fragte Ijarkor, und Peten sagte ihn ihm. Zu seiner größten Überraschung wählte der Ewige Krieger keine Abkürzung.
    Er sagte: „Petentochargmeynjok Algmorijatchalnujk, ich habe beschlossen, daß ab sofort alle Völker von Muun gleichgestellt sind. Dies ist ab nun ein fest verankertes Gesetz. Ich bin mir jedoch klar, daß es nicht über Nacht voll wirksam werden kann. Es wird viel Zeit vergehen, bis sich die Gleichberechtigung auf allen Ebenen und in allen Belangen durchsetzen wird. Manches wird sich schon sehr rasch bemerkbar machen, wie das Anti-Sklavengesetz, andere Maßnahmen werden erst nach Generationen oder nach Lebensaltern zum Tragen kommen. Und ich weiß, daß eine gewisse Diskriminierung ehemals Unterprivilegierter ewig währen kann. Das sollte dir und allen Sanguinern bewußt werden. Aber ich möchte, daß du deinem Volk sagst, daß Ijarkor alles in seiner Macht Stehende tun wird, um für die Rechte der Sanguiner und der anderen Umweltangepaßten einzutreten. Ich mache mir dadurch unter den Pterus viele Feinde, aber diesen Nachteil wiegen die neugewonnenen Freunde aus anderen Intelligenzvölkern wieder auf."
    Ijarkor hatte kaum geendet, da erwischte es Peten doch noch. Der Schwindel verstärkte sich, ihm wurde schwarz vor Augen, und er verlor das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, hatte Ijarkor seine Aufmerksamkeit anderen zugewandt. Bei ihm waren Alaska und dessen Artgenosse Captain Ahab, der auch Stalker genannt wurde.
    Peten wagte nicht, sich zu rühren, um die anderen nicht zu stören, und so wurde er Zeuge ihres Gesprächs. Was er zu hören bekam, war für ihn zwar zumeist unverständlich, aber immerhin bekam er mit, daß es um „höhere Politik" und um Privates ging und gewiß nicht für seine Ohren bestimmt war.
    Darum wagte er erst recht nicht, sich zu rühren und stellte sich einfach bewußtlos. „Ich habe mich entschlossen, in Muun zu bleiben und von hier aus ESTARTU zu dienen", sagte Ijarkor. „Ich rechne mir hier die besten Chancen aus, weil mir die Pterus doch am nächsten stehen und ich von ihnen trotz allem am ehesten Verständnis und Gehorsam erwarten kann. Dies ist nicht meine alleinige Entscheidung, sondern Stalker hat mir dazu geraten. Natürlich werden wir unsere Aktivitäten nicht allein auf Muun beschränken, aber hier wollen wir den Grundstein legen und die Basis schaffen für eine neue bessere Welt, die ohne Permanenten Konflikt auskommt und der ESTARTUS wahre Philosophie vom Dritten Weg zugrunde liegt. Ich glaube nicht, daß wir am Beginn ohne die Upanishad-Lehre auskommen können, aber wir werden ihr die giftige Komponente nehmen, das Kodexgas. In Zukunft werden die Shada, Shana und Panisha nicht mehr durch Kodexmoleküle konditioniert, sondern sie werden stark durch die Kraft, die sie aus ESTARTUS Philosophie beziehen ..." Ijarkor unterbrach sich und fuhr in ganz anderem, ernüchterndem Tonfall fort: „Entschuldige, Alaska, ich wollte eigentlich nicht pathetisch werden. Aber es ist schwer, diese großen Ziele vor Augen zu haben und

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